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Werner Zeyer

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Werner Zeyer (1978)
Kandidatenplakat zur Landtagswahl im Saarland 1980
Grab Zeyers mit Inschrift auf dem Friedhof St. Wendel

Werner Zeyer (* 25. Mai 1929 in Oberthal; † 26. März 2000 in Saarbrücken) war ein saarländischer CDU-Politiker und Jurist.

Leben

Nach einem Jurastudium schlug er die Richterkarriere im strukturell konservativen Saarland ein. Einer kürzeren Tätigkeit in der saarländischen Justizverwaltung schloss sich eine Karriere als Berufspolitiker an.

Nachdem er 1985 die Landtagswahl gegen Oskar Lafontaine verloren hatte, betrieb er gemeinsam mit seinem ältesten Sohn eine Rechtsanwaltskanzlei in St. Wendel. Werner Zeyer und seine Frau Edith hatten zwei Söhne und eine Tochter. Zeyers Grab befindet sich auf dem Friedhof seiner Heimatstadt St. Wendel.

Politische Karriere

Zeyer war von 1961 bis 1972 Landrat des Landkreises St. Wendel. Er war seinerzeit jüngster Landrat in der Bundesrepublik.[1] In dieser Eigenschaft initiierte er eines der wichtigsten nordsaarländischen Tourismusprojekte, den Bau des Bostalsees.

Weiter gehörte er zu einer Gruppe von Parteipolitikern, die 1967 versuchten mit Steuermitteln einen ersten privaten TV-Sender im Südwesten der BRD zu errichten. Die Gewinne sollten den Landtagsparteien zufließen. Das Projekt scheiterte am Bundespostministerium und Widerständen in der Politik. Der Vorwurf der Selbstbereicherung stand im Raum.[2]

Zwischen 1972 und 1979 war Zeyer Mitglied des Deutschen Bundestages und daneben von 1977 bis 1978 Mitglied des Europäischen Parlaments. 1977 bis 1978 saß er demnach gleichzeitig in zwei Parlamenten und war Ministerpräsident des Saarlandes. Zumindest im Bundestag galt er als Hinterbänkler.[3]

Von 1978 bis 1985 war Zeyer Landesvorsitzender der CDU Saar. Sein Vorgänger, Franz Josef Röder, hatte für seine Nachfolge eigentlich Rechtspflegeminister Rainer Wicklmayr vorgesehen. Als Zeyers Kandidatur bekannt wurde, wollte Röder zunächst im Amt bleiben.[4] Dann erhielt Röder jedoch für seinen Koalitionskurs mit der FDP eine Absage von Helmut Kohl, der stärker auf eine Konfrontation mit der Sozial-Liberalen Koalition in der Bundespolitik setzen wollte. Die Konservativ-Liberale Koalition im Saarland war ihm demnach ein Dorn im Auge. Röder warf das Handtuch und machte so Platz für Zeyer als CDU-Landesvorsitzenden.[5] Am 25. Juni 1979 gab Röder bekannt, 1980 nicht mehr als Ministerpräsident kandidieren zu wollen und schlug Werner Zeyer als seinen Nachfolger vor; am folgenden Tag verstarb er, so dass seine Ankündigung wie ein Vermächtnis nachklang.

Zeyer regierte von 1979 bis 1985 als Ministerpräsident des Saarlandes. Er wurde 1979, nach dem Tod Röders von der CDU und drei FDP-Abgeordneten des Saarlandes ohne Neuwahl des Parlamentes eingesetzt.[3] Bereits ein Jahr später verlor die CDU unter seiner Führung über 6 % bei der Landtagswahl im Jahr 1980. Erstmals wurde die SPD stärkste Kraft an der Saar. Da die FDP jedoch eine Koalition mit der CDU einging, konnte Zeyer Ministerpräsident bleiben. Die Stahlkrise überschattet seine zweite Amtszeit. Von 1980 bis 1985 (also während der Amtszeit Zeyers) verdoppelte sich die Arbeitslosenquote an der Saar auf 13,4 %.[6] Die Zinslastquote betrug 1985 12 % des Landeshaushaltes (1980: 7,4 %). Das Haushaltsdefizit wuchs von 341 Millionen Euro (1980) auf 640 Millionen Euro (1985) und verdoppelte sich damit beinahe. Von dieser Situation haben sich die öffentlichen Haushalte an der Saar bis heute nicht erholt.[7]

Bei der Landtagswahl 1985 wurde Zeyer von Oskar Lafontaine (SPD) abgelöst. Zeyer übernahm die Verantwortung für die Wahlniederlage, zog sich von allen politischen Ämtern zurück. Der Spiegel schrieb zu Zeyers Wahlniederlage: „Zumindest ebenso wie von der Schwäche der Grünen hat Lafontaine von der mangelnden Strahlkraft seines CDU-Kontrahenten Werner Zeyer, 55, profitiert, der in sechs mageren Regierungsjahren seinen Saarländern allzu bieder und hölzern vorkam und der, einsichtig, nach der Wahlniederlage seinen Verzicht auf alle politischen Ämter ankündigte.“[8]

Zeyer kehrte nie wieder in die Politik zurück.

Ehrungen

Literatur

Siehe auch

Kabinett Zeyer I, Kabinett Zeyer II, Kabinett Zeyer III

Weblinks

 Commons: Werner Zeyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Vorlage:Navigationsleiste Ministerpräsidenten des Saarlandes
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Werner Zeyer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.