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Travnik

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Dieser Artikel behandelt den bosnischen Ort Travnik. Zum ähnlich lautenden tschechischen Ort siehe Trávník. Zur slowenischen Widerstandskämpferin siehe Angela Travnik.
Travnik
Травник

Wappen von Travnik

Travnik (Bosnien und Herzegowina)
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Basisdaten
Staat: Bosnien und Herzegowina
Entität: Föderation
Kanton: Zentralbosnien
Koordinaten: 44° 14′ N, 17° 40′ O44.22583333333317.666388888889514Koordinaten: 44° 13′ 33″ N, 17° 39′ 59″ O
Höhe: 514 m. i. J.
Fläche: 529 km²
Einwohner: 57.543 (2013)
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: +387 (0) 30
Postleitzahl: 72270
Struktur und Verwaltung (Stand: 2012)
Bürgermeister: Admir Hadžiemrić (SDA)
Webpräsenz:

Travnik (deutsch veraltet Traunik) ist eine Stadt im Kanton Zentralbosnien (Srednjobosanski Kanton) in Bosnien und Herzegowina. Sie liegt ca. 100 km nordwestlich von Sarajevo im Lašva-Tal zwischen den Gebirgszügen Vlašić und Vranica.

Die Gemeinde (Općina/Opština) Travnik zählt etwa 57.000 Einwohner.[1] Das Gemeindegebiet umfasst 529 Quadratkilometer.[1]

Die Innenstadt von Travnik

Geschichte

Gelegen im engen Tal der Lašva wird Travnik im Norden durch den Vlašić-Gebirgszug und im Süden durch die Abhänge des Vilenica-Gebirges begrenzt. Die Stadt blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Sie gehörte zum mittelalterlichen bosnischen Staat, wovon die gut erhaltene Altstadt Zeugnis ablegt. Während der osmanischen Verwaltung war Travnik für 150 Jahre Residenzstadt eines Statthalters des Sultans. Die Stadt entwickelte sich zum bedeutendsten Handels- und Handwerkszentrum und ersten diplomatischen Mittelpunkt Bosniens. Das französische Konsulat wurde in Travnik im Jahre 1806 eröffnet und existierte bis zum Fall Napoleons I. im Jahr 1814. Da Österreich den Franzosen parieren wollte, gründete es auch im Jahre 1807 sein Konsulat, welches bis zum Jahr 1821 vorhanden war. Diese Epoche hat der gebürtige Travniker und Literatur-Nobelpreisträger Ivo Andrić in seinem Roman Wesire und Konsuln geschildert.

Mit Beginn der österreich-ungarischen Verwaltung Bosniens 1878 entwickelte sich Travnik zum industriellen Zentrum. Holzverarbeitung und Textilindustrie sind bis heute die wichtigsten Industriezweige.

Im Bosnienkrieg erlitt die Stadt selbst verhältnismäßig wenige Kriegsschäden, hatte aber viele Tote zu beklagen. Seit dem Vertrag von Dayton im Dezember 1995 gehört Travnik zur Föderation Bosnien und Herzegowina und ist Hauptstadt des Mittelbosnischen Kantons.

Bevölkerung

Bei der letzten Volkszählung 1991 hatte die Gemeinde noch 70.747 Einwohner, von denen sich 31.813 als Muslime, 26.118 als Kroaten und 7.777 als Serben bezeichneten.[2] In der eigentlichen Stadt lebten 19.041 Einwohner, darunter 7.373 Bosniaken, 6.043 Kroaten, 2.800 Jugoslawen und 2.131 Serben.[2] Infolge des Krieges und der schlechten Wirtschaftslage ging die Einwohnerzahl deutlich zurück und lag im Jahr 2013 bei lediglich 57.000.

Sehenswürdigkeiten

Festung Travnik
Moschee und Uhrturm im Stadtzentrum

Zu den Sehenswürdigkeiten von Travnik gehört die gut erhaltene Festung. Sie wurde 1503 erstmals erwähnt, es bestand am selben Ort aber bereits vorher eine Wehranlage. Neben zahlreichen Moscheen (Hasan-Aga-Moschee 1549-50, Hadži-Ali-Beg-Moschee 1757-58, Bunte Moschee/Sulejmanija, 1816) befinden sich in Travnik auch zwei Uhrtürme (Sahat Kula) aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Travnik ist die einzige Stadt in Bosnien und Herzegowina, die über zwei Uhrtürme verfügt. Zahlreiche Moscheen und andere Bauten aus osmanischer Zeit prägen noch heute das Stadtbild.

Durch diese Sehenswürdigkeiten und die Lage Travniks am Rande des Vlašić-Gebirgszuges (1943 m) entwickelte sich ein begrenzter Tourismus. Bekannt ist auch der Travniker Schafskäse.

Persönlichkeiten

Städtepartnerschaften

Seit Mai 2003 ist Leipzig offizielle Partnerstadt von Travnik.[3]

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Travnik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Travnik aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.