Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Stinkmorcheln

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Icon tools.svg

Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie im Abschnitt „Mykologie“ zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.


Begründung: Herkunft des Namens "Stink...", olfaktorisch wirksame Bestandteile der Gleba sowie Angaben zur Verbreitungsstrategie der Sporen durch Tiere fehlen. --Ak ccm (Diskussion) 03:15, 16. Feb. 2014 (CET)
Stinkmorcheln
Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus)

Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Phallomycetidae
Ordnung: Stinkmorchelartige (Phallales)
Familie: Stinkmorchelverwandte (Phallaceae)
Gattung: Stinkmorcheln
Wissenschaftlicher Name
Phallus
Junius ex L.

Die Stinkmorcheln (Phallus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Stinkmorchelverwandten (Phallaceae).

Die Typusart ist die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus).[1]

Merkmale

Die Fruchtkörper der Stinkmorcheln sind zunächst kugelig bis eiförmig (sog. Hexenei mit einer häutigen äußeren und gallertartigen inneren Hülle), befinden sich unterirdisch und treten später durch das Wachstum halb aus dem Boden. Während der Reifung der Fruchtkörper reißt die Peridie auf, das unverzweigte, hohle und gekammerte Receptaculum, das an seinem Ende die feucht bleibende Gleba trägt, streckt sich. Die schleimige dunkelgrüne oder olivfarbene Gleba sitzt dem stielförmigen Receptaculum glockenförmig auf. Zwischen dem Hut und dem Stiel kann ein grobnetziger Schleier hervortreten, der aber nicht bei allen Arten der Gattung vorkommt.

Ökologie

Die Arten der Gattung sind Bodensaprobionten oder Wurzelparasiten.

Gattungsinterne Systematik

1996 hat der Mykologe Hanns Kreisel einen Versuch zur Einteilung der Gattung unternommen:[2]

Einteilung nach Kreisel

1. Phallus subgenus Aporophallus
Pileus glockenförmig, unperforiert, Oberfläche glatt. Kein Indusium. Receptaculum ohne Pigmente.

  • Phallus subtilis

2. Phallus subgenus Itajahya
Pileus glockenförmig oder perücken-ähnlich, mit flacher und kantiger Spitze, unperforiert. Kein Indusium. Receptaculum mit rosanen oder ohne Pigmente.

  • Phallus glutinolens
  • Phallus galericulatus
  • Phallus roseus

3. Phallus subgenus Endophallus
Pileus glockenförmig, Spitze perforiert, Oberfläche netzförmig. Indusium rudimentär. Receptaculum mit basaler Scheibe, kaum hervortretend. Keine Pigmente.

  • Phallus yunnanensis

4. Phallus subgenus Satyrus
Kleine Arten mit Mutinus-Habitus. Pileus glockenförmig, spitz oder stumpf oder abgeschnitten, körnig oder faltig. Kein Indusium. Receptaculum mit gelben, orangen oder roten Pigmenten.

  • Phallus rugulosus
  • Phallus nanchangensis
  • Phallus taibeiensis
  • Phallus rubicundus
  • Phallus novae-hollandiae
  • Phallus caliendricus

5. Phallus subgenus Phallus
Pileus glocken- bis kegelförmig mit perforierter Spitze. Indusium fehlend oder vorhanden. Pigmente rosa bis violett oder gelb/orange/rot oder fehlend.

5a. Phallus sect. Granophallus
Pileus-Oberfläche körnig. Kein Indusium. Receptaculum mit basaler Scheibe. Rosane bis violette Pigmente im Myzel-Strang.

  • Phallus ravenelii

5b. Phallus sect. Clautriavia
Pileus-Oberfläche faltig. Indusium vorhanden oder fehlend. Volva kann mit stacheligen Erhebungen versehen sein. Receptaculum nicht pigmentiert.

  • Phallus lauterbachii
  • Phallus echinovolvatus
  • Phallus merulinus

5c. Phallus sect. Flavophallus
Pileus-Oberfläche netzartig. Indusium vorhanden oder fehlend. Gelbe, orange oder rote Pigmente in Receptaculum und/oder Indusium.

  • Phallus flavocostatus
  • Phallus tenuis
  • Phallus formosanus
  • Phallus callichrous
  • Phallus multicolor
  • Phallus cinnabarinus
  • Phallus sp. (jetzt Phallus luteus)

5d. Phallus sect. Dictyophora
Pileus-Oberfläche netzartig. Indusium fehlend oder vorhanden. Rosane oder violette Pigmente in Volva, Myzel-Strang und teilweise im Receptaculum.

  • Phallus hadriani
  • Phallus macrosporus
  • Phallus duplicatus
  • Phallus indusiatus
    • Phallus indusiatus var. roseus
  • Phallus rubrovolvatus

5e. Phallus sect. Phallus
Pileus-Oberfläche netzartig. Indusium fehlend oder vorhanden. Receptaculum, Volva und Myzel-Strang pigmentlos.

  • Phallus impudicus
    • Phallus impudicus var. obliteratus
    • Phallus impudicus var. pseudoduplicatus
  • Phallus amurensis
  • Phallus fragrans
  • Phallus favosus
  • Phallus moelleri

Arten

1996 erkannte Kreisel 33 Arten an. Demzufolge sind 3 Arten auf die Neue Welt und 18 auf die Alte Welt beschränkt, während 10 weitere in beiden Hemisphären zu finden sind.[2] 2005 reduzierte der spanische Mykologe Francisco D. Calonge die Artenzahl auf 25.[3] Die 2008 veröffentlichte 10. Auflage des Dictionary of the Fungi gibt nur eine Artenzahl von 18 an.[4] Seitdem wurden einige Arten neu beschrieben. Nach einer 2009 erfolgten Einschätzung müsste sich die tatsächliche Zahl auf etwa 30 Arten belaufen.[5]

Arten in Europa

In Mitteleuropa kommen die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) und die Dünen-Stinkmorchel (Phallus hadriani) vor. Ob die Europäische Schleierdame eine Form der Gemeinen Stinkmorchel ist, oder zur amerikanischen Art Phallus duplicatus gehört, ist in der Literatur umstritten.

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Echte Schleierdame Phallus duplicatus Bosc 1811
Dünen-Stinkmorchel Phallus hadriani Ventenat 1798 : Persoon 1801
Gemeine Stinkmorchel Phallus impudicus Linnaeus 1753 : Persoon 1801
Europäische Schleierdame Phallus impudicus var. pseudoduplicatus O. Andersson 1989
Prächtige Schleierdame Phallus multicolor (Berkeley & Broome 1883) Lloyd 1907
Orangerote Stinkmorchel Phallus rubicundus (Bosc 1811) Fries 1823

Arten weltweit

Die aufgeführte Liste basiert auf der bereits erwähnten Studie von Calonge. Phallus favosus und Phallus fragrans wurden dort als zweifelhafte Arten genannt.[3] Der 1995 beschriebene P. megacephalus[6] wurde weder von Kreisel noch von Calonge erwähnt. P. galericulatus & P. roseus werden seit 2012 wieder zur Gattung Itajahya gerechnet.[7] P. pygmaeus wurde im selben Jahr als Synonym von Xylophallus xylogenus erkannt.[8] Nicht von Calonge aufgeführte Arten, die seitdem neu- oder wiederentdeckt wurden, sind mit entsprechenden Einzelnachweisen versehen.

Stinkmorcheln (Phallus) weltweit
  1. Phallus anamudii[9]
  2. Phallus atrovolvatus
  3. Phallus caliendricus
  4. Phallus calongei[10]
  5. Phallus cinnabarinus
  6. Phallus coronatus[11]
  7. Phallus drewesii[12]
  8. Phallus duplicatus
  9. Phallus echinovolvatus
  10. Phallus flavidus[13]
  11. Phallus flavocostatus
  12. Phallus formosanus
  13. Phallus glutinolens
  14. Phallus granulosodenticulatus[14]
  15. Phallus hadriani
  16. Phallus haitangensis[15]
  17. Phallus impudicus
  18. Phallus indusiatus
  19. Phallus luteus[16]
  20. Phallus macrosporus
  21. Phallus maderensis[17]
  22. Phallus megacephalus
  23. Phallus mengsongensis[18]
  24. Phallus merulinus
  25. Phallus minusculus
  26. Phallus multicolor
  27. Phallus nanchangensis
  28. Phallus ravenelii
  29. Phallus rubicundus
  30. Phallus rubrovolvatus
  31. Phallus serrata[18]
  32. Phallus sulphureus[19]
  33. Phallus taibeiensis
  34. Phallus tenuis
  35. Phallus tenuissimus[20]
  36. Phallus ultraduplicatus[21]

Namensherkunft

Die wissenschaftliche Bezeichnung leitet sich von dem griechischen Wort phallos für männliches Glied ab und bezieht sich auf die Form des Fruchtkörpers.[22]

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Carl Linnaeus: Species Plantarum. Salvius, Stockholm 1753, S. 1178.
  2. 2,0 2,1 Hanns Kreisel: A preliminary survey of the genus Phallus sensu lato. In: Czech Mycology. 48(4), 1996, S. 273–281 (Online verfügbar).
  3. 3,0 3,1 F.D. Calonge: A tentative Key to identify the Species of Phallus. In: Boletín de la Sociedad Micológica de Madrid. 29, 2005, S. 9-17 (online als PDF-Dokument verfügbar).
  4. Kirk PM, Cannon PF, Minter DW, Stalpers JA (2008). Dictionary of the Fungi (10th ed.). Wallingford, UK: CABI. S. 520. ISBN 978-0-85199-826-8.
  5. Larissa Trierveiler-Pereira, Clarice Loguercio-Leite, Francisco D. Calonge, Iuri G. Baseia: An emendation of Phallus glutinolens. In: Mycological Progress. 8, Nr. 4, 2009, S. 377-380, doi:10.1007/s11557-009-0603-7.
  6. M. Zang (1995). Acta Micologica Sinica. 14(4). S. 251.
  7. T.S. Cabral et al. (2012). Abrachium, a new genus in the Clathraceae, and Itajahya reassessed. Mycotaxon. 119. S. 419–429.
  8. L. Trierveiler-Pereira et al. (2012). Notes on Xylophallus xylogenus (Phallaceae, Agaricomycetes) based on Brazilian specimens. Mycotaxon. 120. S. 309–316.
  9. C. Mohanan: 'Macrofungi of Kerala. Kerala Forest Research Institute, Kerala, Indien 2011, ISBN 81-85041-73-3.
  10. G. Moreno, A.N. Khalid, P. Alvarado: A new species of Phallus from Pakistan. In: Mycotaxon. 108, 2009, S. 457–462.
  11. Rebriev, Yury A.; Pham, Thi Ha Giang; Alexandrova, Alina V. (2014): Phallus coronatus sp. nov. from Vietnam. Mycotaxon 127. S. 93–96.
  12. D.E. Desjardin, B.A. Perry: A new species of Phallus from São Tomé, Africa. In: Mycologia. 101, Nr. 4, 2009, S. 545-547.
  13. Hanns Kreisel, Anton Hausknecht: The Gasteral Basidiomycetes of Mascarenes and Seychelles 3. Some recent Records. In: Österreichische Zeitschrift für Pilzkunde. 18, 2009, S. 149-159.
  14. Vagner G. Cortez, Iuri Baseia, Rosa Mara B. da Silveira: Two noteworthy Phallus from southern Brazil Mycoscience 52 (6)
  15. HUILI LI, XUELAN MA, PETER E. MORTIMER, SAMANTHA C. KARUNARATHNA, JIANCHU XU & KEVIN D. HYDE: Phallus haitangensis, a new species of stinkhorn from Yunnan Province, China Phytotaxa 280 (2): 116–128Online doi:10.11646/phytotaxa.280.2.2
  16. T. Kasuya: 'Phallus luteus comb. nov., a new taxonomic treatment of a tropical phalloid fungus. In: Mycotaxon. 106, 2008, S. 7–13.
  17. F.D. Calonge, M.M. de Sequeira, T. Freitas, E. Rocha, L. Franquinho: 'Phallus maderensis sp. nov., found in Madeira, Portugal. In: Boletin de la Sociedad Micologica de Madrid. 32, 2008, S. 101–104 (online als PDF-Dokument verfügbar).
  18. 18,0 18,1 HUILI LI, ETER E. MORTIMER, SAMANTHA C. KARUNARATHNA, JIANCHU XU, KEVIN D. HYDE: New species of Phallus from a subtropical forest in Xishuangbanna, China. In: Phytotaxa. 163(2), 2014, S. 91-103 (online als PDF-Dokument verfügbar).
  19. Li, T.R., Song B. & Liu B. (2002). Three taxa of Phallaceae in HMAS, China. Fungal Diversity 11: 123-127.
  20. Li TH, Liu B, Song B, Deng WQ, Zhou TX: A new species of Phallus from China and P. formosianus, new to the mainland. In: Mycotaxon. 91, 2005, S. 309–314 (http://www.cybertruffle.org.uk/cyberliber/59575/0091/0309.htm).
  21. Adamčík, S; Cai, L; Chakraborty, D; Chen, X.H. et al. 2015. Fungal Biodiversity Profiles 1-10. Cryptogamie Mycologie. 36(2):121-166
  22. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Weblinks

 Commons: Phallus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stinkmorcheln aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.