Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Walter Wickop
Walter Wickop (geb. 19. Juli 1890 in Köln; gest. 13. November 1957 in Hannover) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Leben
Walter Wickop war der älteste Sohn von Georg Wickop und Anna Wickop, geb. Schumann. Nach der Umsiedlung der Familie 1895 nach Darmstadt, ging Walter dort zur Schule und erlangte die Reifeprüfung. Anschließend studierte er Architektur und ließ sich als Architekt nieder. 1925 wurde er zum Professor für Baukonstruktion an die Technische Hochschule Hannover berufen. Wickop war Mitglied im Deutschen Werkbund.
Wickop trat nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten am 1. April 1933 der NSDAP bei. Am 11. November 1933 gehörte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der deutschen Professoren zu Adolf Hitler. Seit 1935 war er Mitglied im NS-Dozentenbund.
Walter Wickop war nach der deutschen Besetzung Polens "Vertrauensarchitekt des Reichskommisars" Heinrich Himmler für die Planungen im sog. Warthegau. Die Dorf-Versuchsplanungen unter der Bezeichnung "Generalplan Ost", die nach der Vertreibung von Polen realisiert werden sollten, standen unter der Leitung von Konrad Meyer, dem Chef der "Planungsabteilung des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums". In der von Konrad Meyer herausgegebenen Zeitschrift "Neues Bauerntum" veröffentlichte Wickop 1942 einen Aufsatz "Das Dorf im Osten und sein Lebensraum". In diesem kommen die nationalsozialistischen Planungsprämissen sehr deutlich zum Tragen. Wickop entwarf "typisch deutsche" Dorfhäuser, die in den besetzten Gebieten nach der Vertreibung der polnischen Bevölkerung entstehen sollten. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat Wickop erhebliche zusätzliche Einkünfte erzielt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs drohte Wickop die Entlassung aus dem Dienst der TH Hannover. Er machte verschiedentlich verharmlosende Angaben zu seiner Tätigkeit im NS-Staat. Bereits vor dem Entnazifizierungsverfahren wurde er von Hinrich Wilhelm Kopf gegenüber dem Rektor der TH in Schutz genommen. Hinrich Wilhelm Kopf war, wie inzwischen bekannt ist, im NS-Staat von 1939 bis 1943 als Vermögensverwalter in Polen tätig und kannte daher vermutlich auch Walter Wickop. In dem Entnazifizierungsverfahren von Walter Wickop hat die Tätigkeit als "Vertrauensarchitekt" Himmlers keine Rolle gespielt, obwohl die Rolle Konrad Meyers zu diesem Zeitpunkt bereits öffentlich bekannt war. Im Februar 1947 wurde Wickop als "gering belasteter Mitläufer" eingeschätzt. Der Unterausschuss der TH Hannover sprach sich im Januar 1947 für die Weiterbeschäftigung von Wickop als Professor für Baukonstruktion aus. Ein erneutes Verfahren, das gegen Walter Wickop 1948 angestrengt wurde, wurde 1949 eingestellt.
1954 entwarf Wickop die neue Turnhalle der TH Hannover. Der "Wickop-Weg" am Zentrum für Hochschulsport trägt seinen Namen. Wickop starb 1957, wenige Wochen nach seiner Emeritierung.
Bauten
- 1924–28: Umbau der Gebäude der Firma Stichweh in Hannover-Limmer im Stil des Bauhauses
- 1928: Verwaltungsgebäude der Firma Stichweih (Bauhaus-Stil)
Werke
- Die Messebauten der Stadt Köln a.Rh., Berlin, Dt. Bauzeitung.
- Führung zur Baukunst. Zur Hunderjahrfeier der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931, Hannover 1931.
- Fenster, Türen, Tore aus Holz und Eisen, Hannover 1933.
- Vorschläge für den Bau und die Einfügung von Kleingaragen auf dem Lande und in der Kleinstadt, Hannover 1939.
- Der Landbaumeister. Beilage der Zeitschrift "Neues Bauerntum", Heft 6, 1942, S. 2–8.
- Landbaufibel für Niedersachsen, Hannover 1945.
- Das Kleinhaus im Garten, Bielefeld 1949.
Literatur
- Werner Durth/Niels Gutschow: Träume in Trümmern, München 1993, S. 84.
- Frauke Steffens: "Innerlich gesund an der Schwelle einer neuen Zeit". Die Technische Hochschule Hannover 1945–1956, Stuttgart 2011, S. 111–116.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wickop, Walter |
ALTERNATIVNAMEN | Wickop, Walther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 19. Juli 1890 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 13. November 1957 |
STERBEORT | Hannover |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Wickop aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |