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Waschbrett
Das Waschbrett, Wäscheruffel, oder Wäscheruppel ist ein Hilfsmittel zum Waschen von Kleidungsstücken bei der Handwäsche. Vor der Erfindung der Waschmaschine war es sehr verbreitet und es wird noch immer in Regionen benutzt, in denen Waschmaschinen rar sind, wie zum Beispiel in Indien oder in Afrika.
Meist besteht ein Waschbrett oder eine Waschrumpel aus einem Holzrahmen, in den ein gewelltes Blech oder eine gewellte Kunststoffplatte eingesetzt wurde. Es gibt auch Waschbretter, die nur aus Holz gefertigt sind und mit Kerben (Querrillen) versehen sind. Einfach gewellte Platten ergeben horizontale Rippel, doppelt gewellte Platten ergeben ein horizontales Wellenmuster.
Das Waschbrett ist für den Gebrauch im Haushalt üblicherweise etwa 30 bis 40 Zentimeter groß, Die Oberfläche ist so gestaltet, dass sich ein regelmäßiges Muster von Erhebungen und Vertiefungen bildet, auf denen das feuchte, zu waschende Kleidungsstück gerieben wird, um die Verschmutzungen zu lösen. Dabei wird das Waschbrett in den Waschbottich, Waschtrog, Wäschetrog mit der Waschlauge eingestellt und die schmutzige Wäsche so lange über die Rippel gerieben, bis der Schmutz gelöst ist. Danach wird die Wäsche ausgewrungen oder durch die Wäschemangel gedreht.
Sonderformen des Waschbrettes sind in das Becken eingearbeitete Wäscherumpeln, bei denen eine Wand schrägt gestellt und gerippelt ausgebildet ist.
Musikinstrument
Datei:Playing the Washboard.ogg
In der Musik wird das Waschbrett als Rhythmusinstrument eingesetzt. Man unterscheidet reine Metallwashboards, die speziell für diesen Zweck gebaut werden, oder Zinkwaschbretter mit Holzrahmen (die ursprünglich zum Wäschewaschen benutzt wurden). Dabei hängt sich der Spieler entweder das Brett vor die Brust (bei Zydeco-Bands in Louisiana üblich, die das Metall-Washboard benutzen), oder montiert es auf einem kleinen Tisch (in der Classic-Jazz- und Swing-Zeit der 1920er bis 1940er üblich) oder legt es auf die Knie (bei Skiffle-Bands in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts üblich). Mit Sticks, Jazz-Besen oder mit der Hand wird über das Brett gerieben oder geschlagen, ähnlich wie bei einer Snare-Drum. Beim Spielen mit der Hand müssen Fingerhüte über die einzelnen Finger gezogen werden. oder es wird mit den Fingern getrommelt (gewirbelt). Anwendung findet dieses Perkussionsinstrument in Musikstilen wie im Skiffle, im klassischen Jazz und frühen Swing, im Dixieland und Zydeco, aber auch im Rock ’n’ Roll oder Rockabilly. John Lennons erste Band, The Quarrymen, war eine Skiffleband und spielte mit Washboard.
In den 1920ern bis 1940ern war das Washboard ein im klassischen Jazz und frühen Swing gerne benutztes Instrument (berühmte Interpreten: Baby Dodds, Floyd Casey, Jimmy Bertrand, Washboard Sam, Bruce Johnson). Neue Popularität erhielt es mit der Skiffle-Mode im England der späten 50er, die auch in Deutschland zur Gründung von zahlreichen Skiffle-Bands führte. Die englische Jazz-Sängerin Beryl Bryden begleitete sich selbst auf einem Washboard. In deutschen Jazzbands machten sich in den 70ern die Washboardspieler Gunter Andernach und Dieter „Zech“ Nentwig einen Namen („Zechs Washboard Company“). In Frankfurt am Main spielen heute noch regelmäßig die „Jazz Classics“ mit Washboard (Horst Schwarz, 2 CDs). Auf der französischen Szene wird das Instrument durch die Washboard Company von Gilbert Leroux und durch Paris Washboard gepflegt.
Waschbrettmuster
Muster, die der Querrillenstruktur eines Waschbretts ähneln, nennt man Waschbrettmuster. Beispiele sind der Waschbrettbauch, die Waschbrettpiste oder auch Rippelmarken am Strand.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Waschbrett aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |