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Subarachnoidalraum
Der Subarachnoidalraum, auch Subarachnoidealraum (Spatium subarachnoideum,[1] Cavitas subarachnoidea, Cavum subarachnoideale, Cavum hyparachnoidicum [2] oder Cavum leptomeningicum [3]), ist ein spaltförmiger Raum um das Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark) zwischen den beiden Hirnhäuten Arachnoidea und Pia mater. Da in ihm die Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) zirkuliert, wird er auch als äußerer Liquorraum bezeichnet. Er steht mit dem als innerer Liquorraum zu verstehenden Ventrikelsystem in Verbindung. Der Subarachnoidalraum setzt sich entlang der Gefäße, die von außen in das Gehirn ziehen, als sogenannter Virchow-Robin-Raum (nach Rudolf Virchow und dem französischen Anatomen Charles-Philippe Robin (1821–1885); Spatium perivasculare) fort.
Zisternen
Der Subarachnoidalraum ist an den Stellen erweitert, wo die spezifische Gestalt des Gehirns größere Abstände zur Schädelkapsel bedingt. Sie werden als Zisternen (Cisternae subarachnoideae) bezeichnet. Die Zisternographie ist ein speziell auf diese Zisternen angepasstes bildgebendes Verfahren.
Cisterna cerebellomedullaris
Die Cisterna cerebellomedullaris (auch Cisterna magna) liegt nackenseitig zwischen Kleinhirn (Cerebellum) und Rückenmark (Medulla spinalis). Diese Erweiterung kann durch den Spalt zwischen Hinterhaupt und Atlas zur Liquorentnahme punktiert werden, wobei diese Subokzipitalpunktion nur in Ausnahmefällen durchgeführt und normalerweise die Lumbalpunktion bevorzugt wird.
Cisterna fossae lateralis cerebri
Die Cisterna fossae lateralis cerebri (auch: Cisterna valleculae lateralis cerebri) liegt am Großhirn im Bereich der Insel zwischen Temporal-, Scheitel- und Stirnlappen des Cortex.
Cisterna chiasmatica
Die Cisterna chiasmatica liegt an der Unterseite des Zwischenhirns um die Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum).
Cisterna interpeduncularis
Die Cisterna interpeduncularis liegt am Mittelhirn im Bereich der Großhirnschenkel (Crura cerebri). Cisterna interpeduncularis und Cisterna chiasmatica werden gemeinsam als Cisterna basalis bezeichnet.
Cisterna quadrigeminalis
Die Cisterna quadrigeminalis liegt im Bereich der Vierhügelplatte (Lamina tecti) am dorsalen Mittelhirn. Cisterna quadrigeminalis und Cisterna interpeduncularis werden gemeinsam als Cisterna ambiens bezeichnet, welche das Mittelhirn umfasst.
Cisterna pericallosa
Die Cisterna pericallosa befindet sich zwischen der Oberfläche des Balkens (Corpus callosum) und dem unteren Rand der Großhirnsichel.
Cisterna pontocerebellaris superior
Die Cisterna pontocerebellaris superior liegt am lateralen Teil der Brücke (Pons) an der Grenze zum Kleinhirn.
Cisterna pontocerebellaris inferior
Die Cisterna pontocerebellars inferior liegt im Kleinhirnbrückenwinkel.
Cisterna ambiens
Die Cisterna ambiens liegt kaudal des dritten Ventrikels und seitlich des Mittelhirns. Sie umfasst die Arteria cerebri posterior und die Arteria superior cerebelli.
Klinische Hinweise
Die Punktion des Liquorraums zur Entnahme von Liquor cerebrospinalis wird vorwiegend im Bereich der Lendenwirbelsäule (Cisterna lumbalis) [4] vorgenommen (Lumbalpunktion). Auch eine Punktion der Cisterna cerebellomedullaris ist möglich, aber weitaus riskanter, da hier Strukturen des Stammhirns verletzt werden können.
Die Injektion wasserlöslicher Röntgenkontrastmittel in den Subarachnoidalraum wird zur Röntgendarstellung des Wirbelkanals und von Rückenmarksstrukturen genutzt (Myelographie). In bestimmten Fällen werden Medikamente intrathekal, das heißt direkt in den Liquorraum, appliziert.
Bei Subarachnoidalblutungen tritt Blut in den Subarachnoidalraum ein, wo es sich vor allem in den Zisternen ansammelt.
Einzelnachweise
- ↑ Federative Committee on Anatomical Terminology (1998). Terminologia Anatomica. Stuttgart: Thieme
- ↑ Triepel, H. (1910). Nomina Anatomica. Mit Unterstützung von Fachphilologen. Wiesbaden: Verlag J.F. Bergmann.
- ↑ Hafferl, A. (1953). Lehrbuch der topographischen Anatomie. Berlin/Göttingen/Heidelberg: Springer Verlag.
- ↑ P. Reuter: Springer Lexikon Medizin. Verlag Springer, 2004, ISBN 3-540-20412-1 S. 390.
Quellen und Literatur
- Peter Reuter, Springer Lexikon Medizin, Springer Verlag Heidelberg, 2004, ISBN 978-3-540-20412-1 (Eintrag bei Google)
- Drenckhahn, Detlev (Hrsg.): Benninghoff. Anatomie. Makroskopische Anatomie, Histologie, Embryologie, Zellbiologie, Bd. 2, 16. Aufl., München 2004, ISBN 3-437-42350-9
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Subarachnoidalraum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |