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Zeltbahn
Eine Zeltbahn ist Teil der persönlichen Ausrüstung der Soldaten der meisten modernen Streitkräfte. Dabei handelt es sich um eine rechteckige, dreieckige oder rautenförmige imprägnierte Plane, von denen mehrere zusammengefügt werden können, um ein behelfsmäßiges Zelt zu bilden. Einzelne Zeltbahnen können als Überwurf getragen werden und dienen wie ein Regencape als Wetterschutz oder dienen zur Tarnung von Kampfständen.
Zeltbahn M31
Das bekannteste Design einer Zeltbahn ist im deutschsprachigen Raum das der multifunktionalen Zeltbahn M31 (mit geringen Änderungen später als Zeltbahn M34 bezeichnet). Der Patentinhaber des Schnittmusters, Walter Reichert, stellte die Zeltbahnen unter seinem Namenskürzel „Warei“ her, was vielfach zum Synonym für diese Art von Zeltbahnen wurde, obwohl es auch andere Produzenten gab. Die Zeltbahn M31 ist eine dreieckige Bahn mit einer Grundseitenlänge von 2,5 m und einem Gewicht von ca. 1 kg im trockenen Zustand. Sie wurde in der Reichswehr eingeführt und später auch im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht verwendet. Dreieckige Schnittmodelle mit und ohne diverse Tarnmuster wurden nach dem Krieg unter anderem vom Bundesgrenzschutz, von der französischen Fremdenlegion, der österreichischen und der schwedischen Armee eingesetzt.
Bei der Verwendung als Zelt werden im einfachsten Fall vier Bahnen zu einer Pyramidenform zusammengeknöpft, es sind jedoch auch größere Konstruktionen möglich. Durch ihre spezielle Bauart kann die Zeltbahn auch als Poncho verwendet werden.
Die Zeltbahn wurde mit Hilfe von Packriemen an den D-Ringen des Brotbeutels und des Koppeltragegestells oder in Hufeisenform um den Tornister geschnallt mitgeführt. Außerdem konnte die Bahn mittels zweier Schlaufen, die fest mit dem A-Rahmen verbunden waren, an diesem Sturmgepäck befestigt werden.
Bundeswehr
Die Zeltbahn der Bundeswehr hat die Form eines Rechtecks mit dreieckigen Flügeln an den Schmalseiten, sprich eines Sechsecks. Diese Flügel halten seitlichen Wind ab, so dass die Zeltbahn besser vor Wind schützt als eine einfache Plane.
Um ein prismenförmiges Zelt zu erhalten (Firstlänge ca. 2,25 m), werden zwei Bundeswehr-Zeltbahnen zusammengeknöpft. Die dreieckigen Flügel werden dabei zu den Apsiden an den Stirnseiten des Zelts.
Größere Konstruktionen sind mit mehr Zeltbahnen möglich.
Zum Zubehör der Zeltbahn gehört eine Tasche aus Zeltbahnstoff mit fünf Erdnägeln und Zeltstangen aus Aluminium. Um Platz zu sparen, können die Erdnägel in die hohlen Zeltstangen gesteckt werden. Je zwei zusammengesteckte Zeltstangen stützen beim Zweimannzelt die beiden Stirnseiten. Damit bei Regen kein Wasser eindringt, wird die kleine Zeltbahnzubehörtasche auf die äußeren Zeltstangen gestülpt. Die große Zeltbahntasche wird gefaltet und unter die Zeltstange geschoben, damit diese sich nicht in den Boden bohrt.
Die Zeltbahntasche dient zum Verpacken der Zeltbahn und des Zeltbahnzubehörs. An den Außenenden der Zeltbahn befindet sich je eine zu einer Schlaufe gebundene Schnur aus mit Kunststoff ummantelter Kunstfaser, mit denen die Zeltbahn mit Hilfe der Erdnägel im Boden fixiert wird. Im BW-Rucksack dient die Zeltbahn, in der Innentasche verstaut, als Rückenpolster. Nicht zum offiziellen Zubehör gehören zwei rund zwei Meter lange Reepschnüre mit Leinenspannern, die jeweils an den Enden der Zeltbahn befestigt werden können, um im Bedarfsfall ein einzelnes Schrägdach aufzubauen.
Aus der Zeltbahn lässt sich ein Zeltbahnpaket als improvisierte, schwimmfähige Verpackung der Ausrüstung mit Rucksack, Stiefel und Waffe bauen, um ein Gewässer durchschwimmen zu können. Der Auftrieb des Zeltbahnpakets ist groß genug, um dem Soldaten als Schwimmhilfe zu dienen. Sofern die Zeltbahn Armlöcher für eine Verwendung als Zeltbahnponcho hat, müssen diese zugenäht und verklebt werden.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit der Zeltbahn ist der Zeltbahnponcho. Der Kopf wird durch die Öffnung in der Zeltbahn gesteckt, die Zeltbahntasche dient als Kopfhaube. Auch kann die Zeltbahn als Abdeckplane für eine Stellung wie beim Alarmposten sowie als wärmeisolierende Unterlage verwendet werden. Eine Behelfstrage für den Transport eines Verwundeten lässt sich durch Einlegen von zwei entsprechend langen und dicken Ästen bauen.
Andere Modelle
Vor der Zeltbahn 31 wurde in der deutschen Armee eine quadratische Zeltbahn verwendet (M 1892). Ähnliche Modelle kamen später in der NVA sowie in der Schweizer Armee (als sog. „Militärblache“) zum Einsatz (Seitenlänge jeweils ca. 1,60 m).
Tarpaulin
Das Wort Tarpaulin entstand als Zusammensetzung aus engl. tar (Teer) und palling beziehungsweise pall (Tuch; von lat. pallium, Mantel). Das Wort kommt im deutschen Sprachraum, oft auch zu „Tarp“ verkürzt, als Synonym für Zeltbahn (Zeltplanen oder Halbzeltplanen) vor, insbesondere im Jargon der Outdoor-Sportarten.
Siehe auch
Weblinks
- Zeltbahn.net Umfassende Information für wehrgeschichtlich Interessierte und Reenactors zur Zeltbahn der Wehrmacht (engl.)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zeltbahn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |