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Vers
Vers (lateinisch versus, von vertere ‚umwenden‘) bezeichnet in der Poesie eine Reihe metrisch gegliederter Rhythmen. Verse werden üblicherweise in Zeilen gesetzt und daher auch als Verszeilen bezeichnet.
Die rhythmische Gliederung, zu der nach Umständen der Reim, die Assonanz oder die Alliteration kommt, ist mithin die Hauptbedingung des Verses; die regelmäßige Wiederkehr eines gleichen Rhythmus im Vers heißt das Versmaß (Metrum), die einzelnen Teile, aus denen dasselbe besteht, sind die Versfüße (Takte). Die Anwendung der verschiedenen Versmaße lehrt die Verskunst (siehe Metrik und Prosodie).
Je nachdem, ob in einem Vers das Metrum oder Versmaß einmal oder mehrmals enthalten ist, heißt der Vers Monometer, Dimeter, Trimeter, Tetrameter, Pentameter und Hexameter (Ein-, Zwei-, Drei-, Vier-, Fünf-, Sechsmaß). Weil aber das letzte Metrum des Verses nicht immer vollzählig ist, teilt man die Verse in katalektische oder unvollzählige und akatalektische oder vollzählige. Schließt der Vers in der Mitte des letzten Metrums, so heißt er brachykatalektisch oder halbvollzählig, wird er aber um eine Silbe länger, hyperkatalektisch oder überzählig.
„Man sollte wirklich alles, was sich über das Gemeine erheben muss, in Versen wenigstens anfänglich konzipieren, denn das Platte kommt nirgends so ins Licht, als wenn es in gebundener Schreibart ausgesprochen wird.“
Siehe auch
Literatur
- Vers. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 16, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1892, S. 153.
- Vers. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache des 20. Jahrhunderts (DWDS).
Weblinks
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