Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Witwe von Ephesus
Die Witwe von Ephesus ist eine antike Erzählung, deren Stoff in der Weltliteratur oft aufgegriffen wurde. Aus dem Altertum überliefert sind die Fassungen des Petronius, der diese Geschichte in den Roman Satyricon (Kapitel 111, 112[1]) eingearbeitet hat, sowie diejenige in der Appendix Perottina zu den Fabeln des Phaedrus [2].
Inhalt
Eine Witwe aus Ephesus trauert auf dem Friedhof um ihren verstorbenen Mann. Sie wacht an seinem Grab, isst nichts mehr und will ihrem geliebten Gatten in den Tod folgen. In ihrer Nähe hält ein Soldat Wache bei mehreren gekreuzigten Räubern. Er muss peinlichst darauf achten, dass kein Leichnam zur Beerdigung heruntergenommen wird, sonst droht ihm das Kriegsgericht und möglicherweise ebenfalls die Todesstrafe. Dieser Soldat bemerkt die Witwe, tröstet sie, gewinnt ihre Liebe und hält sich mehr und mehr bei ihr auf. Dabei vernachlässigt er seinen Wachdienst und eines Nachts wird der Leichnam eines Gekreuzigten gestohlen. Der Soldat fürchtet sich vor der Strafe und will sich selbst töten. Doch die Witwe gibt ihm als Ersatz den Leichnam ihres Mannes, posteroque die populus miratus est qua ratione mortuus isset in crucem „und am nächsten Tag wunderte sich das Volk, wie denn ein Toter aufs Kreuz geklettert sei“ (Petronius, Satyricon, 112, 8).
Rezeption des Stoffs
- Karl Amadeus Hartmann: Die Witwe von Ephesus, Oper komponiert 1929/30 (letzter Teil des Wachsfigurenkabinett betitelten Zyklus von fünf kleinen Opern)
- Eugen d’Albert: Die Witwe von Ephesus, Oper komponiert um 1930, nicht aufgeführt
- Christopher Fry, Ein Phönix zuviel (A Phoenix too frequent), 1947, Dramatisierung
- Hermann Reutter: Die Witwe von Ephesus, Oper komponiert 1954, Neufassung 1966
Literatur
- Elisabeth Frenzel: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. 8. Auflage. Kröner Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-520-30008-7, S. 834–837.
- Gerlinde Huber: Das Motiv der 'Witwe von Ephesus' in lateinischen Texten der Antike und des Mittelalters (= Mannheimer Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft. 18). Narr, Tübingen 1990, ISBN 3-87808-847-7.
Referenzen
- ↑ http://www.thelatinlibrary.com/petronius1.html Petronius, Satyricon
- ↑ http://www.thelatinlibrary.com/phaedrapp.html Fabel XV in der Appendix Perottina
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Witwe von Ephesus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |