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Wilhelm Coblitz

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Wilhelm Coblitz (* 24. Februar 1906 in München; † nach 1945) war ein deutscher Jurist und Verwaltungsbeamter im Generalgouvernement Polen.

Coblitz studierte in München und Erlangen Jura bis zur Promotion 1933. Früh trat er der NSDAP bei und wurde in der SA Hauptsturmführer. Sein Weg war mit dem NS-Führer und Juristen Hans Frank verbunden. Zuerst arbeitete er mit ihm bei dem nationalsozialistischen Eher-Verlag zusammen, später als Abteilungsleiter im Reichsrechtsamt. 1940 ging er mit ihm in das neu geschaffene Generalgouvernement nach Krakau. Dort wurde er unter dem Präsidenten Frank Leiter des Institut für Deutsche Ostarbeit. Ohne Leitungserfahrung gelang es ihm nur langsam, das Institut mit anerkannten Mitarbeitern arbeitsfähig zu machen. Der akademische Leiter wurde der Frühhistoriker Werner Radig. Ab 1943 wurde der Schwerpunkt von der Geistes- und Agrarwissenschaft zu rüstungswichtigen Projekten verschoben. Er war der Schriftleiter der Zeitschrift „Die BURG. Vierteljahresschrift des Instituts für deutsche Ostarbeit“. Sein Verbleib nach 1945 ist unbekannt.

Seine Schwester Freda war mit Ludwig Fischer (NSDAP), dem Gouverneur von Warschau, verheiratet. Mit der Ehefrau von Hans Frank ging sie häufig zur Plünderung in das jüdische Ghetto.

Schriften

  • Der schwere Hausfriedensbruch § 124 RStGB, Murnau 1933 (= Erlanger Dissertation 1933)
  • Hans Frank, Wilhelm Coblitz (Schriftleiter): Nationalsozialistisches Handbuch für Recht und Gesetzgebung, Franz Eher Nachf., München 1935
  • Theodor von der Pfordten, gefallen an der Feldherrnhalle zu München am 9. November 1923, Franz Eher Nachf., München 1937
  • Altdeutsche Kunst aus Krakau und dem Karpathenland, Ausstellung Krakau 1942

Literatur

  • Michael Burleigh: Germany turns eastwards: A study of Ostforschung in the Third Reich, UP Cambridge 1988
  • Dieter Schenk: Krakauer Burg. Die Machtzentrale des Generalgouverneurs Hans Frank, 1939-1945, Berlin 2010
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