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Tages-Anzeiger
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Der Tages-Anzeiger (umgangssprachlich auch Tagi oder TA) ist eine überregionale Schweizer Tageszeitung in Zürich. Er hat unter den Abonnementszeitungen des Landes die zweithöchste Auflage (188'602 Exemplare, nach WEMF 2012) hinter dem Blick und erreicht täglich 514'000 Leser (MACH Basic 2012-2).[1] Der Tages-Anzeiger zählt neben dem Blick und der Neuen Zürcher Zeitung zu den einflussreichsten Zeitungen der deutschsprachigen Schweiz.
Allgemeines
Der Tages-Anzeiger wird vom Verlagshaus Tamedia herausgegeben. Sein Schwerpunkt liegt im sogenannten «Millionen-Zürich» (Stadt und Agglomeration Zürich).
- Chefredaktor: Res Strehle und Markus Eisenhut
- Verlagsleiter: Marcel Tappeiner
- Verleger: Pietro Supino
- Ombudsmann: Ignaz Staub (vorher: Arthur Liener)
Gliederung und Inhalt
Der Tages-Anzeiger gliedert sich seit der Neugestaltung 2009 in vier Faszikel:
- Der erste Faszikel (Kopfblatt) enthält Nachrichten und Kommentare aus der Schweiz und dem Ausland, eine Analyse-Seite, das Wetter, das Leserforum sowie die Kehrseite (letztere als Plattform für boulevardeske Meldungen). Der ursprünglich auf der Frontseite platzierte Hauptkommentar wurde auf Seite zwei verschoben.
- Der zweite Teil trägt den Titel Zürich und enthält regionale Nachrichten aus Stadt und Kanton Zürich, amtliche Anzeigen, einen Veranstaltungskalender (Agenda) sowie die Seite Bellevue für jüngere Leser mit einem Comic und ähnlichem.
- Der dritte Teil nennt sich Kultur und Gesellschaft und enthält unter anderem Kulturnachrichten, das Kino-, Theater- und Fernsehprogramm sowie die Seite Wissen.
- Im letzten Faszikel sind der Wirtschafts- und der Sportteil miteinander vereinigt, wobei der Sport von hinten nach vorne zu lesen ist. Der Wirtschaftsteil enthält einerseits Wirtschaftsnachrichten und andererseits Börsen- und Devisendaten; der Sport untergliedert sich in allgemeine Sportnews sowie Regionalsport.
Frühere Gliederung
Bis 2009 gliederte sich der TA in fünf Faszikel, die sich noch stärker an den klassischen Zeitungsressorts orientiert hatten: Kopfblatt, Zürich und Region, Wirtschaft, Sport und Kultur.
Beilagen
Dem Tages-Anzeiger liegen wöchentlich folgende Beilagen bei:
- New York Times International Weekly, Sammlung ausgesuchter New-York-Times-Artikel, montags
- Stellen-Anzeiger, Stellenmarkt für den Grossraum Zürich, dienstags
- Züritipp, Ausgehmagazin für den Grossraum Zürich, donnerstags, ersetzt dann das Kino- und Theaterprogramm im Kulturteil
- Das Magazin, samstags
- Alpha, Kader- und Spezialistenmarkt, samstags
Geschichte
Die erste Ausgabe des Tages-Anzeigers erschien am 2. März 1893 mit einem Umfang von 16 Seiten. Mit einer Mischung aus Nachrichten, Unterhaltungen (etwa einem Fortsetzungsroman), Sport und Anzeigen sprach der Tages-Anzeiger ein breites Publikum und explizit auch Frauen an. Bereits drei Jahre nach seiner Lancierung war der Tagi die grösste abonnierte Tageszeitung der Schweiz.
Gründer des Tages-Anzeigers sind der deutsche Zeitungsverleger Wilhelm Girardet und der frühere NZZ-Redaktor Fritz Walz. 1905 heiratete der Redaktor Otto Coninx die Verlegertochter Berta Girardet. Später übernahm Otto Coninx schrittweise die Mehrheit am Unternehmen, aus dem später die Mediengruppe Tamedia hervorging, die sich noch heute mehrheitlich im Besitz der Familie Coninx befindet.[2]
Im Jahr 1964 führte der Tages-Anzeiger als erste Tageszeitung der Schweiz die Frühzustellung ein. Durch die neue Zustellung wurde der Redaktionsschluss vom frühen Morgen auf den späten Nachmittag verlegt. Der Druck der Zeitung erfolgt seither in der Nacht.
In den folgenden Jahren baute der Tages-Anzeiger seine Beilagen aus. 1966 erschien erstmals die Stellenbeilage Stellen-Anzeiger, 1970 das Tages-Anzeiger-Magazin und 1982 das Ausgehmagazin züritipp. Seit 1997 erscheint die auf Kaderstellen ausgelegte Stellenbeilage Alpha - Der Kadermarkt. Die jüngste Beilage ist eine Sammlung ausgesuchter New York Times Originalartikel in englischer Sprache, die seit September 2010 montags dem Tages-Anzeiger beiliegt.
Im August 2008 wurde das Online-Angebot stark erweitert. Der Tages-Anzeiger ist seither zusammen mit der Basler und der Berner Zeitung der Online-Plattform Newsnet angeschlossen mit eigenen Regionalredaktionen in Zürich, Basel und Bern. Im November 2008 wurde zudem Der Bund online dem Newsnet angegliedert.[3] Die Mantelredaktion in Zürich ist für die nicht regionalen Inhalte zuständig. Im Mai 2009 gab der Tages-Anzeiger einen Abbau von 57 Stellen (davon 50 Vollzeit) bekannt.[4] Der Tages-Anzeiger sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dieser Abbau sei nicht ganz sauber vonstattengegangen.[5] 2005 lancierte der Tages-Anzeiger die Regionalausgabe Linkes Seeufer und Sihltal, die in diesem Gebiet allen Tagi-Abonnenten zusammen mit der täglichen Zeitung zugestellt wurden. 2006 kamen die Regionalausgaben für das rechte Ufer des Zürichsees, das Zürcher Oberland und das Zürcher Unterland dazu. Im Oktober 2009 wurde ein neues Layout sowie eine neue Gliederung eingeführt. Im Juni 2012 wurden die Regionalausgaben eingestellt.[6]
Siehe auch
Weblinks
- Website des Tages-Anzeigers/Newsnet
- Christian Baertschi: Tages-Anzeiger im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Tages-Anzeiger Leserstruktur in: tamedia, abgerufen am 5. Oktober 2012
- ↑ Tamedia Chronik 1893–1930
- ↑ Interview mit Newsnetz-Chefredaktor Peter Wälty auf persoenlich.com, 13. Oktober 2008
- ↑ Der «Tages-Anzeiger» streicht 57 Stellen. Quelle: Tages-Anzeiger, 14. Mai 2009
- ↑ Menschenverachtende Entlassungen?, persoenlich.com, 2. Juni 2009
- ↑ «Tages-Anzeiger» stellt Splits ein. In: NZZ Online vom 9. Mai 2012
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tages-Anzeiger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |