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Zugangsgesellschaft
Der Begriff Zugangsgesellschaft ist eine (noch nicht durchgesetzte) deutsche Übersetzung des englischen Begriffs access society, wie ihn Jeremy Rifkin im Jahr 2000 geprägt hat. Er bezeichnet den kulturellen Wandel, der unter anderem durch das Internet ausgelöst wurde. Es handelt sich um ein Gesellschaftsmodell.
Die Nutzung lässt sich in zwei Sichtweisen unterteilen.
- Kommerzielle Angebote, welche durch Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Hauptmotivation ist hier das Geldverdienen.
- Kostenlose und freie Angebote, welche der Einzelne oder eine Gemeinschaft in ihrer Freizeit erstellt. Die Hauptmotivation geht hier in Richtung Schenken, Teilen, Sich-Ausdrücken, Kreativität.
Gegenwärtige Risiken bestehen darin, dass kommerzielle Angebote nur durch Menschen genutzt werden können, die sich das auch leisten können. Im Fall von Arbeitslosigkeit ist das nicht mehr unbedingt gewährleistet.
Beispiele für kommerzielle „Ressourcen“
- Im Internet: CUG (ClosedUserGroups) für Journalisten, „Premium“-Angebote von Verlagen
- Software: ERP-Systeme, Buchhaltungs-Software
- Privathaushalte: Wasch-Salons, Leihbücherei, Car-Sharing, Kinokarten
Betriebswirtschaftliche Methoden sind
- Leasing - z.B. Verkauf von Unternehmens-Immobilien und Zurück-Leasen je nach Bedarf.
Beispiele für kostenlose und freie „Ressourcen“
- Wissen: Diskussionsforen, Wikis
- Software: Betriebssysteme, Webserver, Content-Management-Systeme, Groupware
- Soziales: Beratung und Hilfe durch Wohlfahrtsverbände
Rechtliche Basis sind Lizenzen, die sich am Open Source-Gedanken orientieren. Zum Beispiel GNU-Lizenz für freie Dokumentation, GPL, Creative_Commons. Die Finanzierung der Fixkosten erfolgt meist durch Spenden.
Zitate
- „Im Internet-Zeitalter ist es nicht mehr wichtig Eigentum zu besitzen. Etwas zu leihen, wird die moderne Lösung sein. Statt ein Auto zu kaufen, erwirbt sich der künftige Kunde Zugang zum kulturellen Erlebnis ein Auto zu fahren. Das hat Folgen“ - prophezeit der US-Ökonom Jeremy Rifkin. (Quelle: Frankfurter Rundschau v. 4. November 2000)
Literatur
- Rifkin, Jeremy: Access. Das Verschwinden des Eigentums, dt. Campus, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-59336-541-3
Weblinks
- Rainer Kuhlen - Universal Access - Wem gehört Wissen? (zum Thema „Global Commons“)
Siehe auch
- Netzwerkgesellschaft und Erlebnisgesellschaft
- Dienstleistungsgesellschaft und Konsumgesellschaft
- Theoretische Grundlagen: Ressourcenabhängigkeitsansatz, Theorie der Verfügungsrechte
- Nachteile und Probleme: Kapitalismuskritik
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zugangsgesellschaft aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |