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Treponema pallidum

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Treponema pallidum
Treponema pallidum

Treponema pallidum

Systematik
Abteilung: Spirochaetae
Klasse: Spirochaetes
Ordnung: Spirochaetales
Familie: Spirochaetaceae
Gattung: Treponema
Art: Treponema pallidum
Wissenschaftlicher Name
Treponema pallidum
(Schaudinn & Hoffmann 1905) Schaudinn 1905
Unterarten

Treponema pallidum (griech τρέπειν „drehen,“ νήμα „Garn“; lat. pallidus „blass“) ist ein schraubenförmig gewundenes Bakterium aus der Familie der Spirochäten.

Die Spezies wird in mehrere Subspezies (ssp.) unterteilt: Bei der Subspezies Treponema pallidum ssp. pallidum handelt es sich um den Erreger der Syphilis. In dem vom Ulcus durum, dem Primäraffekt der Syphilis, abgesonderten Sekret ist es in großer Zahl nachweisbar.

Die Subspezies T. pallidum ssp. endemicum ist Erreger der nicht-venerischen Syphilis (Bejel), T. pallidum ssp. pertenue der Framboesie und T. pallidum ssp. carateum der Pinta.[1]

Eigenschaften

Das Bakterium ist 5–15 µm lang und 0,2 µm breit, besitzt 10–20 Windungen und kann sich durch Rotation um seine Längsachse bewegen. Aufgrund der feinen Struktur ist die Darstellung mit Färbungen in der Mikroskopie schwer möglich, die Methode der Dunkelfeldmikroskopie lässt aber Lebendbeobachtungen zu. Ein kultureller Nachweis ist bislang nur im Kaninchenhoden gelungen.[1]

Geschichte

Nachdem jahrelang vergeblich nach dem Erreger der Syphilis gefahndet worden war, gelang Fritz Schaudinn und Erich Hoffmann an der Berliner Charité 1905 der erste mikroskopische Nachweis[2] der Syphilisspirochäten. Serologisch wurde die Syphilis dann durch den Wassermann-Test nachweisbar.[3] Durch Noguchi Hideyo[4] gelang später der Nachweis des Bakteriums im Hirn von Patienten, die unter Wahnsinn und Parese litten, wodurch der Zusammenhang der verschiedenen Stadien der Syphiliserkrankung hergestellt wurde.

Nachweis des Erregers

Ein mikroskopischer Nachweis der Bakterien im Blut ist unsicher. Der Erreger wird beim Primärstadium der Syphilis direkt in aus dem Primäraffekt (Ulcus durum) gewonnenem Sekret gewonnen. Im Sekundärstadium kann das Sekret, welches im Dunkelfeldmikroskop untersucht wird, auch aus einem Condyloma latum gewonnen werden.[5]

Der Erregernachweis ist meldepflichtig.

Nachweis von Antikörpern

Ein serologischer Bluttest kann spezifisch und empfindlich gegen Treponema pallidum gerichtete Antikörper ausfindig machen.[6] Die Antikörper werden durch

  1. TPHA-Test (Treponema pallidum Hämagglutinationstest)
  2. FTA-Abs-Test (Fluoreszenz-Treponema-Antikörper-Absorptionstest) oder
  3. Treponema pallidum-Western Blot (für Treponemenantigene p15, p17, p44,5 und p47)

nachgewiesen

Behandlung

Treponema-Bakterien können mit hochdosierten Antibiotika bekämpft werden, z. B. Penicillin G, oder bei Allergien Cephalosporine der 3. Generation, Makrolide oder Tetracycline.[6][5] Weiteres steht im Artikel Syphilis.

Literatur

  • Curt Magerstedt: Ein Beitrag zur Morphologie der Syphilisspirochäte. In: Arch. Dermatol. Syph. Band 185, 1943/44, S. 272–280.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchelehre, Mayr/Rolle, Thieme, 8. Auflage, Seite 394
  2. : Vorläufiger Bericht über das Vorkommen von Spirochaeten in syphilitischen Krankheitsprodukten und bei Papillomen. In: Verlag von Julius Springer (Hrsg.): Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte. Band 22, Berlin, 1905, S. 527–534.
  3. Paul Mulzer: Praktische Anleitung zur Syphilisdiagnose auf biologischem Wege (Spirochäten-Nachweis, Wassermannsche Reaktion). Berlin 1910.
  4. J. G. Sleeswijk: Die Serodiagnostik der Syphilis nach Noguchi. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. Band 36, 1910, S. 1213–1215.
  5. 5,0 5,1 Henrik Holtmann, Monika Bobkowski: BASICS Medizinische Mikrobiologie,Virologie und Hygiene, 1, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH 19. Mai 2008, ISBN 9783437424168
  6. 6,0 6,1 Gerd Herold: Innere Medizin 2009 2009
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