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Witwatersrand-Universität
University of the Witwatersrand Witwatersrand-Universität | |
---|---|
Motto | Scientia et Labore[1] |
Gründung | 1896/1922 |
Ort | Johannesburg |
Bundesland | Gauteng |
Staat | Südafrika |
Vizekanzler und Prinzipal | Loyiso Nongxa |
Studenten | 27.934 (2010)[2] |
Mitarbeiter | 1.687[2] |
Website | www.wits.ac.za |
Die Witwatersrand-Universität (englisch: University of the Witwatersrand), kurz Wits, ist eine südafrikanische Universität mit Sitz in Johannesburg in der Provinz Gauteng. Die Wits entstand aus der South African School of Mines, die 1896 eröffnet wurde. 1922 wurde ihr der Universitätsstatus verliehen und der heutige Name eingeführt. Während der Zeit der Apartheid durften sich hier nur wenige schwarze Studenten einschreiben. Trotzdem studierten einige bekannte Anti-Apartheid-Führer hier.[3]
Die Universität ist Heimat der Witwatersrand University Press, des größten und ältesten Universitätsverlags in Afrika und bis heute eines der führenden afrikanischen Verlagshäuser im akademischen Bereich.
Geschichte
Die Hochschule wurde 1896 in Kimberley unter dem Namen South African School of Mines gegründet. Acht Jahre später zog sie nach Johannesburg um und änderte ihren Namen in Transvaal Technical Institute. 1906 wurde sie dann in Transvaal University College und 1910 in South African School of Mines and Technology umbenannt. 1922, nachdem sie das College aufgenommen hatte, erhielt sie schließlich den Status einer Volluniversität. Im selben Jahr begannen die Bauarbeiten für den Campus im Milner Park. Sechs Fakultäten waren geplant, die Abschlüsse in Geistes- und Naturwissenschaften, Medizin, Ingenieurwissenschaften, Recht und Wirtschaftswissenschaften anbieten sollten.
Im Lauf der 1960er-Jahre öffnete die Universität viele neue Fachrichtungen und Gebäude; sie wuchs von 6.275 Studenten (1963) auf über 16.400 (1985). Die Graduiertenschule für Wirtschaftswissenschaften wurde 1968 in Parktown eröffnet. Im selben Jahr wurde in der Nähe von Sterkfontein eine Farm namens Swartkrans, die reich an archäologischen Funden ist, sowie die Ausgrabungsrechte für Makapansgat in der Provinz Limpopo erworben. 1969 wurden die klinischen Abteilungen der neuen Medizinischen Fakultät eingeweiht. Das Hauptverwaltungsgebäude Senate House wurde 1977 bezogen.
1984 wurde die Universität stark erweitert, als sie das Messegelände in Milner Park erwarb und in den West-Campus umwandelte. Im selben Jahr öffnete auch das Gebäude der Minenkammer. Ein Fußgängerüberweg wurde über der Schnellstraße errichtet, die Ost- und West-Campus voneinander trennt.
Organisation
Leitung
Die Universität wird von einem Vizekanzler und Prinzipal geleitet, zum Management gehören im Weiteren fünf stellvertretende Vizekanzler und ein Prüfungsbeamter.[4] Der Kanzler hat repräsentative Aufgaben. Die Leitung ist dem Universitätsrat verantwortlich.
Fakultäten
Die Wits besteht aus fünf Fakultäten:[5]
- Wirtschaft, Rechtswissenschaft und Management. Die Fakultät hat eine Graduiertenschule für Business Administration sowie öffentliches und Entwicklungsmanagement. Im „WitsPlus Programme“ kann der Bachelor auch im Teilzeitstudium erworben werden. Die Hochschule kooperiert mit der Global Labour University.
- Ingenieurwissenschaften und Bauingenieurwesen
- Medizin
- Geisteswissenschaften
- Naturwissenschaften
Universitätsgebäude
- Kunstgalerien: Zwei Kunstgalerien sind öffentlich zugänglich - die „Gertrude Posel Galerie“, sowie die „Studio Galerie“. Beide befinden sich im Senate House. Die „Studio Galerie“ ist bekannt für eine der besten Sammlungen afrikanischer Perlstickereien.
- Felszeichnungen: Die „J. D. Roberts-Pager-Sammlung“ von Buschmann-Felszeichnungen befindet sich im Van Riet Lowe-Haus auf dem Ost-Campus.
- Museen: Die Universität umfasst 14 Museen. Dazu gehören das „Adler Museum der Medizingeschichte“, das Paläontologische Museum und das einzige Geologie-Museum der Provinz Gauteng. Ausgestellt werden unter anderem der Taung-Schädel, Dinosaurier-Fossilien und Schmetterlinge.
- Höhlen von Sterkfontein (nahe Krugersdorp): Sie sind weltbekannt als eine der bedeutendsten Fundstätten von Hominiden-Fossilien. Das Gebiet ist als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt worden. Neben den Höhlen befindet sich das Robert Broom Museum.
Bekannte Absolventen und Mitglieder des Lehrkörpers
- Dennis Brutus (1924–2009), Dichter und Anti-Apartheid-Kämpfer
- Rory Byrne (* 1944), Chefdesigner für das Ferrari-Formel 1-Team
- Johnny Clegg (* 1953), Gitarrist, Sänger, Tänzer und Komponist
- Mimi Coertse (* 1932), Sopranistin, seit 1966 österreichische Kammersängerin
- Raymond Dart (1893–1988), Anatom und Anthropologe, Entdecker des Taung-Schädels
- Clement M. Doke (1893–1980), Linguist
- John Dugard (* 1936), Jurist
- Max Gluckman (1911–1975), Anthropologe
- Richard Goldstone (* 1938), Jurist, Völkerrechtler und ehemaliger UN-Chefankläger
- Gavin Hood (* 1963), Schriftsteller, Filmproduzent und -regisseur, bekannt geworden durch die Regie von Tsotsi
- Teresa Heinz Kerry (* 1938), Philanthropin und Ehefrau des US-Senators John Kerry
- Ludwig Lachmann (1906–1990), Ökonom und Mitglied der Österreichischen Schule
- Winnie Madikizela-Mandela (* 1934), Ex-Frau von Nelson Mandela
- Nelson Mandela (* 1918), erster Präsident der Republik Südafrika, der in freien, allgemeinen Wahlen gewählt wurde
- Manfred Mann (* 1940), Keyboard-Spieler der Musikgruppen Manfred Mann und Manfred Mann’s Earth Band
- Seymour Papert (* 1928), Pionier der Künstlichen Intelligenz und Erfinder der Programmiersprache Logo
- Audrey Richards (1899–1984), Sozialanthropologin
- Jonny Steinberg (* 1970), Journalist und Autor
- Helen Suzman (1917–2009), Anti-Apartheid-Aktivistin und Politikerin
- Ivan Vladislavić (* 1957), Schriftsteller
- Benedict Wallet Vilakazi (1906–1947), Dichter, Schriftsteller und Linguist
- David Webster (1945–1989), Anthropologe und Anti-Apartheid-Aktivist
- Frederik van Zyl Slabbert (1940–2010), Soziologe und Politiker
Nobelpreisträger
- Aaron Klug, 1982 (Chemienobelpreis)
- Nadine Gordimer, 1991 (Literaturnobelpreis)
- Nelson Mandela, 1993 (Friedensnobelpreis)
- Sydney Brenner, 2002 (Nobelpreis für Medizin und Physiologie)
Bücher zur Universität
- The Golden Jubilee of the University of the Witwatersrand. 1972, ISBN 0-85494-188-6 (Jubilee Committee, University of the Witwatersrand Press)
- Bruce Murray: Wits: The Early Years : a History of the University of the Witwatersrand Johannesburg and its Precursors 1896 - 1936. 1982, ISBN 0-85494-709-4 (University of the Witwatersrand Press)
- Jonty Winch: Wits Sport: An Illustrated History of Sport at the University of the Witwatersrand. 1989, ISBN 0-620-13806-8 (Windsor)
- Mervyn Shear: Wits: A University in the Apartheid Era. 1982, ISBN 1-86814-302-3 (University of the Witwatersrand Press)
- Bruce Murray: Wits: The „Open Years“. 1997, ISBN 1-86814-314-7 (University of the Witwatersrand Press)
- Guerino Bozzoli: A Vice-Chancellor Remembers: the Memoirs of Professor G.R. Bozzoli. 1995, ISBN 0-620-19369-7 (Alphaprint)
- Reuben und Naomi Musiker: Wits Library: a Centenary History. 1998, ISBN 0-620-22754-0 (Scarecrow Books)
Weblinks
- Offizielle Website der Universität (englisch)
- Geschichte des Transvaal University College (englisch)
- Digitales Archiv der Universität zur südafrikanischen Geschichte (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ lat. Wissenschaft und Arbeit
- ↑ 2,0 2,1 Facts and Figures, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Short History, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Management Contacts, abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Faculties and Schools, abgerufen am 31. Oktober 2011.
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