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Wolfgang Geisler (Architekt)

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Wolfgang Geisler (* 22. April 1930 in Zschepen) ist ein deutscher Architekt und Hochschullehrer. Er wirkte an der Ingenieurschule für Bauwesen und der Hochschule für Bauwesen in Leipzig, an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar und an der Hochschule für industrielle Formgestaltung in Halle auf der Burg Giebichenstein. Er lebt heute in Delitzsch.

Leben und Wirken

Geisler wurde als Sohn eines Fabrikarbeiters in Zschepen geboren, wo er von 1945 bis 1947 eine Zimmermannslehre absolvierte. Von 1947/48 bis 1950/51 studierte er drei Jahre lang Hochbau an der Leipziger Ingenieurschule für Bauwesen. Von 1951 bis 1956 sowie von 1960 bis 1961 arbeitete er als Entwurfsarchitekt im VEB Hochbauprojektierung Leipzig.

Von 1956 bis 1960 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar, wo er gleichzeitig ein externes Studium absolvierte und den Abschluss als Dipl.-Ing. erreichte. Von 1961 bis 1967 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Leipziger Hochschule für Bauwesen, wo er 1967 zum Dr. Ing. promoviert wurde. Von 1967 bis 1971 war er Leiter des Projektierungsbüros des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen an dieser Hochschule.

1971 wechselte er an die Hochschule für industrielle Formgestaltung in Halle, auf der Burg Giebichenstein, und dozierte dort in den Bereichen Wohn- und Gesellschaftsbau, Arbeitsumwelt und Ausbaugestaltung. 1979 wurde er zum Professor ernannt. Er war an der Hochschule für industrielle Formgestaltung für Lehrinhalte, Strukturpolitik, Bautätigkeit und Forschung verantwortlich und ab 1990 für den Aufbau des Studienganges Innenarchitektur. 1996 wurde er emeritiert.

Bauten der Forschung und Lehre

Geisler war im Hochschulbau tätig, u. a. 1951 bis 1960 – zusammen mit Wolfgang Scheibe (1928–2006) und Heinz Rauschenbach – beim Bau der Leipziger Universitätsinstitute für Hygiene, Anatomie, Physik, Physiologie und beim Studentenwohnheim der Universität Leipzig in der Nürnberger Straße.[1] Von 1967 bis 1972 errichtete er nach seinen Entwürfen den Hörsaalkomplex für die Technische Hochschule Leuna-Merseburg. Zudem machte er städtebauliche Studien zu den Hochschulen in Magdeburg, Leipzig und Merseburg.

Publikationen

  • Grundzüge einer Methode zur Bestimmung der Funktionsordnung von Wohnungen. Dargestellt an individuellen Wohnraumen für Eltern und Kinder. Ein Beitrag zur Ermittlung von Nutzwerten im Wohnungsbau. Dissertation vom 9. Juni 1967 (Hochschulschrift), Hochschule für Bauwesen, Leipzig 1967, OCLC 74067119.[2]
  • Aufbau im Bezirk Leipzig. In: Deutsche Architektur. Nr. 9, 1969, S. 562ff.
  • Zur Ausbildung von Arbeitsumweltgestaltern. In: Beiträge zur Arbeitsumweltgestaltung des AiF. Nr. 4, 1986, S. 45–71.
  • mit Jochen Ziska (Hrsg.: Verband Bildender Künstler der Deutschen Demokratischen Republik): Partner für die Praxis : zur Ausbildung von Arbeitsumweltgestaltern an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein. Bildende Kunst, 1984, S. 206–207, OCLC 888549696.

Literatur

  • Angela Dolgner: Wolfgang Geisler. In: Dietrich Fürst: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten: Architekten in der DDR: Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten. Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS), Berlin 2000, S. 83f., OCLC 237432293.
  • Hochschule für industrielle Gestaltung Halle – Burg Giebichenstein (Hrsg.): Architektur. Wolfgang Geisler. Ausstellungskatalog. Halle 1981.
  • Joachim Schulz, Wolfgang Müller, Erwin Schrödl: Architekturführer DDR, Bezirk Leipzig. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1976, OCLC 874871110.
  • Volker Frank: Geisler, Wolfgang. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 51, Saur, München 2006, S. 118
  • Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage-Verlag, Leipzig 2001, ISBN 3-932900-54-5, S. 259f..

Einzelnachweise

  1. Joachim Schulz, Wolfgang Müller, Erwin Schrödl: Architekturführer DDR, Bezirk Leipzig. Verlag für Bauwesen, Berlin, 1976: Nr. 65 Studentenwohnheim, Nr. 66 Anatomisches Institut der KMU. Nr. 68 a für Physiologie der KMU. Nr. 69 Physikalisches Institut der KMU. S. 11.
  2. Literatur von und über Wolfgang Geisler (Architekt) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wolfgang Geisler (Architekt) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.