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Wasserversorgung
Wasserversorgung ist die Erschließung und Bereitstellung von Trinkwasser und Betriebswasser.
Technik und Organisation
In technischer Hinsicht ist dies der Bau und der Betrieb von Anlagen
- zur Gewinnung von Rohwasser, z. B. aus Brunnen (siehe auch Grundwasser), Quellwasser, Oberflächenwasser aus Seen, Flüssen oder Teichen, Auffangen von Regenwasser in Zisternen
- zur Aufbereitung des gewonnenen Rohwassers zu Trinkwasser oder Brauchwasser
- zur Wasserverteilung, z. B. Wasserleitungen, Zwischenspeicher z.B. Hochbehälter, Pumpstationen, Druckerhöhungsanlagen.
- zur Löschwasserversorgung
- zur Warmwasserversorgung
In organisatorischer Hinsicht müssen die entsprechenden Strukturen für die Abwicklung dieser Maßnahmen geschaffen werden. Dies können Einzelpersonen und -unternehmen oder juristische Personen sein. Weiterhin wurden in einzelnen Staaten besondere Konstruktionen zur Gewährleistung der öffentlichen Wasserversorgung eingeführt. In Österreich übernehmen diese Aufgaben die Wassergenossenschaften und Wasserverbände, in Deutschland die Kommunen oder Wasserverbände bzw. privatrechtlich organisierte Versorgungsunternehmen, die zumeist mehrheitlich in Kommunalbesitz sind.
In der Schweiz liegt die Wasserversorgung in der Kompetenz der Kantone. Diese delegieren den Versorgungsauftrag weiter an die Gemeinden und räumen ihnen diesbezüglich erhebliche Entscheidungsfreiheiten ein.[1]
Der technische Rahmen der Wasserversorgung basiert in Deutschland auf dem DVGW-Regelwerk, in der Schweiz auf dem SVGW-Regelwerk und in Österreich auf dem ÖVGW-Regelwerk.
In küstennahen Trockengebieten trägt auch die Meerwasserentsalzung zur Wasserversorgung bei.
Geschichte
Über antike bis mittelalterliche Wasserversorgung siehe Wasserkunst und Schöpfräder.
In Deutschland erhielt Hamburg 1848 die erste moderne Wasserversorgung, Berlin folgte 1855, Magdeburg 1859. Die meisten weiteren Städte folgten in den 1860er und 1870er Jahren. In England wurde eine Wasserversorgung bereits in den 1840er-Jahren eingerichtet, Wien erhielt 1873 eine erste Hochquellenleitung aus dem Gebiet des Schneebergs. Eine zweite Hochquellenleitung aus dem Gebiet des Hochschwabs folgte 1900 bis 1910. Dieses Aquädukt hat eine Länge von rund 170 km.[2]
Siehe auch
- Fachgruppe Trinkwasserversorgung: Technisches Hilfswerk – Katastrophenschutz
- Fernwasserversorgung
- Siedlungswasserwirtschaft in Deutschland
- Trinkwassernetz
- Wasser als Handelsware
Literatur
- Hanns-Peter Mederer: Das Beste ist gerade gut genug. Wie die Münchner an ihr quellfrisches Wasser kommen. In: Charivari 3–4. 1999. S. 35–37.
- Hans-Jürgen Leist: Wasserversorgung in Deutschland – Kritik und Lösungsansätze. oekom Verlag, München 2007. ISBN 978-3-86581-078-6
- Hanno Trurnit: Geschichte(n) hinterm Hahn – Von Wasserkunst und Wasserwerk. Frank Trurnit & Partner Verlag GmbH, Ottobrunn 2006. ISBN 3-9806986-6-1
Weblinks
- Frontinus-Gesellschaft: Publikationen zur Wasserversorgung von Antike bis Gegenwart (pdf) (195 kB)
- Gelsenwasser AG: Verbrauchsrechner
- SWR-Sendung über globale Wasserversorgung
- Radiovortrag von Wolfram Mauser „Das Blaue vom Globus“ über eine bessere Wasserversorgung
Einzelnachweise
- ↑ Trinkwasser Schweiz
- ↑ NN: Die Stadt Graz – herausgegeben aus Anlaß der Achthundertjahrfeier 1928 im Selbstverlag der Stadtgemeinde Graz, S. 272.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wasserversorgung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |