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Zülfü Livaneli

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Zülfü Livaneli 2008

Ömer Zülfü Livaneli (* 20. Juni 1946 in Konya-Ilgın) ist ein türkischer Komponist, Sänger, Schriftsteller und Filmregisseur.

Leben

In den 70er Jahren war Livaneli gezwungen, die Türkei zu verlassen, da er aufgrund seiner politischen Ansichten Repressionen ausgesetzt war und inhaftiert wurde. Er lebte zunächst in Stockholm, später in Paris und Athen. 1984 kehrte er in die Türkei zurück, wo er in İstanbul sein berühmtes Konzert mit dem Lied Merhaba (Willkommen) gab und von vielen Menschen gefeiert wurde.

Livaneli hat in seinem Leben viele nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Seine Lieder wurden von Künstlern wie Joan Baez, Maria Farantouri und Jocelyn B. Smith interpretiert und in viele Sprachen übersetzt. Konzerte führten ihn in zahlreiche Länder, unter anderem nach Deutschland. Als bedeutende Person der Kultur, Kunst und Politik hat Livaneli knapp 300 Lieder und 30 Filmmusiken geschrieben. Er komponierte die Musik für fünf Theaterstücke und ein Ballett und schrieb neun Bücher. Besonders bekannt wurden auch seine Lieder nach Gedichten von Nâzım Hikmet.

Eine langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft verbindet Livaneli mit dem griechischen Komponisten Mikis Theodorakis. Mit ihm gründete er 1986 das Komitee für türkisch-griechische Freundschaft, um die gegenseitige Verständigung und das friedliche Miteinander des griechischen und des türkischen Volkes zu fördern. Gemeinsam mit Mikis Theodorakis und Maria Farandouri gab er in vielen Konzerten mit türkischen und griechischen Liedern immer wieder Signale für ein friedliches Zusammenleben. Oft wurde er auch mit Theodorakis verglichen und als "der türkische Theodorakis" bezeichnet.

Livaneli führte in 3 Filmen Regie und erhielt 1989 die Goldene Palme des Valencia Festival of Mediterranean Cinema und während der Montpellier Filmfestspiele die Goldene Antigone. Der Film Sis (Nebel) wurde für den Besten Europäischen Film nominiert. Seine Filme wurden in der Türkei, den USA, Frankreich, Deutschland, der Schweiz und in Japan aufgeführt und von Fernsehstationen wie der BBC, dem WDR und von spanischen, kanadischen und japanischen Fernsehanstalten ausgestrahlt.

Im Oktober 1986 folgte Livaneli zusammen mit Federico Mayor, Yaşar Kemal, Arthur Miller und weiteren bekannten Künstlern und Denkern einer Einladung von Tschynggys Aitmatow zum ersten Issyk-Kul-Forum, das in Kirgisistan stattfand. Spätere wurden in Wengen, Granada und in Mexiko-Stadt abgehalten.

Im Jahr 1995 erfolgte seine Ernennung zum persönlichen Berater von UNESCO-Generaldirektor Frederico Mayor und 1996 zum UNESCO-Botschafter. 2002 wurde er für die Republikanische Volkspartei (CHP) zum Mitglied der Großen Nationalversammlung (dem Parlament) der Türkei gewählt, der er bis 2007 angehörte.

Werke

Zitat

Verkürzt und etwas verändert nach Zülfü Livanelis Roman: Der Eunuch von Konstantinopel: In der Abenddämmerung kam ein Mann ins Dorf und sagte, er sei der Prophet. Die Bauern aber glaubten ihm nicht. "Beweise es!", forderten sie. Der Mann zeigte auf die gegenüberliegende Festungsmauer und fragte: "Wenn diese Mauer spricht .. glaubt ihr mir dann ?" "Bei Gott, dann glauben wir dir", riefen sie. Der Mann wandte sich der Mauer zu, streckte die Hand aus und befahl: "Sprich, o Mauer!" Da begann die Mauer zu sprechen: "Dieser Mann ist kein Prophet. Er täuscht euch. Er ist ein Lügner."

Bücher

  • 1978 Arafat'ta Bir Çocuk
  • 1983 deutsche Übersetzung: Ein Kind im Fegefeuer
  • 1981 Geçmişten Geleceğe Türküler (Lieder Zwischen Vorgestern und Übermorgen)
  • 1990 Sis (Nebel)
  • 1991 Orta Zekalılar Cenneti
  • 1992 Diktatör ve Palyaço (Diktator und Clown)
  • 1994 Sosyalizm Öldü Mü? (Ist der Sozialismus tot?)
  • 1996 Engereğin Gözündeki Kamaşma (Der Eunuch von Konstantinopel)
  • 1998 Livaneli Besteleri
  • 2001 Bir Kedi, Bir Adam, Bir Ölüm (Eine Katze, Ein Mann, Ein Tod)
  • 2005 Katze, Mann und Tod (Unionsverlag, Zürich)
  • 2002 Mutluluk (Glückseligkeit)
  • 2003 Gorbaçov'la Devrim Üstüne Konuşmalar (Gespräche mit Gorbatschow über Revolution)
  • 2006 Leyla'nın Evi (Leylas Haus)
  • 2011 Serenad (Serenade für Nadja)

Filme

  • Musik, Drehbuch und Regie für Şahmaran
  • Musik, Drehbuch und Regie für Yer Demir Gök Bakır
  • Musik, Drehbuch und Regie für Sis (Nebel)
  • Musik für Mutluluk – Der Ehrenmord
  • Musik, Drehbuch und Regie für Veda
    • das Leben von Mustafa Kemal Atatürk

Diskografie

Alben (Auswahl)

  • 1974 Anadoluyum Ben
  • 1975 Dede Sultan
  • 1975 Eşkiya Dünyaya Hükümdar Olmaz
  • 1977 Merhaba
  • 1978 Nazım Türküsü
  • 1978 Otobüs
  • 1979 Alamanya Beyleri
  • 1979 Atlının Türküsü
  • 1980 Günlerimiz
  • 1980 İnce Mehmet Türküsü
  • 1982 Maria Faranduri Livaneli Söylüyor
  • 1983 Yol – Der Weg (Soundtrack)
  • 1983 Ada
  • 1984 İstanbul Konseri
  • 1985 Güneş Topla Benim İçin
  • 1986 Livaneli / 10 Yılın Ezgisi
  • 1986 Zor Yıllar
  • 1986 Hoşgeldin Bebek
  • 1987 Gökyüzü Herkesindir
  • 1988 Film Müzikleri (Soundtracks)
  • 1990 Crossroads (New Age)
  • 1993 Saat 4 Yoksun
  • 1995 Neylersin
  • 1996 Yangın Yeri
  • 1996 Janus (Senfonik Şiirler)
  • 1997 Livaneli & Theodorakis: Together
  • 1998 Nefesim Nefesine
  • 1999 New Age Rhapsody: London Symphony Orchestra Plays Livaneli
  • 1999 Unutulmayanlar
  • 2001 İlk Türküler
  • 2007 Mutluluk O.S.T.
  • 2007 Ada
  • 2008 35.Yil Konseri
  • 2008 Dünya Solistlerinden Livaneli Şarkıları

Sampler

  • 1973 Belgien: Chants Révolutionnaires Turcs
  • 1983 Deutschland: Eine Auswahl

Weblinks

Siehe auch

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zülfü Livaneli aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.