Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Synagoge Bayreuth
Die Bayreuther Synagoge ist eine Synagoge in der Innenstadt der oberfränkischen Bezirkshauptstadt Bayreuth. Sie ist die älteste barocke Synagoge in Deutschland, die noch in Betrieb ist.[1]
Geschichte
Vorgeschichte
Die ersten Menschen jüdischen Glaubens haben sich in Bayreuth in der Mitte des 13. Jahrhunderts angesiedelt. Knapp 300 Jahre später, im Jahr 1515, wurde die jüdische Bevölkerung wieder vertrieben. Nur noch einzelnen Juden wurde später der Zuzug gestattet, meist nur aus geschäftlichen Gründen.[2]
Die heutige jüdische Gemeinde entstand im Jahr 1759. Markgraf Friedrich III. beschäftigte in seinem Hofstaat mehrere Juden, darunter der Hofmaler sowie einige Hoffaktoren und Hofagenten. Seinem "Hof- und Münz-Lieferanten" Moses Seckel gab er 1759 die Erlaubnis zur Ansiedlung von 10 jüdischen Familien, zur Begründung einer Gemeinde und zum Bau einer Synagoge.[2]
Hauptgeschichte 1759 - 1936
Zum Bau der Synagoge erwarb Gemeindegründer Moses Seckel zusammen mit seinem Bruder David für 8520 rheinische Gulden "das alte Comoedien- und Redouten-Hauss", den Vorläuferbau des unmittelbar benachbarten Markgräflichen Opernhauses.[1] Er ließ es, auf eigene Kosten, zum Gotteshaus im Barockstil umbauen. Nach knapp einem Jahr Bauzeit wurde die Bayreuther Synagoge am 15. März 1760 (Sabbath Para 5520) eingeweiht.[2]
Vorerst blieb die reich ausgeschmückte Synagoge im Privateigentum Moses Seckels, der diese der Gemeinde unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte. Erst mit Seckels Tod ging die Synagoge auf Wunsch des Bruders und rechtmäßigen Erben in den Gemeindebesitz über. In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wuchs die Gemeinde stetig an, wobei sie nie mehr als rund 100 Familien zählte. Nach langwierigen Verhandlungen mit der Stadt Bayreuth konnte im Jahr 1787 der jüdische Friedhof durch eine neue Gemeindeverfassung in Benutzung genommen werden.[2]
Viele Jahre unterstand die Bayreuther Synagoge dem Distriktsrabbinat Baiersdorf und verfügte nur über einen Vize-Rabbiner. Im Jahr 1829 wurde Joseph Aub der erste Distriktsrabbiner des nach dem bayerischen Judenedikt von 1813 neugegründeten Distriktsrabbinat Bayreuth.[2]
Drittes Reich
Im Zuge der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge schwer verwüstet.[3]. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Markgräflichen Opernhaus wurde sie aber nicht in Brand gesteckt.[4]
Nach 1945
In den 1960er Jahren wurde das Gebäude notdürftig wiederhergestellt und umgebaut.[1] Am 16. August 2013 wurde im Garten der Synagoge die Mikwe, ein rituelles Tauchbad, eingeweiht.[5] Demnächst soll das Gebäude erneut umgebaut und dabei weitgehend entkernt werden. Ab 2014 soll, zunächst für museale Zwecke, das gegenüberliegende IWALEWA-Haus genutzt werden, zur dortigen Ausstellung soll unter anderem das komplett von 1760 bis 1933 erhaltene Archiv der Gemeinde gehören. Das als Kulturzentrum der jüdischen Gemeinde vorgesehene Gebäude soll ab Herbst 2014, für die auf eineinhalb Jahre geschätzte Umbauzeit, die Synagoge vorübergehend ersetzen.[1]
Geniza
Bei Sanierungsarbeiten im Jahr 2009 wurden in einem Hohlraum auf dem Dachboden der Synagoge, einer Geniza, alte Schriftrollen und weitere aus dem Gebrauch genommene religiöse Gegenstände gefunden.[6]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Nordbayerischer Kurier vom 21. Januar 2014, S. 13
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Überblick über die Geschichte der Bayreuther Synagoge, alemannia-judaica.de, abgerufen am 11. September 2011
- ↑ Bernd Mayer: Bayreuth wie es war, S. 122
- ↑ Bernd Mayer: Bayreuth. Die letzten 50 Jahre, S. 45
- ↑ Einweihung der Mikwe, kirchenkreis-bayreuth.de, abgerufen am 21. Januar 2014
- ↑ Bayreuther - Geniza-Fund in Bayreuther Synagoge präsentiert, ad-hoc-news.de, veröffentlicht am 16. Dezember 2009, abgerufen am 11. September 2011
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge Bayreuth aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |