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Zrenjanin
Зрењанин Zrenjanin Nagybecskerek Becicherecul Mare | ||||
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Basisdaten | ||||
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Staat: | Serbien | |||
Provinz: | Vojvodina | |||
Okrug: | Srednji Banat (mittleres Banat) | |||
Koordinaten: | 45° 23′ N, 20° 23′ O45.37777777777820.386111111111Koordinaten: 45° 22′ 40″ N, 20° 23′ 10″ O | |||
Fläche: | 230 km² | |||
Einwohner: | 75.743 (2011) | |||
Agglomeration: | 131.509 (2011) | |||
Bevölkerungsdichte: | 329 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl: | (+381) 023 | |||
Postleitzahl: | 23101 | |||
Kfz-Kennzeichen: | ZR | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) | ||||
Bürgermeister: | Mileta Mihajlov (DS) | |||
Postanschrift: | Trg slobode 10 23000 Zrenjanin | |||
Webpräsenz: |
Zrenjanin (serbisch Зрењанин/Zrenjanin, ungarisch Nagybecskerek, deutsch Großbetschkerek, rumänisch Becicherecul Mare) ist eine Stadt in der Vojvodina in Serbien. Zrenjanin hat etwa 76.000 Einwohner[1], in der Opština leben 132.051 Einwohner. Die Stadt ist administrativer Sitz des Mittelbanater Bezirks (Srednji Banat). Durch Zrenjanin fließt die Bega (serb. Begej), ein Nebenfluss der Theiß. Südlich von Zrenjanin liegt der Belo jezero. In der Stadt gibt es mehrere Kirchen, darunter die katholische Johann-Nepomuk-Kathedrale und die serbisch-orthodoxe Mariä-Tempelgang-Kirche.
Geschichte
Zrenjanin wird das erste Mal in einer päpstlichen Bulle von 1326 unter dem Namen Becskerek erwähnt. Damals gehörte es zu Ungarn. Unter den Habsburgern bekam es den Namen Großbetschkerek, auf serbisch Veliki Bečkerek und auf ungarisch Nagybecskerek. Diesen Namen sollte die Stadt bis 1935 tragen. Danach nahm sie nach dem jugoslawischen König Peter I. den Namen Petrovgrad an. Den heutigen Namen trägt sie seit 1946 nach Žarko Zrenjanin, einem örtlichen Partisanenkämpfer im Zweiten Weltkrieg.
Die Herkunft der alten Bezeichnung Becskerek ist bis heute nicht geklärt. Einige Ethnologen wollen den Namen von den Petschenegen ableiten. Andere weisen auf den ungarischen Adligen Imre Becsei, der um 1311 größere Besitzungen im Banat hatte, darunter die Ortschaften Bečkerek und Novi Bečej. Als 1402 der serbische Fürst Stefan Lazarević die Oberhoheit des ungarischen Königs anerkannte, bekam er unter anderem das Komitat Torontal mit Bečkerek als Lehen.
Unter der Militärführung Mehmed-paša Sokolovićs, des Beylerbeys Rumeliens und späteren Großwesirs, eroberten die Osmanen mit Unterstützung der serbischen Einwohner 1551 das ungarische Becskerek. Zum Dank gründete Mehmed-paša 1570 das Vakuf Bečkerek und gewährte den Serben weitläufige lokale Autonomie. In der 165-jährigen Herrschaft der Osmanen wurde die Stadt in einen muslimischen und einen christlichen Teil gespaltet.
1718 kam die Stadt unter die Herrschaft der Habsburger. Diese betrieben eine Kolonisierung der neu eroberten Gebiete, und nach Bečkerek kamen neben Serben und Ungarn hauptsächlich Donauschwaben, aber auch Franzosen, Italiener, Rumänen, Slowaken und Spanier. 1760 gab es schon ca. 30 jüdische Familien. Von 1850 bis 1860 gehörte Bečkerek zum Kronland Woiwodschaft Serbien und Temeser Banat, das nach 1860 wieder Ungarn angeschlossen wurde.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde 1918 die Vojvodina ausgerufen und deren Vereinigung mit dem Königreich Serbien, und so wurde Bečkerek Teil Serbiens und Jugoslawiens. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die Nationalsozialisten 1941 nahezu sämtliche Juden der Stadt.
Mit dem Zerfall des kommunistischen Jugoslawien 1991 bekamen mehrere Städte in Serbien, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach jugoslawischen Kommunisten benannt worden waren, ihre alte Bezeichnungen zurück. In Zrenjanin, vormals Bečkerek und Petrovgrad, wurde 1992 eine Volksabstimmung über den Namen der Stadt organisiert. Zur Wahl standen alle drei historischen Bezeichnungen, die Mehrheit entschied für die Beibehaltung von Zrenjanin. Während des Kroatienkrieges 1992 wurden im Gefangenenlager Stajićevo nahe der Stadt Tausende gefangengehalten.
Kultur
Die Stadt hat ein Volksmuseum und eine Galerie für zeitgenössische Kunst[2]. Das Volkstheater „Toša Jovanovic“ stammt aus dem Jahr 1839. Neben Dramen und Kammerspielen werden auch Puppenspiele aufgeführt, welche schon zahlreiche nationale und internationale Preise gewonnen haben.[3] Besonders bekannt ist Zrenjanin durch den Jugendchor Koča Kolarov.
Zrenjanin hat zwei serbisch-orthodoxe Kirchen im Barockstil aus dem Jahr 1746 bzw. 1777. Die katholische Kathedralkirche wurde 1868 fertiggestellt und die reformatorische Kirche im neugotischen Stil 1891. Die 1896 von Lipót Baumhorn gebaute Synagoge wurde 1941 zerstört.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
„Free zone Zrenjanin“ ist eine von vier Freihandelszonen in Serbien.[5] Die Hauptindustriezweige sind Lebensmittelverarbeitung und -erzeugung, chemische Industrie, Metall, Bauwesen, Erdöl und Textil. Auch das Bahnbau- und Reparaturunternehmen Šinvoz hat hier seinen Sitz.
Die Stadt hat zwei Technische Hochschulen mit etwa 4000 Studenten.
Während die Stadt bis Ende der 1960er Jahre ein Bahnknoten war, verkehren heute regelmäßig nur noch Züge auf der Bahnstrecke Beograd Dunav–Kikinda und einzelne Züge in das südlich gelegene Debeljača. Bis 1968 führte die Hatzfelder Bahn von Zrenjanin nach Jimbolia in Rumänien.
Partnerstädte
- Békéscsaba, Ungarn
- Arad, Rumänien
- Timișoara, Rumänien
Sehenswürdigkeiten
- Rathaus im neobarocken Stil, erbaut 1816, 1887 wiederaufgebaut
- Finanzhalle, heute ein Museum, 1894 im Stil der Neorenaissance gebaut
- Theater, erbaut 1839 im klassizistischen Stil, ältestes Theater im heutigen Serbien
- die serbisch-orthodoxe Uspenska-Kirche, 1746 im barocken Stil erbaut, älteste Kirche der Stadt
- die serbisch-Orthodoxe Mariä-Tempelgang-Kirche, von 1777 bis 1779 im barocken Stil erbaut, orthodoxes Pilgerzentrum Zrenjanins
- die römisch-katholische Kathedrale, ein neuromanischer Bau aus den Jahren 1864 bis 1868
- Mali Most, Bogenbrücke aus dem Jahre 1904, älteste Brücke der Stadt
- Most na suvom, „Trockene Brücke“ über das leere Flussbett des Begej
Ortsteile der Gemeinde Zrenjanin
Aradac, Banatski Despotovac, Belo Blato, Botoš, Čenta, Ečka, Elemir, Farkaždin, Jankov Most, Klek, Knićanin, Lazarevo, Lukino Selo, Lukićevo, Melenci, Mihajlovo, Mužlja, Orlovat, Perlez, Stajićevo, Taraš, Tomaševac, Žitište
Galerie
Orthodoxe Kirche Uspenje Presvete Bogorodice (Maria Himmelfahrt)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Rudolf Wegscheider (1859–1935), österreichischer Chemiker
- István Fiedler (1871-1957), römisch-katholischer Bischof
- Andor Ákos (1893–1940), Offizier, Architekt und Maler
- Borislav Roković (1926–2006), Komponist, Pianist, Arrangeur
- Ivan Ivanji (* 1929), jugoslawischer Schriftsteller, Übersetzer, Diplomat und Journalist
- Mario Szenessy (1930–1976), ungarisch-deutscher Schriftsteller
- Jolan Rieger (* 1931), Diplom-Psychologin und Lyrikerin
- Vladimir Grbić (* 1970), Volleyballspieler
- Nikola Grbić (* 1973), Volleyballspieler
- Dejan Bodiroga (* 1973), Basketballspieler
- Zvonimir Vukić (* 1979), Fußballspieler
- Zoran Tošić (* 1987), Fußballspieler
- Ivan Lenđer (* 1990), Schwimmer
- Ivana Španović (* 1990), Leichtathletin
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Josef Goigner (1837–1887), Kirchenmaler, lebte ab 1850 in Großbetschkerek und starb auch hier
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Volkszählung von 2011
- ↑ http://www.galerija.rs/index_engleski.html
- ↑ http://www.tosajovanovic.org.rs/index.php
- ↑ Graditeljska Bastina-Vesna Karavida-S.36/37
- ↑ http://usz.gov.rs/en
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zrenjanin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |