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Universität Stellenbosch

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Stellenbosch University
Universiteit Stellenbosch
Universität Stellenbosch
Motto Pectora roborant cultus recti[1]
Gründung 1866
Trägerschaft staatlich
Ort Stellenbosch
Westkap
Staat Südafrika
Rektor und Vizekanzler Wim de Villiers[2]
Studenten 28.864 (2014)[3]
Mitarbeiter 3.211[3]
Website www.sun.ac.za
Das „Alte Hauptgebäude“ (Ou Hoofgebou) der Universität

Die Universität Stellenbosch (Afrikaans: Universiteit Stellenbosch, kurz US; englisch: Stellenbosch University, kurz SU) ist eine Universität in Südafrika. Der Hauptcampus liegt in Stellenbosch, etwa 50 Kilometer vom Zentrum Kapstadts entfernt. Bis 2016 gehörte sie zu den höheren Bildungseinrichtungen, an denen vornehmlich auf Afrikaans gelehrt wurde.

Geschichte

Die Geschichte der Universität geht auf die Gründung des Stellenbossche Gymnasium am 1. März 1866 sowie auf die Gründung der Kunstfakultät im Jahr 1881 als Stellenbosch College zurück. 1887 wurde das College in Victoria College umbenannt und mit Erlangung des Universitätsstatus 1918 schließlich in den heutigen Namen Universiteit Stellenbosch beziehungsweise Stellenbosch University. Sechs frühere südafrikanische Premierminister absolvierten ein Studium an der Universität Stellenbosch.

Lage

Stellenbosch ist eine Stadt mit 90.000 Einwohnern (ohne Studenten), die maßgeblich von der Universität geprägt ist. Die Universität ist auf vier verschiedene Standorte verteilt, den Hauptcampus, die Tygerberg Fakultät für Medizin in Kapstadt, die Bellville Park Business School in Kapstadt sowie die Fakultät für Militärwissenschaften in Saldanha.

Lehrsprache

2014 wurden neue Leitlinien zur Sprachenverwendung beschlossen, die 2017 in Kraft traten. Demnach sind Englisch und Afrikaans praktisch gleichberechtigt, während dem isiXhosa ebenfalls Raum gegeben wird, etwa bei öffentlichen Veranstaltungen. Vorlesungen – sofern sie nicht die jeweilige Sprache behandeln – werden bilingual auf Englisch und Afrikaans abgehalten oder am Ende in der jeweils anderen Sprache zusammengefasst. Im ersten Studienjahr werden Simultanübersetzungen angeboten. Für Hausarbeiten und Prüfungen können die Studenten eine der beiden Sprachen wählen.[4] Bis 2016 war Afrikaans die überwiegende Lehrsprache, womit die Universität nach dem Ende der Apartheid zu den wenigen höheren Bildungseinrichtungen mit dieser Ausprägung gehörte.

Fakultäten

An der Universität gibt es 150 Fachbereiche, die auf zehn Fakultäten aufgeteilt sind. Zusätzlich gibt es etwa 40 Forschungsinstitute, Studentenzahlen von 2014 in Klammern.[3]

Auf dem Hauptcampus in Stellenbosch sind folgende Fakultäten angesiedelt:

  • Ingenieurwissenschaften (3.712)
  • Sprach- und Sozialwissenschaften (5.223)
  • Landwirtschaft- und Forstwissenschaften (1.855)
  • Naturwissenschaften (3.011)
  • Pädagogik (1.881)
  • Rechtswissenschaften (812)
  • Theologie (527)
  • Wirtschaftswissenschaften (7.784)

Außerhalb des Hauptcampus befinden sich:

  • in Saldanha, die Fakultät für Militärwissenschaften[5] (497)
  • in Tygerberg, die Fakultät für Medizin (4.091).
  • in Bellville, die "University of Stellenbosch Business School" (580)

Einrichtungen

An der Universität gibt es eine umfassende Bibliothek mit rechnergestützter Datenbasis. Es gibt ein modernes Konservatorium mit zwei Konzerthallen, wo regelmäßig Konzerte aufgeführt werden. Im Langenhoven-Studentenzentrum, auch Neelsie genannt,[6] befinden sich der Studentenrat, ein Food-Court, ein Einkaufszentrum sowie die Büros der rund 50 verschiedenen Studentenorganisationen.

Innerhalb der Fakultät für Künste und Sozialwissenschaften wird durch deren Fachbereich „Drama“ eine Theatereinrichtung mit 420 Sitzplätzen betrieben, der Adam Small Theatre Complex, benannt nach dem Schriftsteller Adam Small. Bis 2018 hieß es HB Thom Theatre nach dem Historiker und ehemaligen Universitätsrektor Hendrik Bernardus Thom.[7]

Es werden etwa 30 verschiedenen Sportarten angeboten. Zu den Sporteinrichtungen gehören zwei Stadien, zwei große Schwimmbäder, verschiedene Sportplätze und ein Kraftsportzentrum.

Die Studentenheime können etwa 6.000 Studenten beherbergen.


Studenten

Von rund 29.000 immatrikulierten Studenten im Jahr 2014 waren 63,4 % Weiße, 17,1 % Coloureds, 17,0 % Schwarze und 2,5 % Inder.[3] 47,8 % der Studenten waren männlich.[3]

Kritik

Studenten haben gegen Rassismus und Diskriminierung an der Universität Stellenbosch demonstriert. Im August 2015 erschien der Dokumentarfilm Luister, der die Vorwürfe in Interviews mit Studenten beleuchtet. Der ANC bezeichnete die Universität als „ehemaliges Lager der weißen Vorherrschaft“ und Bildungsminister Blade Nzimande sagte, dass Rassismus und Diskriminierung offenbar an der Universität Stellenbosch scheinbar unverändert weitergehen.[8]

Publikationen

  • Matieland, eine seit 1957 erscheinende Zeitschrift der Universität.[9]
  • Akroterion. Journal for the Classics in South Africa (auch: Quarterly for the classics in South Africa), eine seit 1956 erscheinende Zeitschrift des Departement van Klassieke an der Universität.[10]

Bekannte Absolventen

Weblinks

 Commons: Stellenbosch University – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. lat.: Die rechte Erziehung stärkt die Brust, oder: Die rechte Erziehung stärkt den Geist/das Herz, ein Zitat aus den Oden des Horaz (CARMINVM LIBER QVARTVS, Ode 4, 34), geschrieben angesichts des Sieges des Drusus und Tiberius über die Alpenvölker in Rätien 15 v. Chr.
  2. Biographical Sketch – Prof Wim de Villiers (abgerufen am 26. August 2017)
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Annual Report 2014 (englisch; PDF; 11 MB), abgerufen am 27. Dezember 2015.
  4. Language Policy der Universität Stellenbosch (englisch; PDF), abgerufen am 3. November 2017
  5. Universiteit Stellenbosch: Faculty of Military Science. General information. auf www.sun.ac.za (englisch, PDF-Dokument S. 8)
  6. The Langenhoven student centre Neelsie. sun.ac.za (englisch), abgerufen am 12. Februar 2018
  7. HB Thom meet Adam Small: a new theatre for a new era. innovus.co.za (englisch), abgerufen am 20. Mai 2019
  8. Greg Nicolson: Stellenbosch: 'Luister' could lead to change. Daily Maverick, 1. September 2015.
  9. COPAC: bibliographischer Nachweis auf www.copac.jisc.ac.uk (englisch)
  10. COPAC: bibliographischer Nachweis auf www.copac.jisc.ac.uk (englisch)
-33.9300818.86473
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