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Verlag Vittorio Klostermann

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Der Verlag Vittorio Klostermann mit Sitz in Frankfurt am Main ist ein Wissenschaftsverlag mit Schwerpunkt Geisteswissenschaften, insbesondere Philosophie.

Geschichte

Der Verlag wurde am 1. Oktober 1930 von Vittorio Klostermann gegründet. In den ersten Jahren nach der Gründung waren es überwiegend Fachvertreter der Philosophie, mit denen Vittorio Klostermann zusammenarbeitete. Vor allem durch die Beratertätigkeit Martin Heideggers und den engen Kontakt zu den Marburgern im Umfeld Heideggers entstand die phänomenologische Ausrichtung im philosophischen Schwerpunkt des Verlages. Sie bleibt mit Namen wie Otto Friedrich Bollnow, Walter Bröcker, Eugen Fink, Hans-Georg Gadamer, Friedrich-Wilhelm von Herrmann, Hans Lipps, Herbert Marcuse u.a. verknüpft.

Der Verlag, der mitten in der Weltwirtschaftskrise 1930 gegründet wurde, hatte große Mühe, die Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 zu überstehen und nach 1945 wieder neu zu beginnen. Während der Zeit des Nationalsozialismus blieben politische Äußerungen die Ausnahme; der Verleger hielt sich weitgehend von der politisierten und gleichgeschalteten buchhändlerischen Verbandsebene fern.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Verlag Vittorio Klostermann zu einem der führenden philosophischen Verlage in Deutschland. Zum bekanntesten Verlagsprojekt wurde die Martin Heidegger Gesamtausgabe, die seit 1975 in insgesamt 102 Bänden erscheint.

Der Schwerpunkt des Verlagsprogramms liegt auf Monographien, daneben werden wissenschaftliche Zeitschriften verlegt. Auf dem Gebiet der Netzpublikationen sind Online-Ausgaben der Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft (BDSL) sowie der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie (ZfBB) hervorzuheben. Inhaltlich wurde das Verlagsprogramm auf die Bereiche Philosophie, Rechtswissenschaft, Romanistik, Germanistik und Bibliothekswesen/Bibliographien fokussiert.

Der Verlag war stets aufs Engste an die Persönlichkeit seines Gründers gebunden und kann als „wissenschaftlicher Persönlichkeitsverlag reinster und bester Prägung“ (Börsenblatt) charakterisiert werden. Nach dem Tod von Vittorio Klostermann am 29. August 1977 führten seine beiden Söhne die Verlagsgeschäfte weiter. Der ältere Sohn Michael Klostermann verstarb 1992, seitdem leitet dessen jüngerer Bruder Vittorio Eckard Klostermann den Verlag.

Literatur

  • Vittorio E. Klostermann, Blasche, Siegfried (Hrsg.): Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 1930–2000: Verlagsgeschichte und Bibliographie. Klostermann, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-465-03106-7 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  • Vittorio E. Klostermann: Verlegen im Netz: zur Diskussion um die Zukunft des wissenschaftlichen Buches. Klostermann, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-465-02938-0.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Verlag Vittorio Klostermann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.