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Zimmerbambus

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Zimmerbambus
Junger Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum) als Topfpflanze

Junger Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum) als Topfpflanze

Systematik
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Panicoideae
Tribus: Andropogoneae
Gattung: Pogonatherum
Art: Zimmerbambus
Wissenschaftlicher Name
Pogonatherum paniceum
(Lam.) Hack.

Der Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum), auch als Seychellengras, Bonsai-Bambus oder Bambusgras bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Pogonatherum innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae). Trotz des Namens Zimmerbambus handelt es sich nicht um eine Bambusart.

Habitus

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Zimmerbambus ist eine ausdauernde krautige Pflanze und bildet Matten. Die Halme stehen an ihrer Basis aufrecht und sind 30 bis 60 Zentimeter hoch bei einem Durchmesser von 1 bis 2 Millimetern. Sie sind im unteren Bereich hart und unverzweigt, im oberen Bereich werden dicht verzweigte Büschel gebildet. Die Blattscheiden sind kahl oder fein behaart, die Ligula besitzt einen häutigen Saum und ist bewimpert. Die Blattspreiten sind steif, etwas rau und zugespitzt, 1,5 bis 5,5 Zentimeter lang und 0,15 bis 0,4 Zentimeter breit.[1][2]

Generative Merkmale

Der 1,3 bis 3 Zentimeter lange, gelbliche, traubige Blütenstand besteht aus Paaren von jeweils einem stiellosen und einem bestielten Ährchen. Jedes Ährchen enthält zwei Blüten, ein unteres steriles und ein oberes fertiles. Die stiellosen Ährchen sind 2,3 bis 3 Millimeter groß. Die untere Hüllspelze ist an der Rückseite rau oder fein behaart, die Spitze ist mit 0,5 bis 1 Millimeter langen Haaren bewimpert. Die obere Hüllspelze trägt eine Granne von 1,3 bis 2 Zentimeter. Die Deckspelze und die Vorspelze sind kürzer als die untere Hüllspelze, die obere Deckspelze trägt eine etwa 1,5 bis 1,8 Zentimeter lange Granne. Bei den zwei Staubblättern sind die Staubbeutel etwa 1,8 Millimeter lang. Das bestielte Ährchen ist ähnlich dem stiellosen nur etwas kleiner und der unteren Hüllspelze fehlt die Granne.[1][2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 20 oder 40.[3]

Verbreitung und Standortansprüche

Pogonatherum paniceum ist in Afghanistan, Pakistan, Indien, China, Nepal, Bhutan, Thailand, Laos, Vietnam, Malaysia und Myanmar verbreitet. Außerdem kommt er in Saudi-Arabien, auf Sokotra, auf Borneo, in Neuguinea und auf den Kleinen Sundainseln vor.[4] Pogonatherum paniceum gedeiht in Höhenlagen von 100 bis 2300 Metern auf Berghängen, sandigem und felsigem Untergrund, an Straßen oder Flüssen. Die gut ausgebildeten Wurzeln geben Pogonatherum paniceum einen guten Halt auf Felsgestein und ermöglichen ihr das Überleben auf trockenen Böden und felsigem Untergrund.[1][5]

In der Roten Liste der IUCN wird Pogonatherum paniceum als nicht gefährdet („Least Concern“) eingestuft. Pogonatherum paniceum ist weit verbreitet und häufig.[5]

Systematik

Pogonatherum paniceum gehört zur Gattung Pogonatherum P.Beauv. in der Unterfamilie Panicoideae innerhalb Familie der Süßgräser (Poaceae).[6] Der Zimmerbambus ist also kein Bambus (Unterfamilie Bambusoideae).

Taxonomie

Die Art wurde 1785 von Jean-Baptiste de Lamarck unter dem Namen Saccharum paniceum (Basionym) erstbeschrieben und der gleichen Gattung wie das Zuckerrohr (Saccharum officinarum) zugeordnet.[7] Palisot de Beauvois hat sie 1812 als Pogonatherum saccharoideum der Gattung Pogonatherum zugeordnet.[8] 1906 wurde der Name vom österreichischen Botaniker Eduard Hackel in Pogonatherum paniceum berichtigt.[6][4]

Weitere Synonyme für Pogonatherum paniceum (Lam.) Hack.: Tripsacum paniceum (Lam.) Raspail, Perotis polystachya Willd., Pogonatherum polystachyum (Willd.) Roem. & Schult., Pollinia polystachya (Willd.) Spreng., Saccharum panicosum Griff., Pogonatherum santapaui Sur.[4]

Verwendung

Das Bambusgras wird als Zier- und Zimmerpflanze verwendet. Es darf nicht austrocknen und braucht einen hellen Standort.[9]

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Shou-liang Chen, Sylvia M. Phillips: Pogonatherum.: Pogonatherum paniceum, S. 592 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 22: Poaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2006, ISBN 1-930723-50-4.
  2. 2,0 2,1 W.D. Clayton, K.T. Harman, H. Williamson: Pogonatherum paniceum. In: GrassBase – The Online World Grass Flora. Royal Botanic Gardens, Kew, 28. Januar 2008, abgerufen am 3. März 2009 (english).
  3. Pogonatherum paniceum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  4. 4,0 4,1 4,2 Rafaël Govaerts (Hrsg.): Pogonatherum paniceum. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Abgerufen am 10. September 2018.
  5. 5,0 5,1 Pogonatherum paniceum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: S. Mani, 2011. Abgerufen am 2. September 2013
  6. 6,0 6,1 Pogonatherum paniceum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 8. Januar 2003.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine Nummer angegeben
  7. "display:none"%3E%5B%5BVorlage:GRIN/Wartung/Keine%20Nummer%20angegeben%5D%5D%3C/span%3E Saccharum paniceum Lam. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, 8. Januar 2003, abgerufen am 4. März 2009 (english).
  8. "display:none"%3E%5B%5BVorlage:GRIN/Wartung/Keine%20Nummer%20angegeben%5D%5D%3C/span%3E Pogonatherum saccharoideum P. Beauv. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, 8. Januar 2003, abgerufen am 4. März 2009 (english).
  9. H. Heitz, C. Recht, E. Markmann: Zimmerpflanzen. Gräfe und Unzer, München 1995, ISBN 3-7742-2136-7, S. 149.

Weblinks

 Commons: Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zimmerbambus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.