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Valstybinis Vilniaus Gaono Žydụ Muziejus

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Valstybinis Vilniaus Gaono Žydụ Muziejus (deutsch: Staatliches Jüdisches Museum Gaon von Vilnius, Yiddish: דער ווילנער גאון מלוכהשער יידישער מוזיי) ist die Dachorganisation mehrerer Museen in der litauischen Hauptstadt Vilnius und wurde 1989 gegründet.

Geschichte

Das erste Jüdische Museum in Vilnius wurde bereits 1913 von einer "Gesellschaft der Liebhaber der jüdischen Antike" errichtet. Sein Bestand wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Doch bereits 1919 fand eine Wiederbelebung der Institution durch Salomon An-Ski (1863-1920) statt. Nach An-Skis Tod wurde das Museum zu seinen Ehren umbenannt.

Nach der Annexion von Vilnius durch Polen im selben Jahr setzte die Jüdische Historische und Ethnographische Gesellschaft ihre Arbeit in Kaunas fort und gründete dort 1931 ebenfalls ein Jüdisches Museum. Der Fundus des Museums in Vilnius wuchs bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs auf etwa 3000 Kunstobjekte und 6000 Bücher an, weiters wurden tausende Dokumente und Fotografien gesammelt sowie wertvolle Urkunden. Es bestand bis zur Invasion der NS-Truppen im Jahr 1941. Nach der Annexion Litauens im Jahr 1940 durch die Sowjetunion wurde das Museum dem Volkskommissariat für Erziehung unterstellt, im Mai 1941 der Sowjetisch-Litauischen Akademie der Wissenschaften. Im September 1941 begannen Mitarbeiter des Einsatzstabs Reichsleiter Rosenberg ihre Tätigkeit in Litauen. Es handelte sich um eine NS-Rauborganisation für Kulturgüter aller Art, insbesondere Bücher, Urkunden und Dokumente. Sie plünderten die bestehenden Museen und transportierten die Kunstschätze nach Deutschland ab. Einige Juden von Vilnius konnten unter Lebensgefahr zumindest einige Wertgegenstände im Ghetto verstecken.

Bereits 1944 konnte in Vilnius ein neues Jüdisches Museum gegründet werden, anfangs untergebracht in der Wohnung des Museumsdirektors. Es wurde es zum spirituellen Zentrum der kleinen Gemeinde von Holocaustüberlebenden, musste jedoch 1949 geschlossen werden, da sich zu dieser Zeit der Stalinismus zur Unterdrückung der jüdischen Kultur entschloss. Stalin fürchtete den Einfluss der zwei Millionen Juden in seinem Herrschaftsbereich und wollte die Ausbildung einer eigenen jüdischen Identität auf jeden Fall verhindern.

Im Rahmen der Perestroika wurde Ende der 1980er Jahre eine Neugründung des Jüdischen Museum ermöglicht. Im Grünen Haus wurde die Holocaust Exposition eingerichtet und der Bau in der Naugarduko gatvę 10/2 wurde in der Folge unter Leitung des Architekten Leonid Merkin komplett saniert und für Ausstellungszwecke adaptiert. Den Namen Gaon von Vilnius trägt die Einrichtung seit 1997, anlässlich seines 200. Todestages. Am 12. Dezember 1997 wurde zu seinen Ehren ein Konzert im restaurierten Theater- und Konzertsaal im neuen Zentrum für Toleranz veranstaltet.[1][2]

Drei Museen

Grünes Haus
Paneriai Memorial

Es besteht aus folgenden Institutionen:

  • der Holocaust Exhibition, eröffnet 1991, gelegen im sogenannten Grünen Haus in der Pamėnkalnio gatvė 12, zeigt eine Dokumentation der Massenmorde an den Juden von Litauen, des Ghettos von Vilnius, der Massaker von Ponary, der litauischen Beteiligung und den Rettungsversuchen während der NS-Besatzung, mit einer malina, einem unterirdischen Versteck, in dem Auszüge der Tagebücher von Yitskhok Rudashevski zu hören sind, sowie
  • dem Zentrum für Toleranz mit dem Samuel Bak Museum im Zentrum von Vilnius, eröffnet 2004, in der Naugarduko gatvę 10/2, dem früheren Jüdischen Theater von Vilnius, in dem sich eine Dauerausstellung des litauisch-israelischen Malers Samuel Bak befindet,
  • dem Paneriai Memorial, die Gedenkstätte an jedem Ort im Walde nahe Vilnius, in Aukštieji Paneriai, dem Ort, an dem in den Jahren 1941 bis 1944 über 100.000 Menschen, meist Juden, aber auch Russen, Polen und Litauer, durch deutsche SD- und SS-Truppen erschossen, verscharrt, später exhumiert und verbrannt wurden.

In Planung sind ein Museum der litauischen Kultur und Identität, eine Dauerausstellung im früheren Tarbut Gymnasium in Pylimo g. 4, gewidmet auch der Geschichte der Juden in Litauen, sowie ein neues Holocaust Museum in der Žemaitijos g. 4, im Gebäude der früheren öffentlichen Bibliothek "Meficei Haskala".[3][4] (Stand: Oktober 2018)

Das Jacques Lipchitz Memorial Museum in Druskininkai, welches Lithographien des litauischen Künstlers zeigte, ist zwecks Renovierung seit geraumer Zeit geschlossen.

Öffnungszeiten

Die beiden in der Stadt Vilnius gelegenen Museen sind ganzjährig geöffnet, das Paneriai Memorial nur von Juni bis September. Jeden Samstag bleiben alle Einrichtungen geschlossen.

Einzelnachweise

  1. Visit Lithuania: The Vilna Gaon State Jewish Museum, abgerufen am 12. Oktober 2018 (engl.)
  2. Goethe-Institut Litauen: DIE ERINNERUNG AN DAS VERLORENE BEWAHREN, Oktober 2013
  3. Valstybinis Vilniaus Gaono Žydụ Muziejus: MUSEUM OF LITVAK CULTURE AND IDENTITY (UPCOMING), abgerufen am 12. Oktober 2018
  4. Valstybinis Vilniaus Gaono Žydụ Muziejus: MEMORIAL MUSEUM OF HOLOCAUST IN LITHUANIA AND VILNA GHETTO, abgerufen am 12. Oktober 2018

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Valstybinis Vilniaus Gaono Žydụ Muziejus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.