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Unsinn
Unsinn, auch Widersinn, ist ein von Sinn und Logik gelöster oder grob falscher Sachverhalt – bisweilen (absichtlich) scherzhaft.
Unsinn kann aber auch das Ergebnis einer Bewertung sein, die in einer sozialen oder Erziehungssituation von dominierenden Personen formuliert wird, um einen Sachverhalt - auch zu Unrecht - negativ zu kritisieren („Mach keinen Unsinn!“). Die dominierende Person schafft Fakten durch Bewertungen, die untergeordnete Personen hinzunehmen haben.
Wortfeld
Teilweise synonym verwendete Ausdrücke (vor allem aus Dialekten) sind: Aberwitz, Firlefanz, Hafenkäse,[1] Humbug, Irrwitz, Kladderadatsch, Kokolores,[2] Larifari, Mumpitz, Nonsens, Quatsch, Schmonzes, Schwachsinn.
Die verschiedenen, synonymen Ausdrücke haben teilweise leichte Bedeutungsunterschiede und unterschiedlich wertende Konnotationen (Untertöne). So sind Aberwitz und Irrwitz mit dem Aspekt der Absurdität versehen, was eine besondere Schärfe des Unsinns andeutet. Blödsinn, Schwachsinn haben die Nebenbedeutung der Unfähigkeit oder des mangelnden Denkvermögens. In einer veralteten Klassifizierung der Intelligenzminderung bezeichnete Idiotie den schwersten Grad der kognitiven Behinderung. Dieses System ist außer Gebrauch, da der Ausdruck umgangssprachlich – ähnlich wie Schwachsinn – nach und nach zum Schimpfwort wurde.
Unsinn und Poesie
Der Linguist Noam Chomsky verwies auf den Satz “Colorless green ideas sleep furiously.” (deutsch: „Farblose grüne Ideen schlafen zornig.“) als Beispiel für einen unsinnigen, aber syntaktisch grammatischen Satz. Logisch bietet das keinerlei Sinn, denn Ideen sind nicht grün und schlafen nicht; was grün ist, kann nicht farblos sein, und wütendes Schlafen scheidet aus. In der Poesie hingegen kann ein solcher Satz durchaus einen Sinn haben. Unsinn zeichnet sich demnach nicht zwangsläufig durch fehlenden Sinn aus. Als Metapher könnte es im übertragenen Sinne „farblose grüne Ideen“ geben. Der Satz erhält eine neue Bedeutung.
- Beispiel
- „Grüne Ideen“ könnten die Ideen der Grünen sein. Diese erscheinen manchen Menschen als „farblos“ (im Sinne von wenig auffällig), sie schlafen noch, aber sind „unter der Decke“ bereits aktiv. So gedeutet erhält der sinnlose Satz einen bedeutungsvollen Sinn. Ob dieser dann Unsinn ist, entscheidet sich auf einer anderen Ebene.
Zitate
Harry Frankfurt behauptet in seinem Buch On Bullshit: “… bullshit is a greater enemy of the truth than lies are” (deutsch: „Unsinn ist ein größerer Feind der Wahrheit, als es Lügen sind“).
Siehe auch
Literatur
- Harry G. Frankfurt: Bullshit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-58450-2.
- Winfried Menninghaus: Lob des Unsinns. Über Kant, Tieck und Blaubart. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-518-58200-3.
- Paul Watzlawick: Vom Unsinn des Sinns oder Vom Sinn des Unsinns. Mit einem Vorwort von Hubert Christian Ehalt, Piper 4318, München / Zürich 2005, ISBN 978-3-492-24318-6 [Der vorliegende Text basiert auf zwei aufeinander Bezug nehmenden Vorträgen im Wiener Rathaus, am 17. Mai 1989 und am 5. November 1991, zuvor erschienen bei Picus, Wien 1992, ISBN 3-85452-315-7 (= Wiener Vorlesungen im Rathaus. Band 16)].
Einzelnachweise
- ↑ Ulrich Ammon et al.: Variantenwörterbuch des Deutschen. De Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-016574-0, S. 323 (online bei Google Books).
- ↑ Gesellschaft für deutsche Sprache, abgerufen am 27. März 2012
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Unsinn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |