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Glissando

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Der Begriff Glissando (auch glissato, glisscato, glissicando; vom französischen glisser „gleiten“ abgeleitet) bezeichnet in der Musik die kontinuierliche (gleitende) Veränderung der Tonhöhe.

Instrumentenspezifische Unterteilung

Glissandi über ein größeres Intervall hinweg („echte“ Glissandi) sind nur mit Musikinstrumenten möglich, die nicht auf bestimmte Töne festgelegt sind. Dazu gehören

Das Glissando bei Pauken ist ein häufig eingesetztes Mittel in der moderneren Schlagwerkkomposition. Dabei wird die Pauke gespielt, während gleichzeitig das Stimmpedal betätigt wird.

Bei anderen Holz- und Blechblasinstrumenten wird die Tonhöhe üblicherweise durch eine bestimmte Verlängerung des Windkanals oder Grifflochbohrungen vordefiniert. Änderungen der Tonhöhe sind in geringem Maße möglich, z. B. bei der Klarinette durch teilweise geschlossene Grifflöcher und Veränderung des Ansatzes. Zu diesen Instrumenten zählen

Instrumente mit vordefinierten Tonhöhen, bei denen keine Beeinflussung der Tonhöhe im Nachhinein möglich ist, können ein Glissando nur imitieren. Neben chromatischen Glissandi (bei denen die Töne in Halbtonschritten durchlaufen werden) besteht die Möglichkeit eines diatonischen Glissandos (nur Untertasten, Tonvorrat C-D-E-F-G-A-H) und eines pentatonischen Glissandos (nur Obertasten, Tonvorrat Cis-Es-Fis-Gis-B) Vertreter dieser Instrumente sind

Eine besondere Möglichkeit des Glissandos bietet die Doppelpedalharfe. Durch verschiedene Pedalstellungen lassen sich Glissandi in allen Tonarten von Ces-Dur bis Cis-Dur sowie von As-Moll bis Ais-Moll spielen. Außerdem können Ganzton- und Pentatonik-Glissandi gespielt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, sog. „Akkord-Glissandi“ zu spielen: Dazu werden die „störenden“, akkordfremden Töne der Tonleiter enharmonisch verwechselt. Beispiel: As7 hat die Pedalstellung As-His-C-Dis-Es-Fis-Ges. So lassen sich viele Sept- und Nonenakkorde sowie alle verminderten Septakkorde einstellen. In der modernen Literatur, insbesondere im Jazz, gibt es noch eine weitere Spieltechnik, das sog. „Pedal-Glissando“. Dabei wird eine Saite gezupft und unmittelbar danach das zugehörige Pedal getreten oder nach oben gelassen. Der klingende Ton verändert sich um einen Halbton, allerdings nicht stufenlos sondern stufenartig gebunden ähnlich wie bei einem Legato. Dabei können durch den Zugriff oder das Loslösen des Hakens an der Saite starke Schnarrgeräusche entstehen. Echte Glissandi auf einer einzelnen Harfensaite werden dadurch erzeugt, dass ein harter Gegenstand (Stimmschlüssel) an der gezupften Saite entlang gleitet.

Notation

Das Glissando wird mittels einer Wellen- (Nr. 1) oder geraden Linie (Nr. 2) zwischen Anfangs- und Endton notiert.

1. Glissando mit Wellenlinie notiert 2. Glissando mit gerader Linie und „gliss.“ notiert 3. Diatonisches Glissando 4. Chromatisches Glissando 5. Oktavglissando 6. Akkordglissando

Die Sequenzen 3 und 4 der Grafik zeigen ausnotierte Versionen dieses Glissandos, wie sie beispielsweise auf einem Tasteninstrument spielbar wären. Nummer 3 ist ein diatonisches und Nummer 4 ein chromatisches Glissando. Die absolut genaue Notation eines Glissandos ist nicht möglich, da ein Glissando an sich durchgehend ist, Noten jedoch diskrete Tonhöhen bezeichnen. Mathematisch gesehen besteht ein Glissando aus unendlich vielen Tönen unendlich kurzer Dauer. Alternative Spielweisen sind 5, wobei das Glissando in der Oktave gedoppelt ist, und 6, wobei zu den „Grundtönen“ des Glissandos weitere leitereigene Töne hinzugenommen werden und ein Akkordglissando entsteht.

In der Klaviernotation können die Skalen auch ausgeschrieben und mit der Anweisung glissando, gliss., oder gl. versehen werden.

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Glissando aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.