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Walter Klier (Jurist)
Walter Klier (geb. 17. Juli 1908 in Eger;[1] gest. ?) war ein deutscher Jurist. Im „Dritten Reich“ war er Staatsanwalt für politische Strafsachen in Leitmeritz und Prag, in der Bundesrepublik Deutschland Amtsgerichtsrat in Regensburg.
Lebensweg
Walter Klier wurde am 17. Juli 1908 in Eger (heute: Cheb) im Sudetenland geboren. Sein Studium der Rechtswissenschaften schloss er mit der Promotion zum Dr. iur. ab.
Er trat in die Sudetendeutsche Partei (SdP) ein.[2] Bald nach dem Münchner Abkommen vom 29. September 1938, in dem das zur Tschechoslowakei gehörende Sudetenland dem Deutschen Reich zugeschlagen wurde, trat Klier am 1. Dezember 1938 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 6.699.092).[1] Er war auch Mitglied der SA.[2]
Klier wurde Staatsanwalt für politische Strafsachen in Leitmeritz und Prag.[3] Er war als Staatsanwalt unter anderem am Sondergericht Leitmeritz tätig.[4] Klier war Vorsitzender Richter einer der drei Strafkammern am Landgericht Brüx im Oberlandesgerichtsbezirk Leitmeritz[5] Klier galt als „überzeugter Nationalsozialist“ mit einer „raschen Auffassungsgabe und Entschlusskraft“, sodass er 1942 an die Staatsanwaltschaft Prag berufen und befördert wurde.[6] Er wurde Staatsanwalt am Landgericht Prag.[1]
Nach dem Ende des NS-Staates wurde Klier auf der Kriegsverbrecherliste der Tschechoslowakei unter der Nummer A-6/278 geführt.[7]
Ab Ende der 1950er Jahre war Klier Amtsgerichtsrat am Amtsgericht Regensburg.[8]
Literatur und Quellen
- Freia Anders, „Strafjustiz im Sudetengau 1938-1945“, Veröffentlichungen des Collegium Carolinum Band 112, R. Oldenbourg Verlag, München 2008, Seite 255
- Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) (Hrsg.), „Die unbewältigte Gegenwart: eine Dokumentation über Rolle und Einfluss ehemals führender Nationalsozialisten in der Bundesrepublik Deutschland“, Frankfurt am Main 1962, 187 Seiten, S. 83
- Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterrobe. Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälten auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“, Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 41, Nr. 102
- Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland, Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR (Hrsg.), „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat • Wirtschaft • Verwaltung • Armee • Justiz • Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1968, S. 164
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterrobe. Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälten auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“, Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 41, Nr. 102
- ↑ 2,0 2,1 Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) (Hrsg.), „Die unbewältigte Gegenwart: eine Dokumentation über Rolle und Einfluss ehemals führender Nationalsozialisten in der Bundesrepublik Deutschland“, Frankfurt am Main 1962, 187 Seiten, S. 83, https://books.google.de/books?redir_esc=y&hl=de&id=BkkIAQAAIAAJ&focus=searchwithinvolume&q=Klier
- ↑ Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland, Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR (Hrsg.), „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat • Wirtschaft • Verwaltung • Armee • Justiz • Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1968, S. 164
- ↑ Freia Anders, „Strafjustiz im Sudetengau 1938-1945“, Veröffentlichungen des Collegium Carolinum Band 112, R. Oldenbourg Verlag, München 2008, S. 254, Fußnote 122
- ↑ Freia Anders, „Strafjustiz im Sudetengau 1938-1945“, Veröffentlichungen des Collegium Carolinum Band 112, R. Oldenbourg Verlag, München 2008, S. 328, Tabelle 3
- ↑ Freia Anders, „Strafjustiz im Sudetengau 1938-1945“, Veröffentlichungen des Collegium Carolinum Band 112, R. Oldenbourg Verlag, München 2008, S. 255
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterrobe. Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälten auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“, Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 41, Nr. 102
- ↑ Verband der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (Redaktion), „Verbrecher in Richterrobe. Dokumente über die verbrecherische Tätigkeit von 230 nazistischen Richtern und Staatsanwälten auf dem okkupierten Gebiet der Tschechoslowakischen Republik, die gegenwärtig in der westdeutschen Justiz dienen“, Orbis-Verlag, Prag, 1960, S. 41, Nr. 102; siehe auch: Nationalrat der Nationalen Front des Demokratischen Deutschland, Dokumentationszentrum der Staatlichen Archivverwaltung der DDR (Hrsg.), „Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Staat • Wirtschaft • Verwaltung • Armee • Justiz • Wissenschaft“, Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1968, S. 164
Personendaten | |
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NAME | Klier, Walter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 17. Juli 1908 |
GEBURTSORT | Cheb (Eger) |
STERBEDATUM | 20. Jahrhundert |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Klier (Jurist) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |