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Yury Kharchenko
Yury Kharchenko (russisch Юрий Харченко / Juri Chartschenko, * 1986 in Moskau, UdSSR; sein Grossvater mit Nachnamen "Grünspan" wählte den vollkommen aus der Luft gegriffenen Namen Kharchenko, um nicht zum Ziel von Antisemitismus zu werden) ist ein deutsch-russischer Maler. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Leben
Aufgewachsen in Moskau und im Rheinland, nahm er im Alter von 13 bis 15 Jahren Privatunterricht beim russischen Künstler und Dichter Vilen Barsky (russisch Вилен Исаакович Барский / Wilen Issaakowitsch Barski) in Dortmund, studierte von 2004 bis 2008 freie Malerei bei Markus Lüpertz und Siegfried Anzinger an der Kunstakademie Düsseldorf und schloss dort als Meisterschüler mit Diplom ab. Von 2011 bis 2012 war er im Ph.D.-Studiengang an der Universität Potsdam eingeschrieben, wo er zum Thema Kunstphilosophie in der Postmoderne unter starker Berücksichtigung von Jacques Derrida und Emmanuel Levinas recherchierte.
Seine Arbeiten sind Bestandteil bekannter Sammlungen wie dem Museum Kunstpalast Düsseldorf, der Staatlichen Sammlung Düsseldorf, dem Kunst aus NRW Aachen und dem Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück.
Werk
Seine Malerei konzentriert sich auf die formalen und emotionalen Möglichkeiten. Sie ist sowohl gegenstandslos als auch gegenständlich – sie zeigt einfache Formen wie die Häuser, die das Grundgerüst bilden, oder wie Silhouetten von Figuren, die sich im Dickicht und Gestrüpp der dunklen Gittergerüste seiner Bildräume verbergen. Die Bilder von Yury Kharchenko sind in ihrer Stofflichkeit und ihrem Farbempfinden reizvoll, sie stimulieren die Sinne und wecken so im Betrachter starke Gefühle.[1]
Der malerische Vorgang scheint sich in Zeit und Raum als ewiger Prozess von Ablagerungen und Auswaschungen darzustellen. Die Bildkomposition entsteht aus aufgetragenen und abgetragenen Schichten, die von Kharchenko unter besonderer Berücksichtigung ihrer materiellen Eigenschaft vielschichtig verbunden werden. So ergibt seine Anwendung verschiedener Malweisen ein dynamisches Wechselspiel zwischen pastosen und lasierenden, dichten und diffusen, festen und fließenden Partien. Um die Turbulenzen der Reise im Bild auszuhalten und die überwältigende Flut freier Formen und fliehender Kräfte zu domestizieren, hat Kharchenko seine jüngsten Arbeiten mit einem Rahmen versehen. Hierfür wählt er die Urform eines Hauses, um, wie er sagt, in dieser Gestalt „die Malerei zusammenzuhalten“. Denn, so Kharchenko „das Malerische muss auch Form annehmen“. So ist diese übergeordnete Struktur wie ein metaphorisches Dach, das die Darstellung des Malerischen –und nicht die malerische Darstellung eines Hauses!- fasst und eingrenzt. In dieser Bändigung eines ungerichteten Triebs durch eine organisierende Form spiegelt sich die Dualität menschlichen Charakters, die Friedrich Nietzsche mit den Prinzipien des Apollinischen und Dionysischen beschrieben hat. Danach strebt das Apollinischenach Gestalt und Form, während das Dionysische einer Rauschhaftigkeit und einem alle Formen sprengenden Schöpfungsdrang folgt. Indem er das Haus, obschon Symbol von Schutz und Geborgenheit, einsetzt, versucht Kharchenko nicht etwa diesen Konflikt, der jedem kreativen Schaffen innewohnt, abzuschaffen, sondern ihn vielmehr auszuhalten und vor allem in der Malerei zu visualisieren.[2]
Ausstellungen (Auswahl)
2006
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Veröffentlichungen
- Worlds Within. Kerber Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86678-851-0.
- Journey to Jerusalem. Kerber Verlag, Berlin, 2013, ISBN 978-3-86678-795-7.
- Die Grosse Kunstausstellung NRW, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 2013
- Extra Verlag, Berlin, 2012, ISBN 978-3-938370-49-0.
- Olaf Salié (Hrsg.): Rising Young Artists to keep an Eye on. Daab, Köln 2011, ISBN 978-3-942597-03-6.
- Boesner GmbH (Hrsg.) "Kunstwelten", Boesner, Witten, 2011, BestellNr.: 9783928003001
- Leonardo Art award, Kunstmuseum Walter, Augsburg, 2008
- Extra Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-938370-28-5.
Weblinks
- Homepage des Künstlers
- Yury Kharchenko bei Museum Kunstpalast Düsseldorf
- Literatur über Yury Kharchenko im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Simeon - House of spirit. In: Europeana. Abgerufen am 6. Januar 2014.
- Yury Kharchenko bei Artfacts.net
- Galerie Clara Maria Sels, Düsseldorf
- Mirta Demare Gallery, Rotterdam
- Ober Gallery, CT, USA
- Marco Velardi: Having it all! In: New York Times. 2. November 2012, abgerufen am 6. Januar 2014 (Fotostrecke).
- Michael Nungesser: Wildwuchs in Farbe. In: Tagesspiegel. 18. Mai 2013, abgerufen am 6. Januar 2014.
- Aus dem Häuschen. Coolibri, abgerufen am 10. Januar 2014.
- Schroeder Annette: Schnäppchen auf der Art.Cologne Dreistelliger Polke. In: Kölnische Rundschau. 23. April 2010, abgerufen am 6. Januar 2014.
- Tonia Shoumatoff: Yury Kharchenko, “Wunderkind Painter,” debuts at Ober Gallery. In: The Millbrook Independent. 26. Januar 2013, abgerufen am 6. Januar 2014.
- Yury Kharchenko - „Houses“. In: Monopol. , abgerufen am 6. Januar 2014.
- TV Vernissage
- Yury Kharchenko bei Barnes & Noble, New York [1]
- Kerber Verlag
Einzelnachweise
- ↑ Kay Heymer, Leiter der Moderne, Museum Kunstpalast, Düsseldorf: Yury Kharchenkos Häuser. Webseite des Künstlers
- ↑ Bettina Haiss: Die Unsicherheit des Unsichtbaren. Webseite des Künstlers
Personendaten | |
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NAME | Kharchenko, Yury |
ALTERNATIVNAMEN | Юрий Харченко |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-russischer Maler |
GEBURTSDATUM | 1986 |
GEBURTSORT | Moskau |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Yury Kharchenko aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |