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Wachturm
Ein Wachturm oder Wachtturm ist ein Bauwerk, das der Überwachung eines bestimmten Areals dient. Diese Bauten aus Holz, Mauerwerk oder Beton zählen zu den Beobachtungstürmen und ermöglichen einen weiten Blick auf die Umgebung.
Beschreibung
Wachtürme sind in der Regel mit Wachposten besetzt. Diese können rein zivile Aufgaben verfolgen, zum Beispiel die Überwachung von Waldgebieten wegen Brandgefahr. Häufiger sind sie aber zur Bewachung eines Objekts oder bestimmten Gebietsstreifens abgestellt und dann meistens bewaffnet. Im Allgemeinen verfügen Wachtürme über geeignete kabellose oder drahtgebundene Fernmeldeeinrichtungen. Wachtürme von Gefängnissen sind im Regelfall in die Gefängnismauer integriert.
Für die Überwachung von Objekten genügen meist Bauhöhen unter 20 Meter. Türme zur Überwachung von Wäldern können hingegen bis zu 50 Meter Höhe aufweisen, da sie alle Baumwipfel überragen sollten.
Wachtürme können als Holzfachwerk-, Stahlfachwerk- und Betontürme ausgeführt sein, doch sind auch gemauerte Ausführungen möglich.
Geschichte
In früherer Zeit wurden Wachtürme vermehrt eingesetzt, um einerseits Gebiete, aber auch Orte zu überwachen, vor allem im Hinblick auf eine etwaige Brandgefahr. Das rechtzeitige Erkennen und Melden derartiger Gefahren war zur Verhinderung von Feuersbrünsten besonders wichtig.
Außerdem waren viele Wachtürme Teile eines Kommunikationssystems. Dazu wurden die Türme in Sichtabstand errichtet. Damit konnten durch Feuer- oder Rauchzeichen schnell Botschaften über große Distanzen übermittelt werden. Solche Anlagen („Specula“) gab es zum Beispiel entlang dem Limes des Römischen Reichs oder in Form der Kreidfeuer im südöstlichen Österreich zur Zeit der Türkeneinfälle.
Im Spätmittelalter wurden einzelstehende Wachtürme den Mauerringen großer Städte in der Sichtdistanz von Signalzeichen vorgelagert. Solche Beobachtungsposten werden als Warttürme oder (Feld-)Warten bezeichnet.
Beispiele
Standorte von Wachtürmen können gelegen sein:
- an Gefängnissen (meistens gemauerte Türme, bei neueren Gefängnissen Stahlbetontürme)
- an Militärarealen (meistens Stahlfachwerktürme)
- im Wasserrettungsdienst, an offenen Badegewässern und Freibädern
- in Waldgebieten zur Waldbrand-Prävention (Stahlfachwerk oder- Stahlbetonkonstruktionen)
Historisch:
- bei Festungen wie beispielsweise der Festung Königstein
- bei Konzentrationslagern (meistens Stahlfachwerkkonstruktionen)
- an der einstigen innerdeutschen Grenze (meistens Betonkonstruktionen), siehe B-Turm
- bei wichtigen industriellen Anlagen, insbesondere ehemaligen sozialistischen Staaten (meistens Betontürme)
Überwachungstürme, die als Kontrolltürme bezeichnet werden, finden sich auch in Häfen und Flughäfen, siehe:
DDR-Führungsstelle Schlesischer Busch: Alter Grenzwachturm bei der Berliner Mauer
Beobachtungsturm an der DDR-Grenze bei Geisa (jetzt Museum Point Alpha)
Wachturm in der Gedenkstätte Buchenwald, 1983
Rekonstruierter römischer Limeswachturm aus Holz in der Nähe von Kastell Buch.
Artenschutz-, Forschungs- und Fledermauszentrum Billmuthausen im Heldburger Landim ehemaligen Grenzwachturm bei Bad Colberg-Heldburg – Gedenkstätte Billmuthausen
Anhang
Belege
- ↑ Hartwig Schmidt: Archäologische Denkmäler in Deutschland – Rekonstruiert und wieder aufgebaut, Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8062-1395-X, S. 100
Weblinks
- Beschreibung und Aufbau verschiedener Turmarten bei grenzstreife.de
- Auflistung aller auf Mallorca noch befindlichen Atalaias (Wachtuerme) bei www.mallorca-torres.de
Siehe auch
- Aussichtsturm
- Watchtower (Begriffsklärung)
- Kontrollturm (Begriffsklärung)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wachturm aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |