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Velhagen & Klasing
Velhagen & Klasing war ein deutscher Buchverlag in Bielefeld und in Leipzig.
Verlagsgeschichte
1833 gründete August Velhagen in Bielefeld eine Verlagsbuchhandlung. Zwei Jahre später schloss sich sein Schulfreund August Klasing an.
Das Hauptaugenmerk des Verlages lag zunächst auf theologischer Fachliteratur und populärer religiöser Belletristik. 1864 wurde eine Filiale in Leipzig gegründet, in der die Familienzeitschrift „Daheim“ erschien. Dieser Niederlassung wurde 1873 die Geographische Anstalt Velhagen & Klasing angegliedert. Verlagsschwerpunkte waren nun geographische Werke, Atlanten (u. a. Putzger historischer Weltatlas), illustrierte Monographien („Künstler Monographien“, „Monographien zur Weltgeschichte“ u. a.), Zeitschriften, Geschichtswerke und Schulbücher. Seit 1886 erschienen die weit verbreiteten illustrierten „Velhagen und Klasings Monatshefte“. Seit 1882 besaß die Firma auch die Stubenrauchsche Buchhandlung (Schulbücherverlag) in Berlin. Zu den Erfolgsautoren des 19. Jahrhunderts, die bei Velhagen & Klasing (beispielsweise in der Zeitschrift Daheim) veröffentlichten, gehörten Ottilie Wildermuth und Henriette Davidis.
In der Zeit des Nationalsozialismus verhielt der Verlag sich linientreu und verlegte z. B. den führenden antisemitischen Propagandisten Johann von Leers.[1]
Der Verlag wurde 1954 vom Cornelsen Verlag übernommen. Die in der DDR befindlichen Unternehmensteile kamen zum VEB Tourist Verlag.
Siehe auch
Literatur
- Axel Frey: Aus der Leipziger Buchhandels- und Verlagsgeschichte. Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig. In: Sächsische Heimatblätter 43(1997)1, S. 34–39.
- Horst Meyer: Velhagen & Klasing. Einhundertfünfzig Jahre. 1835–1985. Cornelsen-Velhagen und Klasing, Berlin 1985, ISBN 3-464-00002-8.
- Martin Tabaczek: Kulturelle Kommerzialisierung: Studien Zur Geschichte Des Verlages Velhagen & Klasing 1835–1870. Peter Lang, 2003, Zugleich: Essen, Univ., Diss., 2001, ISBN 3-631-51093-4.
- Martin Tabaczek: Religiöse Literatur und ihre Kommerzialisierung zwischen Vörmärz und Reichsgründung. Das Beispiel des Verlages Velhagen& Klasing. In: AGB 65 (2010), S. 213–227.
- Karl Friedrich Pfau: Velhagen und Klasing. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 55, Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 638–641.
Weblinks
- Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. 1902 (online)
- Velhagen & Klasings Monatshefte in der Digitalen Bibliothek dLibra – Historische Bestände der Elbinger Bibliothek (Teildigitalisat 1909–1939, inkompl.)
Einzelnachweis
- ↑ Hg. zus. mit Konrad Frenzel: Atlas zur Deutschen Geschichte der Jahre 1914 bis 1933, ersch. 1934. Vorangestellt ist ein Zitat von Hitler und ein Vermerk: „Gegen die Herausgabe dieser Schrift werden seitens der NSDAP keine Bedenken erhoben.“ Dementsprechend ist die Ausrichtung des Buches und das Vokabular, z. B. „Schmachfrieden“. Im Anhang wirbt der Verlag für weiteres NS-Schrifttum.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Velhagen & Klasing aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |