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Zierpflanze
Zierpflanzen sind Kulturpflanzen, die vom Menschen zur Erbauung, beziehungsweise für zweckgebundene Anpflanzungen kultiviert werden. Zierpflanzenkulturen werden von Gärtnern der Fachrichtung Zierpflanzenbau (blühende Topfpflanzen, Blatt- und Grünpflanzen, Schnittblumen, Beet- und Balkonpflanzen), Baumschule (Zierbäume, -sträucher, Stauden) sowie Staudenbau (Zierstauden) kultiviert.
Zierpflanzen sind ein Hobby sehr vieler Menschen. Oft beschäftigen sie sich mit einzelnen Gruppen von Pflanzen. Einige Beispiele: Kakteen, Orchideen, Zwiebelblumen, Fuchsien. Zu den jeweiligen Gruppen gibt es Vereine (Pflanzengesellschaften), in denen die Interessierten Informationen und Pflanzenmaterial austauschen können.
Zierpflanzen können allgemein in folgende Kategorien eingeteilt werden:
Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen sind Pflanzenarten, die aufgrund ihrer Größe und Umweltansprüche in Wohnungsinnenräumen oder größeren Räumen gehalten werden können. Man unterscheidet dabei:
Blühende Topfpflanzen
Pflanzen, die wegen ihres Blütenschmucks kultiviert werden (kleine Auswahl; große Auswahl unter: Zimmerpflanze):
- Alpenveilchen (Cyclamen-Persicum-Hybriden)
- Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha)
- Orchideen (Orchidaceae) – allerdings sind nur einige Gattungen, Arten und Sorten für Zimmerkultur geeignet.
Grün- oder Blattpflanzen
Blattpflanzen sind Pflanzenarten, die wegen ihrer schönen Blätter kultiviert werden (kleine Auswahl: große Auswahl unter: Zimmerpflanze):
- Köstliches Fensterblatt (Monstera deliciosa)
- Zimmer-Palmen (Arecaceae, verschiedene wenige Gattungen und Arten sind für Zimmerkultur geeignet.)
- Zimmertanne (Araucaria excelsia)
Vertreter beider Gruppen sind sowohl in Erdkultur wie auch in Hydrokultur anzutreffen.
Beet- und Balkonpflanzen
Diese sind oft nur ein- oder zweijährig (es gibt aber auch verholzende Vertreter wie z. B. Halbsträucher), finden ihre Verwendung in Balkonkästen, Rabatten, Kübeln und Beeten und werden in der Regel ebenfalls ihrer Blüten oder Blütenstände wegen kultiviert.
- Pelargonien, oft fälschlich Geranien genannt, (Pelargonium-Zonale-Hybriden), (Pelargonium-Peltatum-Hybriden), (Pelargonium-Grandiflorum-Hybriden)
- Fuchsien (Fuchsia-Cultivars)
- Petunien (Trichterblumen)
- Fächerblume (Scaevola aemula)
Kübelpflanzen
Schnittblumen
Schnittblumen sind Zierpflanzen, die von Zierpflanzengärtnern oder Staudengärtnern für den Schnitt kultiviert werden und in der Floristik in Blumensträußen und Gestecken Verwendung finden:
- Chrysanthemen (Chrysanthemum, Dendranthema)
- Nelken (Dianthus)
- Rosen (Rosa-Hybriden)
- Alstroemeria
Zwiebel- und Knollenpflanzen
Dies sind Zierpflanzen, die nach einer Winterruhe aus Zwiebeln oder Knollen austreiben und meistens nur im Frühjahr blühen. Zwiebel- und Knollenpflanzen weisen ebenfalls auffälligen Blüten- bzw. Blütenstandsschmuck auf.
- Schneeglöckchen (Galanthus)
- Krokusse (Crocus)
- Tulpe (Tulipa-Hybriden)
- Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)
- Hyazinthe (Hyacinthus orientalis)
- Ritterstern (Hippeastrum-Vitatum-Hybriden)
- Klivie (Clivia miniata)
Zierstauden
allgemein siehe: Staude
- Funkie (Hosta)
- Vergissmeinnicht (Myosotis)
- Pfingstrose (Paeonia)
Ziergräser
- Seggen (Carex sp.)
- Bärenfellgras (Festuca gautieri)
- Lampenputzergras (Pennisetum sp.)
- Pampasgras (Cortaderia selloana)
Ziergehölze
Als Ziergehölze versteht man Gehölze, die in Parkanlagen, allen Arten von Gärten, Friedhöfen, aber auch als Beeteinfassung gepflanzt werden, um diese zu verschönern. Diese werden von Nutzpflanzen unterschieden, da diese keinen Nutzen wie Gemüse oder essbare Früchte abwerfen. Nicht selten tragen Ziergehölze aber auch Beeren, allerdings sind diese nicht essbar. Hinter dem Begriff Ziergehölze verbergen sich sowohl Laub- als auch Nadelgehölze in allen möglichen Größen und Arten.
Allgemein siehe: Strauch, Bäume
Ziersträucher
Zierbäume
Geschichte der Zierpflanzen
Pflanzen wurden von Menschen bereits während der Jungsteinzeit kultiviert.[1] Dies diente allerdings dem Ackerbau und damit dem Nahrungserwerb, die Kultivierung von Pflanzen rein aufgrund ihrer attraktiven Optik wurde erst zu späteren Zeiten betrieben. Eine der ältesten kultivierten Zierpflanzen ist die Rose. Auch ihre dekorativen Blüten dienten zunächst als Nahrungsmittel, doch schon früh begannen Menschen, Rosengärten zu Dekorationszwecken anzulegen. Erste Gärten entstanden in China rund 2.700 Jahre v. Chr.[2]
Viele Zierpflanzen, die nach Europa eingeführt wurden, dienten in ihren Ursprungsländern ursprünglich als Nutzpflanzen. In den Gärten der Renaissance und des Barock wurden die exotischen Gewächse als auffällige Hingucker verwendet. Zahlreiche historische Zierpflanzen werden heute von Neuzüchtungen verdrängt. Zugunsten großblumiger und neuer Sorten verschwinden etwas unauffälligere, dafür aber robustere Sorten, wie etwa der Goldmohn, die Zinnie oder das Mandelröschen.[3]
In Deutschland macht sich in den letzten Jahren vermehrt eine Entwicklung und Optimierung des Zierpflanzenanbaus zu nachhaltiger und ökologischer Produktion bemerkbar. So bestehen in acht Bundesländern Gartenakademien mit dem gemeinsamen Ziel, den umweltschonenden Freizeit-Gartenbau zu unterstützen. Diese sind in staatliche Versuchs- und Forschungseinrichtungen bzw. Landwirtschaftskammern integriert.[4]
Weblinks
- Bundesverband Zierpflanzen
- Lehrgärten zur Forschung und Sichtung von Freilandzierpflanzen (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf)
- Abteilung Zierpflanzenbau an der Leibniz Universität Hannover
- Kleines Büropflanzenlexikon von Dirk Schwarze
- Informationen rund um den biologischen Anbau von Blumen und Zierpflanzen
- Giftige Zierpflanzen
- Wissenswertes über Zierpflanzen und den Zierpflanzenbau
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zierpflanze aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |