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Zvi Hecker
Zvi Tadeusz Hecker[1] (hebräisch צבי הקר; geb. 31. Mai 1931 in Krakau, Polen; gest. 24. September 2023)[2] war ein polnisch-israelischer Architekt.
Leben
Heckers Familie floh 1939 nach Sibirien und ging 1941 nach Samarkand und entging so der nationalsozialistischen Judenverfolgung im besetzten Polen, sein Vater war Jurist, der Familie gehörte eine Bäckerei in Krakau.[3] Hecker studierte Architektur von 1949 bis 1950 am Polytechnikum Krakau und von 1950 bis 1954 am Technion (Institute of Technology) in Haifa sowie Malerei von 1955 bis 1957 an der Avni Academy in Tel Aviv.
Nach dem Wettbewerbsgewinn für die Bat Yam Town Hall and Civic Center – zusammen mit seinem Studienfreund Eldar Sharon, einem der Söhne des prominenten Architekten Arieh Sharon – gründete Hecker 1958 zusammen mit Sharon und seinem Hochschullehrer am Technion Alfred Neumann das Büro Neumann - Hecker - Sharon. Dieses bestand bis 1964, als Eldar Sharon in das Büro seines Vaters wechselte.[4]
Hecker wirkte bei der Stadtplanung für Tel-Aviv, Montreal und Philadelphia mit. 1968 eröffnete er nach dem Tod Neumanns sein eigenes Architekturbüro. Er nahm ab 1959 Lehraufträge an mehreren Hochschulen weltweit wahr. Er war Mitglied der Association of Engineer and Architects in Israel und des Royal Architectural Instituts of Canada. Durch eine Reihe von Wettbewerbserfolgen (u. a. Bat Jam City Hall, Natanua City Hall, Military Camp im Negev) und durch seine frühen Bauten (u. a. Club Mediterranée Ahziv – 1960, Apartment-Building in Ramat Gan bei Tel Aviv – 1960/63, Synagoge im Negev – 1967/70 und City-Center Project in Montreal – 1969/71) wurde er bekannt und er führte danach viele internationale Projekte durch.
Ab 1991 hatte er ein zusätzliches Büro in Berlin.
Architektur
Hecker sprach eine ungewöhnliche architektonische Sprache, die dem Dekonstruktivismus zugerechnet werden kann. Tragen seine Gebäude einerseits ihrer Funktion Rechnung, stellen sie sich andererseits als Skulpturen dar, die symbolisch aufgeladen sind und geometrischen Prinzipien und mathematischen Grundlagen folgen.
Werke
Zvi Hecker entwarf von 1958 an Verwaltungsgebäude und Einkaufszentren vor allem in Israel, aber auch in den Niederlanden, Kanada und im Iran. Eine Auswahl weiterer Werke:
- 1954 Denkmal für den Unabhängigkeitskrieg, Haifa
- 1970 Synagoge in der Negev-Wüste
- 1972 Synagoge am Flughafen Ben Gurion, Tel-Aviv
- 1982/87 Yoseph-Synagoge Ramot, Jerusalem
- 1986 Kunstmuseum Palm Springs (Kalifornien), Kalifornien
- 1990/95 Heinz-Galinski-Schule (Jüdische Grundschule, Jewish Primary School), Berlin
- 1992 Anatol-France-Schule, Drancy, Frankreich
- 1992/96 Museum zur Geschichte der Palmach, Ramat Aviv, Tel-Aviv
- 1996 Armee-Museum, Jerusalem
- 1996 „Ort der Erinnerung“ – Denkmal für die zerstörte Synagoge Lindenstraße, Berlin
- 1995/99 Gemeindezentrum (mit Synagoge) der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen, Duisburg
- 1998 Stadtbibliothek, Haifa
- 1999 Jüdisches Gemeindezentrum Mainz.
Ferner nahm er an zahlreichen Wettbewerben teil, u. a.:
- 1989 Bibliotheca Alexandrina, Alexandria
- 1989 Tokyo International Forum, Tokio
- 1990 Neues Akropolismuseum, Athen
- 1996 Holocaust-Denkmal, Wien
- 1997 Neue Synagoge, Dresden
- 1998 Gedenkstätte Sachsenhausen
- 1998 Museum für Kunst der Gegenwart, Constantini, Buenos Aires (Wettbewerbsteilnahme)
und plante
- 1986 Educational Museum of Art, Palm Springs, Kalifornien, USA in der Form einer Möbiusschleife.
Preise
Hecker erhielt für den Bau der Heinz-Galinski-Schule in Berlin 1995 den Deutschen Kritikerpreis für Architektur.
Literatur
- Zvi Hecker, Sketches, Edited by Andres Lepik, Ostfildern 2012 ISBN 978-3-7757-3383-0
- Zvi Hecker: The House of the Book. Fotografien: Hélène Binet. Black Door Publications, London 1997, ISBN 1-901033-15-5.
- Zvi Hecker, K. Feireiss, H.-J. Commerell: Die Heinz-Galinski-Schule in Berlin. Wasmuth Verlag, Berlin 1997, ISBN 3-8030-2503-6.
- D. Fleischer: Morphology of Hecker's geometry. In: The Architectural Review. 165.1979, S. 358.
- Antje Hansen: Hecker, Zvi. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 70, Saur, München 2011, S. 520 f.
Weblinks
- Literatur von und über Zvi Hecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Zvi Hecker. In: archINFORM.
- Historische Aufnahme zur Synagoge in der Negev-Wüste in: moderneREGIONAL
- Zvi-Hecker-Sammlung im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
Einzelnachweise
- ↑ Publications - about Zvi Hecker - Zvi Hecker. Abgerufen am 1. Oktober 2020.
- ↑ https://www.moderne-regional.de/der-architekt-zvi-hecker-ist-gestorben/
- ↑ Mladen Petrov: Forgiving architecture, Interview bei Eurobuild Central & Eastern Europe, Januar 2012
- ↑ Rafi Segal: Space Packed. The Architecture of Alfred Neumann. Zurich 2017, v. a. Kapitel 2
Personendaten | |
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NAME | Hecker, Zvi |
ALTERNATIVNAMEN | Hecker, Zvi Tadeusz (vollständiger Name); צבי הקר (hebräisch) |
KURZBESCHREIBUNG | polnisch-israelischer Architekt |
GEBURTSDATUM | 31. Mai 1931 |
GEBURTSORT | Krakau, Polen |
STERBEDATUM | 24. September 2023 |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zvi Hecker aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |