Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Aenne Franz

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aenne Franz (2020)

Aenne Franz, geb. Mathonet, (* 21. Oktober 1923 in Solingen; † 7. April 2023 ebenda) war eine deutsche Mundartschriftstellerin.

Leben

Aenne Franz stammt aus einer sozialdemokratischen Familie. Ihr Vater war ab 1919 in der SPD.[1] Sie absolvierte während der NS-Zeit ihren Reichsarbeitsdienst in Thüringen. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute sie ab 1947 in Solingen sowohl die Sozialdemokratische Partei Deutschlands als auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) wieder mit auf.[2][3][1] 1949 war sie mit Karl Schröder an der Organisation der Reichskonferenz der AWO in Solingen beteiligt.[4] Ab 1967 war sie in der Mundartgruppe „De Hangkgeschmedden“ aktiv, viele Jahre als deren „Baas“ (Chef).[5] Gedichte und Geschichten von ihr wurden im Solinger Tageblatt sowie in vier verschiedenen Anthologien im Verlag B. Boll veröffentlicht. Auch war sie beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) als Mundartsprecherin tätig. In der Gruppe Rheinischer Mundartschriftsteller Bergisches Land als Regionalgruppe in der Gruppe Rheinischer Mundartschriftsteller hatte sie 1983 die Leitung.[6] Große Teile ihrer Sammlung mit Mundarttexten, auch historischen, überließ sie dem Stadtarchiv Solingen.[7]

1991 erhielten De Hangkgeschmedden den Kulturpreis der Bürgerstiftung Baden für die Verdienste um die Pflege der Solinger Mundart.[8] 2012 erhielt Aenne Franz eine Ehrung für die 65-jährige Zugehörigkeit zur SPD,[9] 2018 folgte eine weitere für ihre 70-jährige Mitgliedschaft.[1] Anfang 2013 trat sie als Revisorin der AWO zurück und erhielt zum Dank das „offene Herz“, das Symbol der AWO, das von der Jugendhilfe-Werkstatt als Metallkunstwerk gestaltet worden war.[10] Ihr persönlich angetragene Ehrungen wie das Bundesverdienstkreuz oder den Rheinlandtaler lehnte sie stets ab.

Von 1951 bis 1980 war Aenne Franz mit dem Kaufmann Ernst Franz verheiratet. Die gemeinsame Tochter ist die Journalistin Renate Franz.[11] Aenne Franz starb am 7. April 2023 im Alter von 99 Jahren.[12]

Werke

Über mehrere Jahrzehnte hinweg erschienen ihre Gedichte unter anderem in den Anthologien der Hangkgeschmedden[13]:

  • Hangkgeschmedt, 1974:
    • Der psychologische Vogel (S. 104)
    • Owendlied (S. 107)
    • Manengk (S. 151)
    • 4. November 1944 (S. 168)
    • Aprel (S. 196)
    • De Franzus hat reiht (S. 237)
  • Scharp geschliepen, 1980:
    • Mott dat sinn (S. 41)
    • Am Rusenmongad! (S. 41)
    • Wat seßte nu? (S. 136)
    • Nit te ängern (S. 137)
    • Su wierd men Konschaft quitt (S. 138)
    • Die Utred (S. 139)
    • Der Kosename (S. 172)
    • Schwiegen es Gould (S. 173)
    • Ouch en Aandenken (S. 174)
    • Nerven (S. 178)
  • Met on ohne Schröm, 1987:
    • Ganz eifach (S. 51)
    • Aktiun Kappes (S. 53)
    • Hochtietsdag em Keller (S. 56)
    • Baul nen Krimi (S. 59)
    • Husfrauenleid (S. 61)
  • 40 Johr De Hangkgeschmedden, 1991:
    • Möngsten on de Riesenbröck (S. 112)
    • War sall dat? (S. 114)
    • Fachlütt (S. 115)
    • Vaselwer Müß (S. 118)
    • Es dat astängdeg (S. 119)
    • Chreßowend (S. 120)
    • Der ierschte Mensch (S. 123)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Ehrung: Aenne Franz ist 70 Jahre SPD-Mitglied, Solinger Tageblatt, 4. November 2018
  2. 54 SPD-Mitglieder werden für langjährige Parteimitgliedschaft ausgezeichnet. SPD Solingen, archiviert vom Original am 17. Februar 2015; abgerufen am 17. Februar 2015.
  3. Es ist eine Herzenssache. Solinger Tageblatt, 27. September 2014, abgerufen am 17. Februar 2015.
  4. Festakt: 90 Jahre Arbeiterwohlfahrt am Niederrhein (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive), awo-nr.de, 2. November 2009
  5. Ve 75 De Hangkgeschmedden (Mundartsammlung Aenne Franz) (Memento vom 12. Juni 2018 im Internet Archive), Stadtarchiv Solingen
  6. Deutscher Kulturrat, Fördergesellschaft für Kulturelle Bildung (Hrsg.): Das Literaturbuch: literarisches Leben in der Bundesrepublik Deutschland. Nomos, 1993 (S. 563)
  7. solingen.de (Memento vom 29. März 2012 im Internet Archive)
  8. Historisches. (Nicht mehr online verfügbar.) Städtische Musikschule Solingen, archiviert vom Original am 17. Februar 2015; abgerufen am 17. Februar 2015.
  9. 54 SPD-Mitglieder werden für langjährige Parteimitgliedschaft ausgezeichnet (Memento vom 17. Februar 2015 im Internet Archive), spd-solingen.de, 10. November 2012
  10. Solingen: Das Ende einer Ära bei der Arbeiterwohlfahrt, rp-online.de, 14. Januar 2013
  11. Schriftstellerin: Aenne Franz präsentiert ihre Biografie, solinger-tageblatt.de, 20. Dezember 2016
  12. AWO Kreisverband Solingen e. V. In: awo-solingen.de. Abgerufen am 12. April 2023.
  13. Reihe Poesie und Prosa in Solinger Mundart. Arbeiten der Solinger Mundartschriftstellergruppe „De Hangkgeschmedden“. Hrsgg. von der Stadt Solingen. Vlg. Boll, Solingen.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Aenne Franz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.