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Ereignisse

  • Um 50: Ben Bag Bag / Ben Bag-Bag, mit vollem Namen angeblich Jochanan ben Bag Bag, angeblich Tannaite des ersten nachchristlichen Jahrhunderts; in der Mischna Awot (Kap. V.) werden zwei den hillelitischen ähnliche (durch ARN, Kap. XII., Hillel selbst zugeschriebene) Aussprüche angeführt (einer von Ben Bag Bag, der zweite von einem angeblichen "Ben He He"; ggf. handelt es sich um eine Person, die zwei verschiedene Pseudonyme verwendete); vielleicht waren beide (oder eben dieser eine) Hillel-Schüler; manche sehen in ihm den berühmten Proselyten, den Hillel von der Wahrheit der Tradition überzeugte; eine besondere Spekulation im Zusammenhang mit der Wichtigkeit des hebräischen Alphabets findet sich in bSabb. 31a; auch werden verschiedene gematrische Überlegungen (Zahlenwert "He" = "Bag") angestellt und daraus u. a. die Schlussfolgerung gezogen, Bag Bag und He He seien ein und dieselbe Person; der bekannteste Ausspruch des Ben Bag Bag ist (Awot V., 26): "Wende sie (die Tora) hin und her, denn alles ist in ihr enthalten ... "; Ben He He schliesst den Traktat Aboth formal ab mit seinem Ausspruch "Nach dem Mass der Mühe ist der Lohn" (= Nach der Anstrengung, die man unternimmt, nicht nach der tatsächlichen Verwirklichung der Ziele, wird der Lohn bemessen)
  • Um 50: R. Eleasar ben Zadok I. (R. Eleazar ben Tsadoq = Sohn des Tsadoq), jüdischer Gelehrter des Altertums, wirkte um das Jahr 50 und gehörte zur so genannten 2. Generation der Tannaiten; er war Schüler des R. Jochanan b. Hachoranit und handelte in Jerusalem gemeinsam mit Abba Saul ben Batnit mit Wein und Öl; er hatte einen gleichnamigen Enkel (Eleasar ben Zadok II.)
  • Um 50-135: Rabbi Akiba / Akiva / Aqiba / Akiwa. A k i b a ben Josef, Tannait der 2. Generation, Mitbegründer und volkstümlichste Gestalt des talmudischen Judentums aus der Zeit vor Jabne, über den nicht viel historisch Gesichertes bekannt ist, Märtyrer unter Hadrian nach dem Bar Kochba-Aufstand. Die Akiba-Legenden handeln vom Opfermut seiner Frau (beide waren so arm, dass sie sogar ihr Haar verkaufte, um etwas zu essen zu bekommen, sie war es aber auch, die Akiva drängte, mit dem Tora-Studium zu beginnen) und von Akibas Aufstieg vom unwissenden Hirten (sein Arbeitgeber war Kalba Savu'a, einer der reichsten Männer Jerusalems, dessen Tochter Rachel Akiva gegen den Willen ihres Vaters heiratete) zum Meister der Lehre. Er begann erst mit 40 Jahren das Studium der Tora und wurde einer der wichtigsten jüdischen Gesetzeslehrer der Zeit nach der Zerstörung des Tempels; weil er sich dem Verbot des Torastudiums nicht beugte, starb er den Märtyrertod (wurde, da er weiter lehrte, von den Römern zu Tode gefoltert); eines seiner wichtigsten Prinzipien der Bibelauslegung besagt, dass die Tora, die in seinen Augen eine Offenbarung Gottes ist, nichts Überflüssiges enthalte und dass jede Aussprachemöglichkeit von biblischen Begriffen, auch da, wo es unterschiedliche Varianten gibt, ihren Sinn hat; selbst überflüssig erscheinende grammatische Strukturen seien von Bedeutung; es heisst, er habe aus jedem Häkchen des geschriebenen Gesetzes Berge von Halachot zu deuten gewusst (darin traditioneller Gegenspieler des Jischmael ben Elischa; beides jedoch historisch unbrauchbar und fragwürdig); für das Judentum ist Rabbi Akiba in verschiedener Hinsicht bedeutend geworden. Er gilt als erster Sammler und Gestalter von Texten für die Mischna, er systematisierte die Schriftauslegung, unterschied in Midrasch Halachot und Midrasch Aggadot und lieferte so den Grundstock für die Mischna; er war massgeblich beteiligt an der Kanonisierung der Hebräischen Bibel und der Entstehung der griechischen Übersetzung des Aquila; der Tanach verdankt seiner Fürsprache das Hohe Lied; sein bedeutendster Schüler war Rabbi Meir; im jüdischen Festkalender werden bis heute die 50 Omer-Tage zwischen den Festen Pesach und Schawuot gezählt als die Zeit, in der 24 000 Schüler Akibas im Aufstand gegen die Römer fielen; Akiba gilt auch als bedeutender Mystiker; ein weiterer wichtiger Schüler Rabbi Akibas wurde deshalb R. Schimon ben Jochai, der legendäre Verfasser des wichtigsten Werkes der Kabbala, des Sohar; Rabbi Akiba begrüsste den jüdischen Aufstand gegen Rom und sah in Simeon bar-Kosiba, den er Bar-Kochba (Sohn des Sterns, "Stern aus Jakob") nannte, den von Gott gesalbten Messias; - Als Mose zum Himmel fuhr, fand er den Allmächtigen damit beschäftigt, jeden einzelnen Buchstaben der Tora mit Blümchen und Zeichnungen zu zieren. Mose fragte Gott, was er da tue, und Gott antwortete, dass in einer der künftigen Generationen ein Mann sein werde, der aus jedem einzelnen Zug der Feder Haufen von Regeln herleiten würde: Akiba ben Josef. Da wünschte sich Mose, den Mann sehen zu dürfen, was ihm auch versprochen wurde. Die Tage des Akiba kamen und Mose besuchte dessen Schule, setze sich in den hinteren Reihen und hörte zu. Er verstand aber die gelehrten Argumentationen nicht und wurde mehr und mehr bestürzt. Als sich ein schwieriges Problem stellte und ein mutiger Schüler Akiba fragte, woher er die Autorität nehme, um seine Regel herzuleiten, antwortete der Rabbi: „Es ist eine Vorschrift des Moses vom Sinai her.“ Da wurde Mose wieder stolz und munter. (Menachot 29 b); - Literatur: Jacob Samuel Zuri, Rabbi Aqiba, Jerusalem 1924 (hebräisch); I. Konovitz, Rabbi Akiba. Collected Sayings, Jerusalem (2. Aufl.) 1965 (hebräisch); Finkelstein, L., Akiba. Scholar, Saint and Martyr. New York 1936 (Nachdruck New York 1970); S. Safrai, Rabbi Akiba ben Josef. His Life and Teaching, Jerusalem 1970 (hebräisch); C. Primus, Aqiva's Contribution to the Law of Zera'im, Leiden 1977; Lehnhardt, P., von der Osten-Sacken, P., Rabbi Akiva. Texte und Interpretationen zum rabbinischen Judentum und zum Neuen Testament, Berlin 1987; besondere Erwähnung verdient noch Akibas Ausspruch "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, ist die Grundlage der ganzen Thora"; sein unerschütterliches Gottvertrauen bekundete er durch den von ihm stets angewandten Ausspruch seines Lehrers Nachum Isch Gamsu: "Auch dies ist zum Guten" (hebräisch " gam zu letowah")
  • Nach 50: Maria Hebraea, jüdische Alchimistin in Memphis, Erfinderin eines Schmelzofens, des "balneum Mariae" (Wasserbad), vielleicht der Salzsäure
  • Nach 50: Justus von Tiberias, persönlicher und literarischer Gegner des Josephus; seine Werke sind verloren gegangen
  • Nach 50 (?): Abba Saul ben Batnit ( = Sohn der Batanäerin), jüdischer Gelehrter des 1. Jahrhunderts n., er zählte zur so genannten 2. Generation der Tannaiten; er soll Sohn einer Proselytin aus Batanäa (Bezeichnung der Römer für Basan = Baschan) gewesen sein; er war Weinhändler und Geschäftspartner des Eleasar ben Zadok; an verschiedenen Stellen wird seine Ehrlichkeit besonders hervorgehoben; er überlieferte auch ein (vollständig erhaltenes) Spottlied über den willkürlichen und häufigen Wechsel im Amt des Hohenpriesters und die damit verbundenen Unregelmässigkeiten
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