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Weinstein
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Weinstein | ||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C4H5KO6 | ||||||
CAS-Nummer | 868-14-4 | ||||||
Kurzbeschreibung |
farblose Kristalle[1] | ||||||
Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 188,18 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||
Dichte |
1,95 g·cm−3[1] | ||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Löslichkeit | |||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Weinstein ist ein Trivialname für das Calciumsalz (Calciumtartrat) oder Kaliumsalz (Kaliumhydrogentartrat oder Kaliumbitartrat) der Weinsäure. Sichtbar wird Weinstein bei der Lagerung von Wein oder Traubensaft, wo er auskristallisiert und sich vorwiegend am Boden des Gefäßes (z. B. einer Flasche) absetzt. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus schwerlöslichen Salzen der Weinsäure, im Wesentlichen aus Kaliumhydrogentartrat (Summenformel KC4H5O6) und Calciumtartrat (Summenformel CaC4H4O6).[1] Es wird in der EU unter den E-Nummern E354 (Calciumtartrat) und E336 (Kaliumbitartrat zusammen mit Kaliumtartrat) geführt. In den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich ist es unter "cream of tartar" als Lebensmittelzusatzstoff erhältlich.
Eigenschaften
Weinstein ist in Wasser schwer löslich und setzt sich daher an Fasswänden von Holzfässern und, je nach Art der Lagerung, am Grund oder am Korken von Weinflaschen ab. Die Löslichkeit sinkt mit abnehmender Temperatur.[3]
Weinstein hat für Menschen keine schädlichen Auswirkungen; er fühlt sich im Mund wie scharfkantiger Sand an und schmeckt säuerlich.
Weinstein und Wein
Wein – vor allem Rotwein – wird unter anderem dekantiert, um Weinstein vom Wein zu trennen.
Das Vorhandensein von Weinstein ist weder ein Fehler des Weines noch ein zwingendes Qualitätsmerkmal. Es ist lediglich ein Hinweis darauf, dass beim Weinausbau der Wein nicht oder nur unzureichend chemisch (durch Metaweinsäure) oder physikalisch (durch Kälte) stabilisiert wurde.
Weinsteinöl
Von historischem Interesse ist das sogenannte Weinsteinöl. Hierunter verstand man Produkte, die bei der trockenen Destillation von Weinstein erhalten wurden, und zwar
- das Destillat, das so genannte brenzlige Weinsteinöl[5]
- den Rückstand, bestehend aus Kaliumcarbonat und Kohle, der infolge der Hygroskopie des Kaliumcarbonats an der Luft zerfließt und daher zerflossenes Weinsteinöl[5] genannt wurde.
Verwendung
- Zur Herstellung von Weinsäure.
- In Verbindung mit Natriumhydrogencarbonat als Backtriebmittel. Sollte als Backpulver im Verhältnis 2:1 mit Natriumhydrogencarbonat gemischt werden.
- Unter dem Namen Cremor Tartari als in der Neuzeit beliebte Verdauungshilfe. Hergestellt wurde es durch Eindampfen in Wasser gelösten Weinsteins aus Weinfässern und Abschöpfen des „Rahms“ (daher der Name), womit man Weinstein in gereinigter Form gewann.[6]
- Zur Stabilisierung von Eischnee, Erhöhung der Temperaturtoleranz und des Volumens.
- Zur Stabilisierung von Schlagsahne, Erhaltung der Textur und des Volumens.
- Zur Verhinderung der Kristallisation von Zuckersirup.
- Zur Verminderung der Verfärbung von gekochtem Gemüse.
- in Verbindung mit Kaliumchlorid als Natrium-freier Speisesalzersatz.
- in der Pharmazie als Laxans (z.B. Cremor Tartari und das aus Weinstein hergestellte Seignettesalz)
Bilder
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Kaliumhydrogentartrat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Mai 2014.
- ↑ Datenblatt Weinstein bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Juni 2011 (PDF).
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/354012263X ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Eintrag zu Kaliumhydrogentartrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. August 2009 (JavaScript erforderlich).
- ↑ 5,0 5,1 Weinsteinöl. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 19, Altenburg 1865, S. 56 (Online bei zeno.org).
- ↑ Brockhaus
Literatur
- Hannelore Dittmar-Ilgen: Kristalle im Weinglas. (Weinstein bei der Weinherstellung). In: Wie der Kork-Krümel ans Weinglas kommt. Physik für Genießer und Entdecker. Hirzel, Stuttgart 2007 (erschienen 2006), S. 37. ISBN 3-7776-1440-8.
- Jörg Mildenberger: Anton Trutmanns „Arzneibuch“. Teil 2. Wörterbuch. Bd 5. W – Z. Würzburger medizinhistorische Forschungen. Bd 56, 5. Königshausen und Neumann, Würzburg 1997, S. 2300–2301. ISBN 3-8260-1398-0.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Weinstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |