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Benjamin Weinthal

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Benjamin Weinthal

Benjamin Weinthal (* 1968) ist ein US-amerikanischer Journalist, Europa-Korrespondent der israelischen Tageszeitung Jerusalem Post und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Denkfabrik Foundation for Defense of Democracies in Washington. Sein Hauptanliegen ist das Engagement gegen den Antisemitismus.[1][2][3][4][5]

Leben

Weinthal studierte an der University of Cambridge.[1] Von 2003 bis 2004 nahm Weinthal am Fulbright U.S. Scholar Program zum Thema Migration, Integration, and the State of Immigration in Germany teil.[6] Von 2006 bis 2007 nahm er am Europäischen Journalisten-Fellowship der Freien Universität Berlin teil. Er arbeitete am Projekt Linker Antisemitismus: Versuch einer Analyse mit.[1]

Weinthal ist europäischer Korrespondent der Jerusalem Post[7] und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Foundation for Defense of Democracies (FDD).[1][8] Weinthal schreibt unter anderem für die Jüdische Allgemeine[9], die Jerusalem Post[7], für Die Achse des Guten[10], den Washington Examiner[11], den Tagesspiegel[12], für The Weekly Standard[1], Foreign Policy[13], für Fox News Channel[14], für Die Welt[15] und die taz[16][17].

Anliegen

Trotz ständiger Anfeindungen von allen Seiten will Weinthal versuchen, das Auftreten des Antisemitismus in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens aufzuspüren und in seinen Artikeln anzuprangern. Dabei enthüllt er seiner Ansicht nach auch den modernen Antisemitismus, der sich auf verschiedenste Art maskiere, als Antizionismus oder Antiisraelismus oder auch im Rahmen der Völkerverständigung bei Partnerschaften mit dem Iran, der Israel das Existenzrecht abspricht. Außerdem kämpft er gegen die BDS-Kampagne und ihre Unterstützer.[2][3][4][15][18][19]

Weinthal enthüllte Informationen über die Beziehungen europäischer Firmen zum Iran, über die Finanzierung des Terrors von Hamas und Hisbollah aus europäischen Quellen, das Wachstum des Einflusses des Islamischen Staates in Europa und den erstarkenden Neonazismus in Europa.[17] In der Zeitung Haaretz berichtete er 2008 über Lieferungen von Kerntechnik die von 50 deutschen Firmen an den Iran gingen. Die Lieferungen waren zunächst ausgezeichnet für ein russisches Kernkraftwerk in Rostow. Dort kamen sie jedoch nicht an, sondern die Lieferung wurde in den Iran umgeleitet, möglicherweise, ohne dass die deutschen Firmen davon Kenntnis hatten.[20]

2007 und 2008 berichtete Weinthal über den durch die Bundeszollverwaltung ermöglichten Schmuggel von Kernwaffenteilen in den Iran.[21][20]

2013 prangerte Weinthal zusammen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Simon Wiesenthal Center und dem NGO Monitor die Unterstützung durch Kerstin Müller, Politikerin der Grünen, für die BDS-Kampagne an.[22]

2019 setzte sich Weinthal für den FDP-Abgeordneten Bijan Djir-Sarai ein, als dieser versuchte, das deutsche antiisraelische Abstimmungsverhalten bei den Vereinten Nationen zu ändern und die wachsende Macht der BDS-Kampagne in Deutschland einzudämmen.[23] Im selben Jahr unterstützte Weinthal Volker Beck von den Grünen in seinem Bemühen, die BDS-Kampagne durch massive Beschränkungen zu entmachten.[24]

2020 nahm Weinthal den Journalisten Filipp Piatov gegen - von Weinthal als antisemitisch empfundene - Berichterstattung des Spiegels in Schutz.[25][26][27]

Kritik an Benjamin Weinthal

Weinthals Artikel riefen regelmäßig ein breites und kontroverses Echo in der Presse hervor.[18][28][29][19][30]

In verschiedenen antisemitischen Medien wie zum Beispiel dem Palästina Portal und auf der Webseite Offenkundiges wurde und wird Weinthal (und auch Israel) geschmäht und beschimpft, unter anderem durch eine Karikatur, die Weinthal (und Israel) in der „untersten Schublade“ zeigt.[31][32] Diese Karikatur wurde von dem Beauftragten der baden-württembergischen Landesregierung gegen Antisemitismus Michael Blume mehrfach retweeted.[33][34] Als das Simon Wiesenthal Center Blume auf Platz 7 der globalen Top-Ten des Antisemitismus 2021 setzte, wies Blume die Schuld daran Weinthal zu.[33] Blume erhielt in dieser Sache Unterstützung durch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, die ebenfalls von Weinthal wegen Antisemitismus angegriffen worden war und sich nun mit Blume solidarisierte.[33] Die Kritik an Weinthal (und Israel) wird von linker und rechter Seite auf fast völlig gleiche Weise vorgebracht, stets mit der Betonung, dass es sich nicht um Antisemitismus handele sondern nur um Kritik an Israel.[35]

Rolf Verleger kritisierte allerdings, dass Weinthal sich dabei in der Frage der Israelkritik wie ein Kopfgeldjäger verhalte, Juden wie Verleger angreife und dabei ignoriere, was die Mehrheit der Menschen akzeptiere: dass man nicht altes Unrecht mit neuem Unrecht ausgleichen könne.[36] Der Antisemitismus-Beauftragte des Landes Baden-Württemberg Michael Blume warf Weinthal 2021 in einem offenen Brief vor, dass er sich wie ein Troll verhalte und nicht an Fakten interessiert sei. Er und seine Verbündeten der rechten Achse des Guten seien dabei ebenfalls nicht an Fakten interessiert.[37] Der Journalist Daniel Bax erhob 2017 Klage gegen Benjamin Weinthal, da dieser ihn als Leiter des Judenreferats bei der taz bezeichnet hatte. Bax war der Ansicht, dass dies nicht nur eine Beleidigung sei, sondern auch eine Verharmlosung des Holocaust.[38]

Veröffentlichungen

Zeitungsartikel (Auswahl)

Bücher und Beiträge zu Büchern (Auswahl)

  • Boykott Germany’s Battle Against the Delegitimization of Israel, FDD PRESS, 2020
  • Kapitel 51 Deutschland verleiht Preise an anti-israelische Hetzer in Manfred Gerstenfeld (Herausgeber): Anti-Israelismus und Anti-Semitismus: 92 Interviews (Judentum und Christentum, 22, Band 22), W. Kohlhammer GmbH, 2018, ISBN 978-3170288874, S. 172–174
  • Kapitel: Trade unions: The truly revolutionary social networks zusammen mit Eric Lee in Toby Manhire (Herausgeber): The Arab Spring: Rebellion, revolution, and a new world order, Guardian Books, 2012, ISBN 978-0852652541

Veröffentlichungen bei YouTube

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Dekonstruktion einer Kampagne: Wie „Feinde Israels“ erfunden werden bei bodo-ramelow.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  2. 2,0 2,1 Mit Grüßen vom Antisemiten bei taz.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  3. 3,0 3,1 Wie ein Kopfgeldjäger bei taz.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  4. 4,0 4,1 Alles Antisemiten! bei taz.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  5. Benjamin Weinthal bei perlentaucher.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  6. Benjamin Weinthal bei fulbrightscholars.org. Abgerufen am 13. August 2022.
  7. 7,0 7,1 JP, Benjamin Weinthal bei jpost.com. Abgerufen am 13. August 2022.
  8. Benjamin Weinthal on LBC Radio bei fdd.org. Abgerufen am 13. August 2022.
  9. JA, Benjamin Weinthal bei juedische-allgemeine.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  10. Benjamin Weinthal bei achgut.com. Abgerufen am 13. August 2022.
  11. Benjamin Weinthal bei washingtonexaminer.com. Abgerufen am 13. August 2022.
  12. Benjamin Weinthal bei tagesspiegel.de. Abgerufen am 14. August 2022.
  13. Benjamin Weinthal bei foreignpolicy.com. Abgerufen am 14. August 2022.
  14. Benjamin Weinthal bei foxnews.com. Abgerufen am 14. August 2022.
  15. 15,0 15,1 Bundeszentrale für politische Bildung: Mitarbeiter sorgt für Antisemitismusskandal bei welt.de. Abgerufen am 14. August 2022.
  16. Benjamin Weinthal bei taz.de. Abgerufen am 13. August 2022.
  17. 17,0 17,1 Ilan Berman: The World Almanac of Islamism 2021, Rowman & Littlefield Publishers, 2021, ISBN 978-1538153994, S. 919
  18. 18,0 18,1 Eine Art Hochverrat in taz.de. 11. April 2019. Abgerufen am 15. August 2022.
  19. 19,0 19,1 Erfolg von Palästina-Initiative: Streit um Web-Eintrag in augsburger-allgemeine.de. 22. April 2022. Abgerufen am 15. August 2022.
  20. 20,0 20,1 Emanuele Ottolenghi: Under a Mushroom Cloud: Europe, Iran and the Bomb, Profile Books, 2009, ISBN 978-1846682827, S. 157
  21. Benjamin Weinthal: The German Connection. In: Haaretz (Israelische Tageszeitung). 22. November 2007, archiviert vom Original am 15. Mai 2010; abgerufen am 14. August 2022 (english).
  22. German politico due in TA accused of anti-Semitism. In: The Jerusalem Post. 29. Mai 2013. Abgerufen am 14. August 2022.
  23. Against the Current: Germany’s Iranian-Born MP on the Front Lines for Israel and Jewish Life in Germany. , Tablet, 21. Juni 2019. 
  24. German MP becomes first to urge banks to shut accounts of BDS group , The Jerusalem Post, 21. April 2019. Abgerufen am 14. August 2022.
  25. German magazine Spiegel accused of antisemitism against reporter. In: The Jerusalem Post. 31. Mai 2020. Abgerufen am 14. August 2022.
  26. Anton Rainer, Alexander Kühn, Isabell Hülsen, DER SPIEGEL: "Bild"-Chef Reichelt und sein "Fassbombenkommando". Abgerufen am 10. Juni 2021.
  27. Chaim Noll: Vom „Sturmgeschütz“ zum „Stürmer“ bei achgut, 3. Juni 2020. Abgerufen am 20. August 2022.
  28. Kann ein Antisemitismusbeauftragter ein Antisemit sein? in nzz.ch. 29. Dezember 2021. Abgerufen am 15. August 2022.
  29. Darf das Land einen Journalisten auf Twitter sperren? in stuttgarter-zeitung.de. 17. Februar 2022. Abgerufen am 15. August 2022.
  30. Zwischen den Stühlen in taz.de. 10. Januar 2019. Abgerufen am 15. August 2022.
  31. Seiten über Benjamin Weinthal in arendt-art.de (palästina portal). Abgerufen am 19. August 2022.
  32. Wer ist Benjamin Weinthal? – Ein zionistischer Journalist und seine Methode in offenkundiges.de, 13. Dezember 2017. Abgerufen am 19. August 2022.
  33. 33,0 33,1 33,2 Deutscher Antisemitismusbeauftragter auf Wiesenthal-Liste: Was ist dran an den Vorwürfen? in audiatur-online.ch, 11. Januar 2022. Abgerufen am 19. August 2022.
  34. Twitter-Bann nach Kampf gegen Antisemitismus in achgut.com, 13. Juli 2021. Abgerufen am 19. August 2022.
  35. Patrick Bahners, seines Zeichens Feuilletonist der „Frankfurter Allgemeinen“, hält israelbezogenen Antisemitismus für eine reine Erfindung in juedischerundschau.de, 2. Februar 2021. Abgerufen am 19. August 2022.
  36. Rolf Verleger: Wie ein Kopfgeldjäger, taz vom 10. Oktober 2016.
  37. Michael Blume, Media Ethics: Friendly Response to right-wing activist Benjamin Weinthal (English & German), Spektrum.de/Scilogs vom 12. Juli 2021.
  38. Daniel Bax, Vorwurf des Antisemitismus Worüber Daniel Bax und Benjamin Weinthal streiten, Der Tagesspiegel vom 12. September 2017.
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