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Yacef Saadi

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Datei:Yacef Saadi - 1955.jpg
Yacef Saadi (1955)

Yacef Saâdi (* 20. Januar 1928 in Algier; † 10. September 2021 ebenda[1]) war einer der Anführer der Front de Libération Nationale (FLN) während des algerischen Unabhängigkeitskrieges. Von 2001 bis 2016 war er Senator im Conseil de la Nation Algeriens.

Leben

Yacef Saadi wurde in dem unter französischer Herrschaft stehenden Algerien geboren und startete in sein Arbeitsleben als Bäckerlehrling. 1945 trat er der Parti du peuple algérien bei, einer nationalistischen Partei, die bald von der französischen Verwaltung für ungesetzmäßig erklärt wurde – daraufhin versammelten sie sich neu im Mouvement pour le triomphe des libertés démocratiques (MTLD). Zwischen 1947 und 1949 diente er im paramilitärischen Flügel der MTLD. Nachdem die verborgene Organisation, in der Yacef Saadi tätig war, aufgebrochen war, zog er nach Frankreich und lebte dort bis 1952, jedoch entschloss er sich in diesem Jahr, wieder nach Algerien zurückzukehren, um erneut seine Arbeit als Bäcker aufzunehmen.

Als der Algerienkrieg 1954 begann, trat Saadi der FLN bei. Im Mai 1956 war er Militärchef der FLN in der Zone Autonome d’Alger. Er wurde somit zu einem der Anführer der algerischen Kriegsseite im Angriff auf Algier im Januar bis September 1957.[2] Er wurde am 24. September 1957 von französischen Truppen festgenommen und schließlich zum Tode verurteilt. Während seiner Gefangennahme verriet er, nach – zweifelhaften – Angaben des französischen Generals Paul Aussaresses, den französischen Truppen den Standort von Ali la Pointe, einem weiteren Anführer der FLN. Yacef Saadi wurde vom französischen Präsidenten Charles de Gaulle nach dessen Rückkehr an die Macht 1958 begnadigt.

Während seiner Zeit im Gefängnis schrieb Saadi seine Memoiren aus dem Krieg, die 1962 unter dem Titel Souvenirs de la Bataille d’Alger bei Juillard in Paris veröffentlicht wurden.[3] Nach dem Algerienkrieg half er außerdem an dem Film Schlacht um Algier von Gillo Pontecorvo mit, der auf seinem Buch basierte. Yacef Saadi übernahm selbst auch eine Rolle in diesem Film.

Am 6. Januar 2001 wurde Saâdi von Präsident Bouteflika zum Senator im Rat der Nation (Conseil de la Nation/Majlis al-’Umma) ernannt. Sein Mandat wurde vom Präsidenten der Republik im Januar 2016 nicht verlängert.

Yacef Saâdi starb am 10. September 2021 in Algier.[1]

Weblinks

 Commons: Yacef Saadi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Todesnachricht. In: algerie360.com. Abgerufen am 11. September 2021 (français).
  2. Walter Schicho: Handbuch Afrika – Nord- und Ostafrika. 3/3, Brandes & Apsel Verlag / Südwind, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-86099-122-1, S. 90.
  3. Ali-la-Pointe. Souvenirs de la Bataille d'Alger 1956. Abgerufen am 11. September 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Yacef Saadi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.