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Tokolytikum
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Ein Tokolytikum (von "tokos" (gr) = "Geburt", "Wehe" // "lyein" (gr) = "lösen") auch Wehenhemmer genannt ist ein Wirkstoff zur Unterdrückung der Wehentätigkeit (Tokolyse). Tokolytika werden eingesetzt, um frühzeitige Geburten zu verhindern oder bei bestimmten Geburtskomplikationen wie z. B. einem Nabelschnurvorfall oder einer Querlage des Kindes in der Gebärmutter (Uterus) das weitere Austreiben durch die Wehenhemmung zu unterdrücken.
Wirkstoffe
- Fenoterol ist ein β2-Sympathomimetikum, das an den β-Rezeptoren des Uterus ansetzt. Die Nebenwirkungen, die durch β-Rezeptoren am Herzen bedingt sind, umfassen Tachykardie (schnelle Herzfrequenz), Blutdruckabfall und Anstieg des Herzzeitvolumens. Als unangenehm empfunden werden die damit einhergehende Unruhe, Muskelzittern und evtl. Atemnot.
- Nifedipin ist ein Calciumantagonist. In Deutschland wurde von Seiten der Hersteller noch keine generelle Zulassung in der Frauenheilkunde beantragt. Dies liegt allerdings nicht unbedingt an einer mangelnden Wirksamkeit, sondern eher an den Kosten, die mit einem Zulassungsverfahren für Nifedipin als Tokolytikum verbunden wären. Nifedipin wird bereits seit Jahren in der Inneren Medizin eingesetzt, z. B. bei Bluthochdruck (Hypertonie).
- Atosiban (Tractocile®) ist ein Oxytocin-Antagonist.
- Auch Hemmstoffe der Prostaglandinsynthese wie Indometacin wirken tokolytisch.
- Präparate aus Kalanchoe pinnata (Bryophyllum) werden seit Jahrzehnten in der anthroposophischen Medizin als Tokolytikum eingesetzt.[1]
Einzelnachweise
- ↑ Simões-Wüst, Rist: Bryophyllum in der präklinischen und klinischen Forschung. (Memento vom 22. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 78 kB) In: Der Merkurstab, Heft 5, 2007, S.415–420.
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