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Wundschnellverband
Ein Wundschnellverband (WSV), umgangssprachlich auch Pflaster, ist ein Stück Wundauflage, das mit einem Klebeband verbunden ist. Er wird dazu verwendet, kleine Wunden abzudecken.
Die in Deutschland bekannteste Handelsmarke für Wundschnellverbände ist Hansaplast (Beiersdorf AG).
Geschichte
Als Erfinder werden zwei Personen genannt:
- Earle Dickson, Angestellter der Firma Johnson & Johnson, in den 1920er Jahren. Der Legende nach neigte seine Frau Josephine dazu, sich oft beim Kochen zu verletzen. Er verband Streifen von chirurgischen Klebeband zusammen mit kleinen Stückchen Mullbinde, bereitete sie auf Vorrat vor und deckte sie ab, um sie steril zu halten.
- Paul Carl Beiersdorf, Patentschrift von 1882 zur „Herstellung von gestrichenen Pflastern“.[1][2]
Funktion und Anwendung
Ein Wundschnellverband schützt eine Verletzung der Haut (z. B. eine Schnittwunde) vor Krankheitserregern, mechanischen Belastungen, Schmutz und dem Austrocknen. Somit wird der Heilungsprozess weniger gestört und das Infektionsrisiko verringert.
Die Anwendung erfolgt bei kleineren Wunden, die keiner gesonderten Behandlung bedürfen. Die Wundauflage bedeckt die Verletzung. Das Klebeband wird an der umliegenden Haut befestigt und hält die Auflage in der gewünschten Position.
Material
Abhängig von dem Einsatzgebiet besteht das Klebeband aus einem speziellen Gewebe oder Kunststoff mit einer mehr oder weniger stark klebenden Beschichtung.
Die Wundauflage ist in der Regel saugfähig und oft mit antibakteriell wirkenden Substanzen präpariert. Manche Hersteller sorgen mit einer speziellen Beschichtung dafür, dass die Auflage nicht an der Wunde festklebt.
Abmessung
Wundschnellverbände werden meist in Breiten von 4, 6 und 8 cm und Längen zwischen 25 und 500 cm zum Abschneiden geliefert, was einen flexibleren Einsatz erlaubt als bei den in den letzten Jahren immer mehr verbreiteten Strips – vorgefertigten, einzeln verpackten Streifen in verschiedenen Formen für unterschiedlich große Wunden.
Die Maße von Wundschnellverbänden sind in Deutschland in der DIN 13019 genormt.
Weitere Anwendungsgebiete
Neben der Funktion als reine Wundauflage gibt es Pflaster für folgende Anwendungen:
- Verabreichung von Arzneistoffen – Transdermale Pflaster (z. B. Nikotinpflaster, Hormonpflaster)
- Aufnahme von Wundsekret – Gelpflaster
- Polsterung bzw. Druckentlastung – Blasenpflaster, Pflaster für Hühneraugen
- Verhinderung der Ausbreitung von Viren (auch Schutz vor Austrocknen) – Herpespflaster
- Stillung von Schmerz und Förderung der Durchblutung – Wärmepflaster
- Erweiterung der Nasenflügel – Nasenpflaster
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Chronologie der Beiersdorf AG auf der firmeneigenen Webseite. Abgerufen am 17. Juli 2012.
- ↑ Carola Zinner: Patent auf das gestrichene Pflaster. Bayerischer Rundfunk, 28. März 2012, abgerufen am 17. Juli 2012.
Weblinks
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wundschnellverband aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |