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Andrei Sergejewitsch Michalkow-Kontschalowski

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Andrei Sergejewitsch Michalkow-Kontschalowski

Andrei Sergejewitsch Michalkow-Kontschalowski (russisch Андрей Сергеевич Михалков-Кончаловский, wiss. Transliteration Andrej Sergeevič Michalkov-Končalovskij, oft auch Andrej Konchalovsky; * 20. August 1937 in Moskau) ist ein russischer Theater- und Filmregisseur.

Leben

Er ist der Sohn des Dichters Sergei Michalkow, der unter anderem den Text der Russischen und Sowjetischen Nationalhymne verfasste, und der ältere Bruder des Regisseurs Nikita Michalkow, der Maler Pjotr Petrowitsch Kontschalowski ist sein Großvater. Zunächst wollte er Musiker werden und brachte es zu einem veritablen Pianisten. Doch dann besuchte er die WGIK, die führende staatliche Filmschule der Sowjetunion, wo er bei Michail Romm studierte. An der WGIK traf er auf Andrei Tarkowski, mit dem er mehrere Filme realisierte.

In seinem Spielfilmdebüt Perwy utschitel (Der erste Lehrer, 1965) verfilmte Michalkow-Konchalowski einen Roman von Tschingis Aitmatow über das nachrevolutionäre Südrussland. Der bereits 1966 entstandene Schwarzweißfilm Istoriya Asi Klyachinoy, kotoraya lyubila, da ne vyshla zamuzh (Asjas Glück) wurde erst ein Jahrzehnt später veröffentlicht, weil er nicht die strikten sowjetischen Zensurauflagen erfüllte. Dvoryanskoe gnezdo (Ein Adelsnest, 1969) - eine Studie der Aristokratie des 19. Jahrhunderts - wurde wegen der Schönheit seiner Bildsprache bekannt, aber auch als zu manieriert kritisiert. Die Adaption des Tschechow-Stückes Onkel Wanja (1970) gilt vielen als einer der besten Filme in russischer Sprache. Aber erst mit Romans o vlyublyonnykh (Romanze für Verliebte, 1974) und Sibiriade (1979) stieg Michalkow-Konchalowski in die Riege weltberühmter Filmemacher auf. Fortan drehte er Arthouse-Filme in englischer Sprache, darunter Maria’s Lovers (1984), Runaway Train (1985), Duet for One (1986) und Homer and Eddie (1989). Zur großen Enttäuschung seiner Fans und der internationalen Filmkritik wechselte Michalkow-Konchalowski 1989 ins Mainstream-Fach, und drehte den Actionfilm Tango & Cash mit Sylvester Stallone und Kurt Russell.

In den frühen 1990ern kehrte er nach Russland zurück und führte bei mehreren Theaterproduktionen Regie, darunter die vielbeachteten Inszenierungen von Tschechows Die Möwe und Strindbergs Miss Julie. Zuvor hatte er schon in mehreren europäischen Städten für Theaterstücke und Opern Regie geführt.

Heute lebt Michalkow-Konchalowski wieder in Moskau, und macht gelegentlich für Mainstream-TV-Produktionen kurze Ausflüge nach Hollywood (Die Abenteuer des Odysseus (1997), The Lion in Winter (2003)).

Im Jahre 2002 erhielt seine russisch-französische Co-Produktion Das Irrenhaus – eine Thematisierung des Tschetschenien-Krieges – eine Auszeichnung beim Filmfestival Venedig.

Filmografie

  • 1961: Мальчик и голубь
  • 1965: Der erste Lehrer (Первый учитель)
  • 1966: Asjas Glück (История Аси Клячиной, которая любила, да не вышла замуж)
  • 1968: Brot aus Taschkent (Ташкент - город хлебный)
  • 1969: Ein Adelsnest (Дворянское гнездо)
  • 1970: Onkel Wanja (Дядя Ваня)
  • 1972: Die siebente Kugel (Седьмая пуля)
  • 1974: Romanze für Verliebte (Романс о влюблённых)
  • 1976: Sklavin der Liebe (Раба любви) – nur Drehbuchautor
  • 1979: Sibiriade (Сибириада)
  • 1982: Split Cherry Tree
  • 1984: Maria’s Lovers
  • 1985: Expreß in die Hölle (Runaway Train)
  • 1986: Duet for One
  • 1987: Shy People – Bedrohliches Schweigen (Shy People)
  • 1989: Homer und Eddie (Homer and Eddie)
  • 1989: Tango und Cash (Tango & Cash)
  • 1991: Der innere Kreis (The Inner Circle)
  • 1994: Rjaba, mein Hühnchen (Курочка Ряба)
  • 1995: Lumière et Compagnie
  • 1997: Die Abenteuer des Odysseus (The Odyssey) (TV-Produktion)
  • 2002: Das Irrenhaus (Дом дураков)
  • 2003: The Lion in Winter (TV-Produktion)
  • 2007: Glanz (Глянец)
  • 2009: Der Nussknacker (The Nutcracker in 3D)
  • 2012: Die Schlacht um die Ukraine (Битва за Украину)
  • 2014: Die weißen Nächte des Postboten Alexej Trjapizyn
  • 2016: Rai

Weblinks

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Andrei Sergejewitsch Michalkow-Kontschalowski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.