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Leningrader Blockade

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Leningrader Blockade
(russ.: блокада Ленинграда)
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945
Die Ostfront zu Beginn der Belagerung von Leningrad
Die Ostfront zu Beginn der Belagerung von Leningrad
Datum 8. September 1941 – 27. Januar 1944
Ort Leningrad, Sowjetunion
Ausgang Sieg der Sowjetunion
Konfliktparteien
Achsenmächte Sowjetunion
Befehlshaber
Wilhelm Ritter von Leeb
Georg von Küchler
Kliment Woroschilow
Georgi Schukow
Truppenstärke
725.000 Soldaten 930.000 Soldaten
Verluste
unbekannt 16.470 Zivilisten durch Bombenangriffe und ca. 1.000.000 Zivilisten durch Unterernährung
Frontverlauf um Leningrad (Mai 1942 bis Januar 1943)

Als Leningrader Blockade (russisch блокада Ленинграда) bezeichnet man die Belagerung Leningrads durch die deutsche Heeresgruppe Nord und finnische Truppen während des Zweiten Weltkrieges. Sie dauerte vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944.

Schätzungen gehen von etwa 1,1 Millionen zivilen Bewohnern der Stadt aus, die infolge der Blockade ihr Leben verloren. Die meisten dieser Opfer verhungerten. Der Massentod von Einwohnern dieser Großstadt durch Verhungern wurde von der deutschen Führung gezielt herbeigeführt und ist in diesem Ausmaß weltweit beispiellos.

Die Einschließung der Stadt durch die deutschen Truppen mit dem Ziel, die Leningrader Bevölkerung systematisch verhungern zu lassen, war eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht während des Krieges gegen die Sowjetunion.[1]

Deutsche Offensive

Sowjetische MG-Schützen in einem Schützengraben vor Leningrad, September 1941

Nachdem die Truppen der sowjetischen Nordwestfront (8., 11. und 27. Armee) Ende Juni 1941 im Baltikum durch die deutsche Wehrmacht geschlagen worden waren, erzwang die an der Spitze vordringende Panzergruppe 4 der Wehrmacht den Weg nach Pskow und Ostrow; beide Städte konnten bis zum 10. Juli eingenommen werden. Die langsamer nachfolgende deutsche 18. Armee drängte derweil die sowjetische 8. Armee über Riga (das am 3. Juli fiel) nach Estland zurück und stand am 7. August am Finnischen Meerbusen bei Kunda. Das seit 22. Juli dem Armeeoberkommando 18 zugeführte XXXXII. Armeekorps kämpfte derweil im westlichen Teil von Estland, eroberte bis zum 28. August Tallinn und bis Mitte Oktober die großen baltischen Inseln. Mitte August erfolgte der Angriff der 18. Armee auf Narwa, das XXVI. Armeekorps erreichte am 17. August den Luga-Abschnitt bei Kingissepp. Die deutsche 18. Armee drängte vom Südwesten auf Leningrad vor, während die Panzergruppe 4 und die 16. Armee nördlich und südlich des Ilmensees vorstießen, um Leningrad vom Osten abzuschneiden und sich mit den finnischen Truppen auf dem Ostufer des Ladogasees zu verbinden. Der Artilleriebeschuss der Stadt begann am 4. September. Am 8. September eroberte die Wehrmacht Schlüsselburg am Ufer des Ladogasees und unterbrach die Landverbindung zu Leningrad.

Sowjetische Verteidigung

Am 27. Juni 1941 entschied der Leningrader Sowjet, tausende Menschen zur Anlage von Befestigungen zu mobilisieren. Mehrere Verteidigungsstellungen wurden gebaut. Eine dieser Verteidigungsstellen verlief von der Mündung der Luga über Tschudowo, Gattschina, Urizk, Pulkowo zur Newa. Eine zweite verlief von Peterhof nach Gattschina, Pulkowo, Kolpino und Koltuschi. Eine dritte Stellung gegen die Finnen wurde in den nördlichen Vorstädten Leningrads gebaut. Insgesamt wurden 190 Kilometer Balkensperren, 635 Kilometer Stacheldrahtverhaue, 700 Kilometer Panzergräben, 5.000 Erd-Holz-Stellungen und Stahlbeton-Artilleriestellungen sowie 25.000 Kilometer Schützengräben von Zivilisten angelegt. Ein Geschütz des Kreuzers Aurora wurde auf den Pulkowskij-Höhen südlich von Leningrad installiert.

Der oberste Vorsitz über die „Kommission für die Verteidigung Leningrads“ wurde am 1. Juli 1941 an den Politkommissar Andrei Schdanow übertragen, der gleichzeitig als Mitglied des Kriegsrates der Leningrader Front fungierte.[2] Die Parteikader Alexei Kusnezow und Pjotr Popkow waren für die Organisation des zivilen Lebens und die Verteilung der Nahrungsmittel innerhalb der Stadt zuständig. Sie ordneten den Bau provisorischer Zufahrtswege zum Westufer des Ladoga-Sees an.

Verteidiger Leningrads (Marinesoldaten und Arbeiter des Kirow-Werks) im April 1942

Am 14. September hatte Armeegeneral Georgi Schukow auf Geheiß Stalins den Oberbefehl der Leningrader Front übernommen, welcher die 8., 23., 42. und 55. Armee unterstellt waren. Schon am 10. Oktober 1941 wurde Schukow jedoch durch General Iwan Fedjuninski und dieser am 27. Oktober durch Generalleutnant Michail Chosin abgelöst. Schukow wurde mit der entscheidenden Verteidigung Moskaus betraut, wohin auch starke deutsche Panzerkräfte aus dem Raum Leningrad abgezogen wurden.

Finnische Offensive

Im August, zu Beginn des Fortsetzungskrieges, hatten die Finnen den Isthmus von Karelien zurückerobert und rückten östlich des Ladogasees durch Karelien weiter vor, wodurch sie nun Leningrad im Westen und Norden bedrohten. Die finnischen Truppen hielten jedoch an der alten finnisch-russischen Grenze von 1939. Das finnische Hauptquartier wies deutsche Bitten um Luftangriffe gegen Leningrad zurück und rückte nicht weiter südlich über den Swir (160 Kilometer nordöstlich Leningrads) ins besetzte Ostkarelien vor. Der deutsche Vormarsch war dagegen sehr rasch und im September schlossen die deutschen Truppen Leningrad ein.

Am 4. September reiste der Chef des Wehrmachtführungsstabes, General Jodl, zum finnischen Hauptquartier, um den Oberkommandierenden Mannerheim zu überreden, die finnische Offensive fortzusetzen. Mannerheim lehnte dieses Ansinnen ab.

Nach dem Krieg gab der frühere finnische Präsident Ryti an: „Ich besuchte am 24. August 1941 das Hauptquartier von Marschall Mannerheim. Die Deutschen forderten uns auf, die alte Grenze zu überschreiten und die Offensive gegen Leningrad fortzusetzen. Ich sagte, dass die Eroberung Leningrads nicht unser Ziel sei und wir uns nicht daran beteiligen sollten. Mannerheim und der Kriegsminister Walden stimmten mir zu und lehnten die Angebote der Deutschen ab. Das Ergebnis war eine paradoxe Situation: die Deutschen waren nicht in der Lage, sich Leningrad von Norden zu nähern …“

Belagerung

Lebensmittelkarte für Brot in Leningrad, 125-Gramm-Rationen, Dezember 1941

Mit der Schließung des Blockaderings am 8. September wurden alle Versorgungslinien für die Millionenstadt abgeschnitten und die Versorgung war nur noch über den Ladogasee möglich. Allerdings war diese Route für die Erfordernisse der Stadt nicht ausgebaut, da es keine Anlegestelle und keine Zufahrtsstraßen gab.

Am 16. September 1941 erreichten die 58. und die 254. Infanterie-Division von Süden kommend bei Peterhof den Finnischen Meerbusen und schnitten starke Teile von der sowjetischen Hauptmacht in Leningrad ab. Im Westen von Leningrad konnte sich die Masse der dort abgeschlossenen 8. Armee im entstandenen Brückenkopf von Oranienbaum und auf der Insel Kotlin (mit der Festung Kronstadt) aber erfolgreich halten.

Mitte September wurde die Lage der Heeresgruppe Nord kritisch, weil die südlich des Ilmensees stehende 16. Armee zwischen Cholm und Staraja Russa starken Gegenangriffen der sowjetischen Nordostfront ausgesetzt war.[3]

Anfang Oktober verzichteten die Deutschen zugunsten des Angriffes auf Moskau auf den weiteren Angriff auf die Stadt. In der Weisung Nr. 37 vom 10. Oktober 1941 heißt es: „Nachdem die Masse der sowjetrussischen Wehrmacht auf dem Hauptkriegsschauplatz zerschlagen oder vernichtet ist, liegt kein zwingender Grund mehr vor, russische Kräfte in Finnland durch Angriff zu fesseln. Um vor Eintritt des Winters Murmansk … zu nehmen oder … die Murmanbahn abzuschneiden, reichen die Stärke und die Angriffskraft der verfügbaren Verbände und die fortgeschrittene Jahreszeit nicht mehr aus.“ Im Dezember 1941 gelang es der Roten Armee im Rahmen der Schlacht um Tichwin, den angesetzten Vorstoß des deutschen XXXIX. Panzerkorps nach Osten zu stoppen. Zudem konnte die im Raum östlich Leningrads neu etablierte sowjetische Wolchow-Front unter Armeegeneral Merezkow die Deutschen über den Fluss Wolchow zurückwerfen und einige Brückenköpfe am linken Ufer erobern.

Die Fortsetzung des deutschen Angriffes auf Leningrad wurde für das Frühjahr 1942 zwar geplant, aufgrund von logistischen Problemen aber immer wieder verschoben. Im September 1942 sah die Heeresgruppe Nord unter dem Decknamen „Unternehmen Nordlicht“ einen Angriff mit dem Ziel der Einnahme der Stadt vor. Wegen eines Entsatzangriffs der sowjetischen Armee auf den östlichen Belagerungsring im Raum MgaSchlüsselburg (Erste Ladoga-Schlacht) musste die bereits aufmarschierte 11. Armee unter General Erich von Manstein dorthin verlegt werden. In diesen Kämpfen erlitten die deutschen Truppen so schwere Verluste, dass eine baldige Durchführung der geplanten Operation im Jahr 1942 ausschied. Weitere Angriffe mit dem Ziel der Einnahme der Stadt unterblieben.

In der Folgezeit versuchte die Sowjetunion in mehreren Schlachten die Blockade Leningrads aufzubrechen (siehe Abschnitt Sowjetische Entsatzangriffe).

Luftangriffe

Räumen einer Straße von dickem Eis und Schnee, März 1942
Leningrader Einwohner verlassen ihre zerbombten Häuser (Dezember 1942)

Die ersten Bombardements der Stadt erfolgten am 8. September. Dabei fielen 5.000 Brandbomben auf den Moskowskij Rajon, 1.311 weitere auf den Smolnij Rajon mit dem Regierungsgebäude und 16 auf den Krasnogwardejskij Rajon. Die Bombardierung verursachte in der Stadt 178 Brände. Ab diesem Zeitpunkt erfolgten täglich schwere Angriffe auf die Stadt. Ganze Wohngebiete wurden schwer beschädigt (Awtowo, Moskowskij, Frunsenskij).

Schwere Angriffe waren gegen das Kirow-Werk gerichtet, den größten Betrieb der Stadt, der von der Front nur drei Kilometer entfernt war. Gezielt wurden von der deutschen Luftwaffe die Badajew-Lagerhäuser beschossen, in denen ein Großteil der Lebensmittelvorräte der Stadt gelagert war. 3000 Tonnen Mehl und 2500 Tonnen Zucker verbrannten. Wochen nach Beginn der schweren Hungerkatastrophe wurde die süße Erde, in die der geschmolzene Zucker gelaufen war, zu hohen Preisen auf dem Schwarzmarkt verkauft.

Bis zum Ende des Jahres 1941 warf die deutsche Luftwaffe 66.200 Brand- und 3.499 Sprengbomben über Leningrad ab, während der gesamten Dauer der Blockade waren es 102.520 Brandbomben und 4.653 Sprengbomben. Durch die Art der Bombardierung wurde die Zerstörung zahlreicher ziviler Einrichtungen, wie etwa Schulen, in Kauf genommen. Insgesamt kamen mindestens 16.000 Menschen bei Luftangriffen ums Leben und über 33.000 wurden verletzt.[4]

Die mit den Luftangriffen verfolgte Strategie der völligen Zerstörung Leningrads kam in einem Schreiben des Chefs des SS-Sicherheitsdienstes Reinhard Heydrich vom 20. Oktober 1941 an Heinrich Himmler zum Ausdruck, in dem er sich über die mangelnde Effizienz des deutschen Beschusses beschwerte und den Reichsführer SS an eine Weisung Adolf Hitlers zur „Auslöschung“ der Stadt erinnerte: „Ich bitte gehorsamst darauf hinweisen zu dürfen, daß die ergangenen strikten Weisungen hinsichtlich der Städte Petersburg und Moskau dann wieder nicht in die Tat umgesetzt werden können, wenn nicht von vorneherein brutal durchgegriffen wird. Der Chef der Einsatzgruppe A, SS-Brif. Dr. Stahlecker, berichtet mir z. B., daß eingesetzte Vertrauensleute, die über die Linie wechseln, von Petersburg zurückgekehrt erzählen, daß die Zerstörungen in der Stadt noch durchaus unbedeutend sind. Das Beispiel der ehemaligen polnischen Hauptstadt hat auch gezeigt, daß selbst intensivster Beschuß nicht diejenigen Zerstörungen hervorrufen kann, die erwartet worden sind. Meines Erachtens muß in solchen Fällen massenhaft mit Brand- und Sprengbomben gearbeitet werden. Ich bitte daher gehorsamst, anregen zu dürfen, den Führer nochmals darauf hinzuweisen, daß – wenn nicht absolut eindeutige und strikte Befehle an die Wehrmacht gegeben werden, die beiden Städte kaum ausgelöscht werden können.“[5]

Hunger

Leningrad gilt als herausragendes Beispiel der deutschen Hungerpolitik in diesem Krieg. Am 2. September 1941 wurden die Nahrungsmittelrationen reduziert. Am 8. September wurde zusätzlich eine große Menge an Getreide, Mehl und Zucker durch deutsche Luftangriffe vernichtet, was zu einer weiteren Verschärfung der Ernährungssituation führte.

Am 12. September wurde berechnet, dass die Rationen für Armee und Zivilbevölkerung für die folgende Zeit ausreichen würden:

  • Getreide und Mehl – für 35 Tage;
  • Grütze und Makkaroni – für 30 Tage;
  • Fleisch (inklusive Viehbestand) – für 33 Tage;
  • Fette – für 45 Tage;
  • Zucker und Süßwaren – für 60 Tage.

Der Abverkauf der Waren erfolgte sehr schnell, da die Menschen Vorräte anlegten. Restaurants und Delikatessläden verkauften weiterhin ohne Karten. Nicht zuletzt gingen auch deshalb die Vorräte dem Ende entgegen. Zwölf Prozent aller Fette und zehn Prozent des Fleisches des städtischen Gesamtkonsums wurden so verbraucht.

Am 20. November wurden die Rationen nochmals reduziert.[6] Arbeiter erhielten 500 Gramm Brot, Angestellte und Kinder 300 Gramm, andere Familienangehörige 250 Gramm. Die Ausgabe von Mehl und Grütze wurde ebenfalls reduziert, aber gleichzeitig die von Zucker, Süßwaren und Fetten erhöht. Die Armee und die Baltische Flotte hatten noch Bestände an Notrationen, die aber nicht ausreichten. Die zur Versorgung der Stadt eingesetzte Ladoga-Flottille war schlecht ausgerüstet und von deutschen Flugzeugen bombardiert worden. Mehrere mit Getreide beladene Lastkähne waren so im September versenkt worden. Ein großer Teil davon konnte später von Tauchern gehoben werden. Dieses feuchte Getreide wurde später zum Brotbacken verwendet. Nachdem die Reserven an Malz zur Neige gegangen waren, wurde es durch aufgelöste Zellulose und Baumwolle ersetzt. Auch der Hafer für die Pferde wurde gegessen, während die Pferde mit Laub gefüttert wurden.

Kutter transportieren über den Ladogasee Lebensmittel in die belagerte Stadt, September 1942

Nachdem 2000 Tonnen Schafsinnereien im Hafen gefunden worden waren, wurde daraus eine Gelatine hergestellt. Später wurden die Fleischrationen durch diese Gelatine und Kalbshäute ersetzt. Während der Blockade gab es insgesamt fünf Lebensmittelreduzierungen.

Trotz der Beimischung verschiedener Ersatzstoffe zum Brot (Kleie, Getreidespelzen und Zellulose) reichten die Vorräte nicht aus und mit der Kürzung der Brotration am 1. Oktober begann die Hungersnot, Arbeiter erhielten zu diesem Zeitpunkt 400 Gramm und alle anderen 200 Gramm. Mitte Oktober litt bereits ein Großteil der Bevölkerung am Hunger. Im Winter 1941/1942 verloren die Menschen bis zu 45 Prozent ihres Körpergewichtes. Die Folge war, dass die Körper begannen, Muskelmasse zu verbrennen und Herz und Leber zu verkleinern.

Die Dystrophie (Unterernährung) wurde zur Haupttodesursache. Es begann das Massensterben.

Opfer der Zivilbevölkerung

Die folgende Tabelle gibt die Anzahl der monatlichen Todesfälle während des ersten Jahrs der Belagerung wieder.

Monat Juni
1941
Oktober
1941
November
1941
Dezember
1941
Januar
1942
Todesopfer 3.273 6.199 9.183 39.073 96.751
Monat Februar
1942
März
1942
April
1942
Mai
1942
Juni
1942
Todesopfer 96.015 keine Angaben 64.294 49.794 33.668

Insgesamt starben von Juni 1941 bis Juni 1942 etwa 470.000 Menschen.

Opfer der Blockade werden auf dem Wolkowo-Friedhof begraben, Oktober 1942

Die Menschen richteten ihre gesamte Energie auf die Nahrungssuche. Gegessen wurde alles, was organischen Ursprunges war, wie Klebstoff, Schmierfett und Tapetenkleister. Lederwaren wurden ausgekocht und im November 1941 gab es in Leningrad weder Katzen oder Hunde noch Ratten und Krähen. Die Not führte zu einer Auflösung der öffentlichen Ordnung: Petr Popkow erzählte dem Militärberichterstatter Tschakowski, dass er neben der Nahrungsmittelversorgung seine Hauptaufgabe im Kampf gegen Plünderer und Marodeure sehe.[7] Es traten die ersten Fälle von Kannibalismus auf. Insgesamt wurden dem NKWD bis zum Februar 1942 1025 Fälle bekannt.

Kinderschlitten wurden zum einzigen Transportmittel. Mit ihnen wurden Wasser, Brot und Leichen transportiert. In den Straßen lagen Leichen; Menschen brachen auf der Straße zusammen und blieben einfach liegen. Der Tod wurde zur Normalität. In den eiskalten Wohnungen lebten die Menschen zusammen mit ihren toten Angehörigen, die nicht beerdigt wurden, weil der Transport zum Friedhof für die entkräfteten Menschen zu beschwerlich war.

Spezielle Komsomolzenbrigaden, die aus meist jungen Frauen bestanden, durchsuchten täglich hunderte von Wohnungen nach Waisenkindern, doch oft lebte in den Wohnungen niemand mehr.

Die Gesamtzahl der Opfer der Blockade ist immer noch umstritten. Nach dem Krieg meldete die sowjetische Regierung 670.000 Todesfälle in der Zeit vom Beginn 1941 bis Januar 1944, wovon die meisten durch Unterernährung und Unterkühlung verursacht worden waren. Einige unabhängige Schätzungen gaben viel höhere Opferzahlen an, die von 700.000 bis 1.500.000 reichen. Die meisten Quellen gehen aber von einer Zahl von etwa 1.100.000 Toten aus.[8]

Während der Blockade starb auch der in einer psychiatrischen Abteilung inhaftierte Schriftsteller und Oberiut Daniil Charms, vermutlich an Unterernährung. Ein weiteres ziviles Opfer war der populäre Naturwissenschaftler Jakow Perelman.

Leben in der belagerten Stadt

Beschaffen von Wasser aus einer gebrochenen Leitung, Januar 1942

Zwar wurden bis zum Winter 1941/1942 etwa 270 Betriebe und Fabriken geschlossen, aber das riesige Kirow- und Ischorha-Werk und die Admiralitäts-Werft arbeiteten weiter.

Auch die Hochschulen und wissenschaftlichen Institute blieben geöffnet. 1000 Hochschullehrer unterrichteten im Blockadewinter und 2500 Studenten schlossen ihr Studium ab. 39 Schulen hielten den Lehrbetrieb aufrecht. 532 Schüler beendeten die 10. Klasse. Selbst das kulturelle Leben (Konzerte, Theateraufführungen, Vorträge usw.) wurde, wenn auch in verringertem Maße, fortgeführt.[9] Z. B. erlebte hier im Sommer 1942 Schostakowitschs siebte Sinfonie eine Aufführung.

Strom und Energie

Wegen mangelnder Stromversorgung mussten viele Fabriken geschlossen werden und im November wurde der Betrieb der Straßenbahnen und Oberleitungsbusse eingestellt, im April 1942 wurde der Straßenbahnverkehr der wichtigsten Linien teilweise wieder aufgenommen. Mit Ausnahme des Generalstabs, des Smolnij, der Distriktausschüsse, der Luftabwehrstellungen und ähnlicher Institutionen war die Nutzung von Strom überall verboten. Ende September waren alle Reserven an Öl und Kohle verbraucht. Die letzte Möglichkeit zur Energiegewinnung war, die verbliebenen Bäume im Stadtgebiet zu fällen. Am 8. Oktober beschlossen der Exekutivausschuss von Leningrad (Ленгорисполком) und der regionale Exekutivausschuss (облисполком), mit dem Holzeinschlag in den Distrikten Pargolowo und Wsewolschskij im Norden der Stadt zu beginnen. Es gab jedoch weder Werkzeug noch Unterkünfte für die aus Jugendlichen gebildeten Holzfällergruppen, die aus diesem Grund nur geringe Mengen an Holz liefern konnten.

Die „Straße des Lebens“

Datei:CaminoDeLaVidaLeningrado.ogv Im Chaos des ersten Kriegswinters war kein Evakuierungsplan vorhanden, weshalb die Stadt und ihre Außenbezirke bis zum 20. November 1941 in vollständiger Isolation hungerten. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Eisstraße über den zugefrorenen Ladogasee eröffnet (offizielle Bezeichnung: „Militärische Autostraße Nummer 101“, inoffiziell: „Straße des Lebens“). Die über die Straße herangeschafften Lebensmittel reichten aber bei weitem nicht aus, alle Einwohner der Stadt zu versorgen. Immerhin gelang es, über die Straße eine große Anzahl von Zivilisten zu evakuieren. In den Sommermonaten des Jahres 1942 wurde die Versorgungsroute mit Hilfe von Schiffen aufrechterhalten. Im Winter 1942 wurde die Straße durch eine Eisenbahnlinie über das Eis ergänzt. Nach der Schaffung eines schmalen Landkorridors am südlichen Ufer des Ladoga-Sees im Januar 1943 (siehe unten) schwand die Bedeutung des Weges über den See, obgleich er bis zum Ende der Belagerung im Januar 1944 in Benutzung blieb.

Sowjetische Entsatzangriffe

Nachdem die Sowjetunion das deutsche Vordringen Ende 1941 in der Schlacht um Tichwin stoppen konnte, wurde bereits im Januar 1942 eine erste Gegenoffensive zur Überwindung der Blockade eingeleitet (→ Ljubaner Operation). Diese scheiterte jedoch bereits im Ansatz an schlechter Planung durch die sowjetischen Befehlshaber, nicht vorhandener Tarnung sowjetischer Angriffsformationen und einer gut organisierten Abwehr der deutschen Heeresgruppe Nord.[10] Nach verlustreichen Angriffen wurde die Offensive im April 1942 beendet. Ein deutscher Gegenangriff im Juni 1942 führte zur Vernichtung der sowjetischen 2. Stoßarmee in einem Kessel.

Sowjetischer Aufklärungstrupp auf den Pulkowo-Höhen südlich von Leningrad, März 1942

Ein weiterer Versuch der Roten Armee, die Blockade zu beenden, wurde im August 1942 mit der Sinjawinsker Operation unternommen. Dieser in der deutschen Geschichtsschreibung als „Erste Ladoga-Schlacht“ bezeichnete Angriff endete im Oktober 1942 ebenfalls mit einem Misserfolg.

Die vollständige Blockade dauerte bis Anfang 1943. Am 12. Januar begann mit der Operation Iskra ein weiterer Großangriff von Truppen der Leningrader und der Wolchow-Front. Nach schweren Kämpfen überwanden Einheiten der Roten Armee die starken deutschen Befestigungen südlich des Ladogasees und am 18. Januar trafen die Leningrad- und die Wolchow-Front aufeinander.

Die „Iskra“-Offensive der Roten Armee am 12. Januar 1943

Ein schmaler Landkorridor in die Stadt war so geöffnet, der jedoch noch in der Reichweite deutscher Artillerie lag.

Im Rahmen der Operation Polarstern versuchte die Rote Armee im Februar und März 1943 die gesamte deutsche Front im Norden auszuhebeln, erreichte dabei aber nur lokale Erfolge. Der Landkorridor konnte dabei nur unwesentlich erweitert werden.

Im Juli 1943 startete die Rote Armee erneut eine Offensive mit dem Ziel, die Belagerung der Stadt vollständig zu beenden. Dieser in der deutschen Militärgeschichtsschreibung als „Dritte Ladoga-Schlacht“ bekannte Angriff führte nur zu geringen Geländegewinnen für die sowjetische Armee, die unter unverhältnismäßig hohen Verlusten erkauft wurden.

Der Krasnenkoe-Friedhof

Die dramatische Lage der deutschen Truppen an anderen Frontabschnitten führte im Herbst 1943 auch zu einer Schwächung der Leningrad belagernden deutschen Heeresgruppe Nord, die Einheiten an andere Großverbände abgeben und zusätzliche Frontabschnitte verteidigen musste. Diese Reduzierung der deutschen Kampfkraft und ein wesentlich verbesserter Angriffsplan der Roten Armee führten wenig später zum Rückzug der Deutschen. Im Januar 1944 wurde die Belagerung während der Leningrad-Nowgoroder Operation aufgehoben, als es den sowjetischen Truppen gelang, aus dem Kessel von Oranienbaum heraus die starken deutschen Verteidigungslinien von hinten zu durchbrechen.

Sechs Monate später wurden die Finnen schließlich auf die andere Seite der Bucht von Wyborg und des Flusses Wuoksi zurückgeworfen (→Wyborg-Petrosawodsker Operation).

Viele Opfer der Blockade und Teilnehmer an der Verteidigung Leningrads, insgesamt etwa 470.000 Personen, sind auf dem Piskarjowskoje-Gedenkfriedhof begraben.

Der Friedhof in Krasnenkoe ordnet das Geschehen in größere Zusammenhänge ein: Hier wird an alle erinnert, die zwischen dem 22. Juni 1941 und dem 8. Mai 1945 ums Leben gekommen sind, also während des gesamten Deutsch-Sowjetischen Krieges.

Darstellung der Blockade

Nach dem Ende des Krieges wurde die Leningrader Blockade schnell zum Gegenstand unterschiedlichster kultureller und wissenschaftlicher Darstellungen.

Geschichtswissenschaft in Deutschland

Der Versuch, die deutschen Motive für die Durchführung und Art der folgenschweren Belagerung von Leningrad herauszuarbeiten und zu bewerten, hat in der deutschen Geschichtswissenschaft kontroverse Ergebnisse hervorgebracht. Umstritten ist dabei vor allem die Frage, wie das deutsche Vorgehen völkerrechtlich und moralisch zu bewerten sei.

Vor allem ältere (west-)deutsche Forschungen haben häufig einerseits, zum Teil basierend auf nach dem Krieg entstandenen Darstellungen von Wehrmachtoffizieren, Hitler persönlich die hauptsächliche Schuld zugewiesen. Der Diktator habe die Belagerung aus Hass und Verachtung gegenüber dem traditionellen kulturellen Zentrum des zaristischen Russland wie gegenüber der Wiege der bolschewistischen Revolution befohlen. Andererseits wird in diesen Darstellungen aber betont, dass die Strategie der Belagerung von Städten nicht ungewöhnlich, vielmehr in der Kriegshistorie häufig angewendet worden sei. In diesem Sinne könne zwar die hohe Anzahl von Opfern im Falle Leningrads als besonders tragisch betrachtet werden, jedoch nicht von einem Bruch mit gängiger militärischer Praxis und daher auch nicht von einem eine moralische Verurteilung der Wehrmacht legitimierenden Kriegsverbrechen die Rede sein. Hauptmotiv der Deutschen, auf eine militärische Eroberung der Stadt zu verzichten und stattdessen den Versuch zu unternehmen, diese durch Aushungern zur Aufgabe zu zwingen, sei nach diesen Interpretationen die Furcht vor dem erwarteten Widerstand von Roter Armee und Freischärlern und vor einem daraus folgenden, erbitterten und verlustreichen Straßenkampf gewesen. Eine wichtige Rolle hätten bei der Entscheidung Ende August, Anfang September 1941 aktuelle taktische Erwägungen, weniger langfristige Kriegsziele gespielt.

Demgegenüber setzt die jüngere deutsche Forschung die Belagerung Leningrads häufiger in den Kontext eines von den Nationalsozialisten in bewusstem Bruch mit Kriegs- und Völkerrechtstraditionen durchgeführten Vernichtungskrieges. Mit dessen Zielen und Praktiken hätten sich die meisten höheren Wehrmachtoffiziere identifiziert. Auch die konkrete Entscheidung für die Belagerung Leningrads sei nicht nur aus kriegstaktischen Gründen erfolgt. Verantwortlich sei vielmehr eine strategische Umorientierung nach dem bald zutage tretenden Scheitern des Blitzkrieg-Konzeptes im Falle der Sowjetunion gewesen, was eine Reduktion von eigenen Operationen und Risiken notwendig gemacht habe. In der Folge setzte sich demnach unter den deutschen Militärs schnell eine Rhetorik durch, in der die komplette Vernichtung der Stadt und ihrer Bevölkerung zum eigentlichen Ziel der Belagerung erhoben wurde. In einer Fachstudie bezeichnete der Historiker Jörg Ganzenmüller im Jahr 2005 den blockadebedingten Tod von Hunderttausenden von Leningradern so als von den Deutschen gezielt herbeigeführten „Genozid“, basierend auf einer „rassistisch motivierten Hungerpolitik“.[11] Selbst Joseph Goebbels spricht in seinen Tagebuchnotizen vom „schaurigsten Stadtdrama, das sich hier entwickele“.[9]

Einen weiteren Aspekt für die Deutung der Belagerungsstrategie lieferte die Auswertung und Analyse von Dokumenten der Wehrmacht und des Rasse- und Siedlungshauptamtes durch Autoren wie Rolf-Dieter Müller. So entwickelten in den Jahren 1940/41 hochrangige Funktionäre der Wehrmacht, SS und der sogenannten Reichsgruppe Industrie Pläne zur Besiedlung des „neuen deutschen Ostraumes“ nach einem erwarteten erfolgreichen Abschluss des Russlandfeldzuges. Ein neues deutsches Kolonialgebiet von der Weichsel bis zum Uralgebirge wurde angestrebt, besiedelt von deutschen Wehrbauern. Das Gebiet sollte weiträumig entindustrialisiert und die „überflüssige“ Großstadtbevölkerung beseitigt werden. Metropolen wie Leningrad und Moskau waren daher zu vernichten.[12]

Sowjetische Literatur

In den Jahren, die kurz auf die Blockade folgten, wurde die grausame Realität der Leiden der Leningrader Bevölkerung in der sowjetischen Literatur ungeschönt und wirklichkeitsnah wiedergegeben. Alexander Tschakowski, Olga Bergholz, Iwan Kratt oder Wera Inber gehören zu den heute bekannten Autoren von Werken über die Leningrader Blockade. Nachdem jedoch Alexei Kusnezow und Pjotr Popkow 1949 während der Leningrader Affäre verhaftet und hingerichtet worden waren, begann auch die Säuberung der sowjetischen Literatur über die Blockade. Eingezogen oder vernichtet wurden Bücher, die eine viel zu „aufrichtige und grausame“ Darstellung der Leiden der Leningrader Bevölkerung enthielten oder das Verhalten der Leningrader „unpatriotisch“ und „ideologielos“ schilderten. Die Zensur allzu realitätsnaher Berichte über die Blockade hielt in der Sowjetunion bis in die 1980er-Jahre hinein an. Stattdessen wurden nur patriotisch überhöhte und parteiideologisch korrekte Werke zugelassen.[13] Erst nach dem Ende der Sowjetunion konnten seriöse Schilderungen der Blockade in Russland ungehindert verbreitet werden.

Die Schülerin Tanja Sawitschewa führte während der Blockade ein Tagebuch und dokumentierte die Tode von Familienmitgliedern. Das Tagebuch wurde zum Beweismittel in den Nürnberger Prozessen. Sie starb knapp zwei Jahre nach ihrer Evakuierung.

Einflüsse auf die Kultur

Der Belagerung von Leningrad wurde in den späten 1950er-Jahren durch den Grüngürtel des Ruhmes gedacht, ein Band von Bäumen und Denkmälern entlang des früheren Frontverlaufs. Leningrad wurde als erster Stadt der Sowjetunion der Titel Heldenstadt verliehen.

Dmitri Schostakowitsch schrieb seine Siebente, die Leningrader Symphonie.

„Ich widme meine Siebente Sinfonie unserem Kampf gegen den Faschismus, unserem unabwendbaren Sieg über den Feind, und Leningrad, meiner Heimatstadt ...“

Schostakowitsch: Artikel vom 19. März 1942 in der Prawda

Der aufgrund der Evakuierung seiner Eltern am 28. November 1943 in Taschkent geborene Leningrader Komponist Alexander Knaifel gedenkt der Blockade mit seinem Werk Agnus Dei aus dem Jahre 1985: “Agnus Dei” may have been created as repentance for my nonexistent fault of being born outside Leningrad.

1986 erschien das Jugendbuch Oleg oder Die belagerte Stadt von dem niederländischen Schriftsteller Jaap ter Haar, das die Belagerung aus der Sicht eines sowjetischen Jungen erzählt.

Das 1987 veröffentlichte Lied Leningrad des amerikanischen Sängers Billy Joel behandelt zum Teil das Leben eines Russen namens Viktor, der 1944 geboren wurde und seinen Vater während der Einschließung verlor.

2003 publizierte die US-Autorin Elise Blackwell Hunger, einen Roman über die Ereignisse am Rande der Belagerung.

In dem Buch Stadt der Diebe des amerikanischen Autors David Benioff werden die Geschehnisse während der Belagerung der Stadt behandelt.

2009 entstand der Kinofilm Leningrad – Die Blockade (u. a. mit Armin Mueller-Stahl).

2012 erschien das Buch Leningrad Waltz von dem russischen Schriftsteller Grigorij Demidowtzew.

2014 veröffentlichte die Band Ring of Fire ein Album mit dem Namen Battle of Leningrad.

Literatur

  • Jörg Ganzenmüller: Das belagerte Leningrad 1941 bis 1944. Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern. 2. Auflage. Schöningh, Paderborn 2007, ISBN 978-3-506-72889-0. (= Krieg in der Geschichte. Bd. 22. Hrsg. von Stig Förster, Bernhard R. Kroener, Bernd Wegner mit Unterstützung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes Potsdam).
  • David M. Glantz: The Siege of Leningrad, 1941–1944. 900 Days of Terror. Cassell Military Paperbacks, London 2001, ISBN 0-304-36672-2.
  • Gerhart Hass: Die deutsche Historiografie und die Belagerung Leningrads (1941–1944). In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. 54.2 (2006), S. 139–162.
  • Werner Haupt: Leningrad – Die 900-Tage-Schlacht, 1941–1944. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1980, ISBN 3-7909-0132-6.
  • Johannes Hürter: Die Wehrmacht vor Leningrad. Krieg und Besatzungspolitik der 18. Armee im Herbst und Winter 1941/42. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. 49 (2001) (PDF; 8,27 MB), S. 377–440.
  • Peter Jahn (Hrsg.): Blockade Leningrads – Блокада Ленинграда. Links, Berlin 2004.
  • Antje Leetz, Barbara Wenner: Blockade, Leningrad 1941–1944 – Dokumente und Essays von Russen und Deutschen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992.
  • William Lubbeck, David B. Hurt: At Leningrad’s Gates: The Story of a Soldier with Army Group North. Casemate, Philadelphia, PA 2006, ISBN 1-932033-55-6.
  • Dimitrij W. Pawlow: Die Blockade von Leningrad 1941. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1967.
  • Anna Reid: Blokada. Die Belagerung von Leningrad 1941–1944. Berlin Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8270-0713-1.
  • Harrison E. Salisbury: 900 Tage: Die Belagerung von Leningrad. S. Fischer, Frankfurt a. M. 1970.
  • Ella Fonjakowa: Das Brot jener Jahre: Ein Kind erlebt die Leningrader Blockade. Mayer, Stuttgart/Berlin 2000, ISBN 3-932386-31-0.
  • Jaap ter Haar: Oleg oder Die belagerte Stadt. dtv junior, München 1977, ISBN 3-423-07858-8.
  • Gennadi Gor: Blockade: Gedichte. Russisch / deutsch, a. d. Russ. von Peter Urban. Edition Korrespondenzen, Wien 2007, ISBN 978-3-902113-52-8.
  • Alexander Tschakowski: Die Blockade. aus dem Russischen von Harry Burck. Verlag Volk und Welt, Berlin 1975.
  • Arlen Wiktorowitsch Bljum: Das Thema der Leningrader Blockade unter der Blockade der Zensur – aus Archivdokumenten der Glawlit der UdSSR. In: Zeitschrift Newa. Nr. 1 2004, S. 238–245. (online, russisch).
  • Daniil Alexandrowitsch Granin, Ales Adamowitsch: Блокадная книга. Chronik der Belagerung Leningrads. 1977–1982.
    • dt. Das Blockadebuch. 1985–1987, Volk und Welt, Berlin 1987.
  • Elena A. Skrjabina: Leningrader Tagebuch: Aufzeichnungen aus den Kriegsjahren 1941–1945. Limes Verlag, Wiesbaden u. a. 1997, ISBN 3-8090-2227-6.
  • Lena Muchina: „Lenas Tagebuch“. Leningrad 1941–1942. Aus dem Russischen übersetzt und mit Vor- und Nachwort sowie Anmerkungen von Lena Gorelik und Gero Fedtke. Graf, München 2013, ISBN 978-3-86220-036-8.
  • David Benioff: Roman dessen Handlung in der belagerten Stadt und Umgebung spielt: Stadt der Diebe (2008).
  • Arkadij Fajviševič Veksler (Hrsg.): Knigi nepobeždennogo Leningrada : katalog knig, izdannych v Leningrade v period blokady 1941 – 1944, Sankt-Peterburg : Serebrjanyj Vek, 2013, ISBN 978-5-902238-94-2 (Katalog von während der Belagerung in Leningrad erschienenen Büchern, mit Biographien).

Weblinks

 Commons: Leningrader Blockade – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hamburger Institut für Sozialforschung: Verbrechen der Wehrmacht – Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944. Ausstellungskatalog. Hamburger Edition, Hamburg 2002, ISBN 3-930908-74-3, S. 308.
  2. N. Kislizyn, W. Subakow: Leningrad ergibt sich nicht, Progress Verlag Moskau 1984, S. 34.
  3. Christian Zentner: Der Zweite Weltkrieg. Unipart Verlag. Stuttgart 1986, S. 116.
  4. Jörg Ganzenmüller: Das belagerte Leningrad 1941 bis 1944. Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern. S. 66.
  5. Rolf-Dieter Müller: Hitlers Ostkrieg und die deutsche Siedlungspolitik. Frankfurt am Main 1991, S. 161.
  6. P. Sparen: Long term mortality after severe starvation during the siege of Leningrad: prospective cohort study. In: BMJ. 328, 2004, S. 11–0, doi:10.1136/bmj.37942.603970.9A. PMC 313894 (freier Volltext)
  7. A. B. Tschakowski: Die Blockade. S. 96.
  8. Johannes Hürter: Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42. Oldenbourg, München 2006, ISBN 978-3-486-58341-0, S. 500; Jörg Ganzenmüller: Das belagerte Leningrad 1941 bis 1944. Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern. S. 1 u. S. 254.
  9. 9,0 9,1 Siehe z. B. die Sendung „Kalenderblatt“ des Deutschlandradios vom 27. Januar 2014.
  10. David M. Glantz: Soviet Military Deception in the Second World War. Verlag Frank Cass, New York, ISBN 0-7146-3347-X, S. 68–71.
  11. Jörg Ganzenmüller: Das belagerte Leningrad 1941 bis 1944. Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern. S. 13–82, Zitate S. 17 und 20.
  12. Rolf-Dieter Müller, Hitlers Ostkrieg und die deutsche Siedlungspolitik, Frankfurt am Main 1991, S. 40 ff.
  13. Arlen Bljum: Das Thema der Leningrader Blockade unter der Blockade der Zensur – aus Archivdokumenten der Glawlit der UdSSR. Zeitschrift Newa Nr. 1 2004, S. 238–245, online.
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