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Thomas Sparr
Thomas Sparr (* 23. Juni 1956 in Hamburg) ist ein deutscher Verlagslektor und Literaturwissenschaftler. Gemeinsam mit Ulla Unseld-Berkéwicz und Jonathan Landgrebe ist er Geschäftsführer des Suhrkamp Verlags und des Insel Verlags.
Leben
Thomas Sparr besuchte das Johanneum zu Lübeck bis zum Abitur 1976.[1] Er studierte Literaturwissenschaft und Philosophie, er hatte Lehraufträge an der Universität Hamburg und an der Hebräischen Universität in Jerusalem.
Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag. Dort erschien 1995 ein autobiographisches Werk von Benjamin Wilkomirski über dessen angebliche Holocaust-Erfahrungen, das sich 1998 als Konfabulation erwies.[2][3] Sparr wurde vorgeworfen, auf die Enthüllungen des Autors Daniel Ganzfried nicht mit eigenen Recherchen reagiert zu haben.[4]
Sparr war anschließend Cheflektor des Siedler Verlages und von 2006 bis zur Umwandlung des Verlags in eine Aktiengesellschaft Anfang 2015 stellvertretender verlegerischer Leiter des Suhrkamp Verlages. Darüber hinaus ist er vertretungsberechtigter Vorstand der Literaturbrücke e. V., des Trägervereins des Hauses für Poesie in Berlin.
Werke
als Autor:
- Karl Wolfskehl. In: Metzler-Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Hrsg. von Andreas B. Kilcher. Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-01682-X, S. 629, urn
- nbn:de:101:1-201303269239:{{{2}}} (für die 2., aktualisierte und erweiterte Auflage).
- Grunewald im Orient. Das deutsch-jüdische Jerusalem. Berenberg, Berlin 2017, ISBN 978-3-946334-32-3, urn
- nbn:de:101:1-2018111910552943213882:{{{2}}}.
- Todesfuge – Biographie eines Gedichts. Paul Celan 1920–1970. DVA, München 2020, ISBN 978-3-421-04787-8.
- Hotel Budapest, Berlin ... Von Ungarn in Deutschland, Berenberg, Berlin 2021
als Herausgeber:
- mit Ilana Shmueli: Paul Celan – Ilana Shmueli. Briefwechsel. Suhrkamp, Frankfurt 2004, ISBN 3-518-41596-4 (Briefsammlung, 1967–1970).
- Gertrud Kolmar: Liebesgedichte (= Insel-Taschenbuch. 3601). Ausgewählt von Thomas Sparr. Insel-Verlag, Frankfurt 2010, ISBN 978-3-458-35301-0.
- mit Erika Hirsch: Jüdisches Städtebild Hamburg. Jüdischer Verlag, Frankfurt 1999, ISBN 3-633-54155-1.
Literatur
- Celan-Jahrbuch. Hrsg. von Hans-Michael Speier, Nr. 1–10 (1987–2018), erscheint in unregelmäßiger Folge und enthält seit inzwischen mehr als 30 Jahren repräsentative Forschungsbeiträge, aktuelle Bibliographien, Primärtexte usw.; seit 2018 (= Jahrbuch Nr. 10) im Verlag Königshausen & Neumann; wird fortgesetzt.
- Oliver Wieters, Rezension zu Thomas Sparr: Todesfuge. Biographie eines Gedichts, München 2020, in: Celan-Perspektiven 2020, hrsg. von Bernd Auerochs, Friederike Felicitas Günther, Markus May, Heidelberg: Universitätsverlag Winter 2021, S. 243 ff., ISBN 9783825347727. Siehe auch: Thomas Sparrs "Todesfuge. Biographie eines Gedichts" (2020). In: Oliver Wieters. 5. August 2020, abgerufen am 3. April 2021 (deutsch).
Weblinks
- Thomas Sparr auf Suhrkamp.de
Einzelnachweise
- ↑ Karl Klotz: Ein Abend über Paul Celan in St. Petri. In: Lübeckische Blätter 185 (2020), S. 260–263 (Digitalisat)
- ↑ Rezension: Sachbuch: Zwei Wahrheiten sind eine zuviel. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezension-sachbuch-zwei-wahrheiten-sind-eine-zuviel-11318150.html).
- ↑ Stefan Mächler: Der Fall Wilkomirski: über die Wahrheit einer Biographie. Pendo, 2000, ISBN 978-3-85842-383-2 (https://books.google.de/books?newbks=1&newbks_redir=0&hl=de&id=bs0hAQAAIAAJ&dq=sparr+wilkomirski+m%C3%A4chler&focus=searchwithinvolume&q=sparr+).
- ↑ Stefan Mächler: Aufregung um Wilkomirski. Genese eines Skandals und seine Bedeutung, in: Irene Diekmann, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Das Wilkomirski-Syndrom. Eingebildete Erinnerungen oder Von der Sehnsucht, Opfer zu sein. Pendo, Zürich 2002, ISBN 3-85842-472-2, S. 86–131.
Personendaten | |
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NAME | Sparr, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Literaturwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 23. Juni 1956 |
GEBURTSORT | Hamburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Thomas Sparr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |