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Berlin-Neukölln

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Dieser Artikel erläutert den Ortsteil Berlin-Neukölln; zu anderen Bedeutungen siehe Neukölln.

Neukölln
Ortsteil von Berlin

BerlinNeuköllnBritzBuckowBuckowGropiusstadtRudowBrandenburgNeukölln auf der Karte von Neukölln
Über dieses Bild
Koordinaten 52° 28′ 53″ N, 13° 26′ 7″ O52.48138888888913.435277777778Koordinaten: 52° 28′ 53″ N, 13° 26′ 7″ O
Fläche 11,7 km²
Einwohner 167.111 (31. Dez. 2014)
Bevölkerungsdichte 14.283 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Postleitzahlen 12043, 12045, 12047, 12049, 12051, 12053, 12055, 12057, 12059
Ortsteilnummer 0801
Gliederung
Verwaltungsbezirk Neukölln
Ortslagen
Hermannplatz, Stadtplatz in Neukölln

Neukölln ist der namensgebende Ortsteil des nördlichsten und am dichtesten bebauten Teils des Berliner Bezirks Neukölln. Bis 1920 war Neukölln eine eigenständige Stadt, die bis 1912 den Namen Rixdorf trug. Gelegentlich wird der Ortsteil als Abgrenzung zum gesamten Bezirk auch als Neukölln-Nord oder Nord-Neukölln bezeichnet.

Das Gebiet nordöstlich des Hermannplatzes (Reuterkiez) gehört unter der umgangssprachlichen Bezeichnung „Kreuzkölln“ zu den Szenevierteln Berlins und ist deshalb von Gentrifizierung betroffen.

Ortsteile und Stadtquartiere

Zum Ortsteil Neukölln gehören die Ortslagen Rixdorf (um den Richardplatz) und Böhmisch Rixdorf (um die Kirchgasse).

Bekanntere Stadtquartiere oder Wohnviertel im Ortsteil sind

Geschichte

Von einer Ordenssiedlung im 13. Jahrhundert bis zum Dorf im Spätmittelalter

Das ehemalige Rixdorf (seit 1912: Berlin-Neukölln) wurde um 1200 von den Tempelrittern gegründet, die in Tempelhof ansässig waren. Archäologische Spuren einer slawischen Vorbesiedlung sind bisher nicht gefunden worden. Durch Wüstwerden wurde das Dorf in einen Wirtschaftshof der Tempelritter umgewandelt. 1318 wurden die Besitzungen der brandenburgischen Tempelritter dem Johanniterorden übertragen, weil der Templerorden 1312 aufgelöst worden war. Aus diesem Grund trägt das Wappen des Bezirks das Johanniterkreuz. Am 26. Juni 1360 (urkundliche Ersterwähnung als Richarsdorf) gaben die Johanniter Rixdorf seinen Dorfcharakter zurück; die Urkunde ist die einzige Dorfgründungsurkunde in Brandenburg. Rixdorf hatte Abgaben an den Pfarrer von Tempelhof zu leisten, kann also noch keine eigene Dorfkirche besessen haben. 1375 wurde Rixdorf im Landbuch Karls IV. als Richardstorpp erwähnt, und zwar mit 25 Hufen, eine relativ geringe Anzahl (der Durchschnitt lag bei rund 50). Die Komture von Tempelhof besaßen jedoch nicht mehr alle Rechte. Der Ortskern befand sich am Richardplatz. 1435 verkauften die Johanniter alle ihre Dörfer (Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Rixdorf) an die Städte Berlin und Cölln. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte Rixdorf eine eigene Dorfkirche. Im Jahr 1525 wird das Dorf in Urkunden als Ricksdorf erwähnt

Bevölkerungszuwächse durch Emigranten ab dem 18. Jahrhundert

Böhmisch- und Deutsch-Rixdorf 1857:
[1] heutige Richardstraße,
[2] heutiger Richardplatz,
[3] heutige Karl-Marx-Straße
Rixdorfer Wappen

Im Jahr 1737 gestattete Friedrich Wilhelm I. die Ansiedlung böhmischer Exulanten in Ricksdorf, die wegen ihres evangelischen Glaubens vertrieben worden waren. Diese Anhänger der Herrnhuter Brüdergemeine bauten ihre eigene Kirche und siedelten in einem eigenen Bereich abseits des Dorfangers, entlang der heutigen Richardstraße. Das entstandene Böhmische Dorf erhielt schließlich im Jahr 1797 als Böhmisch-Rixdorf eine eigene Verwaltung. Der übrige Siedlungsteil wurde zu diesem Zeitpunkt (Deutsch-)Rixdorf genannt.

Mit der Vereinigung der beiden selbstständigen Gemeinden Böhmisch-Rixdorf und Deutsch-Rixdorf am 1. Januar 1874 zur Einheitsgemeinde hatte der Ort Rixdorf bereits 8.000 Einwohner, und wuchs im Folgejahr auf 15.000 Einwohner. Am 1. Mai 1899 bildete Rixdorf, bis dahin als größtes Dorf Preußens zum Kreis Teltow gehörig, einen eigenen Stadtkreis. 1903 erhielt Rixdorf sein Wappen, mit dem Johanniterkreuz und dem Kelch (für die böhmischen Glaubensflüchtlinge).

Rixdorf erhält den Namen Neukölln und erlangt Stadtrecht

Die Umbenennung von Rixdorf zu Neukölln erfolgte mit Zustimmung von Kaiser Wilhelm II. an dessen 53. Geburtstag am 27. Januar 1912[1] und wurde von den Behörden deshalb beschlossen, weil Rixdorf mittlerweile für die Berliner zum Inbegriff frivoler Unterhaltung geworden war, der damalige – und zum Teil noch heute – populäre Gassenhauer In Rixdorf ist Musike bringt das zum Ausdruck. Das negative Erscheinungsbild für den Ort sollte mit dem Namen abgestreift werden. Der Name Neucölln leitet sich von den nördlich des alten Rixdorf gelegenen Neucöllner Siedlungen ab, die auf die Lage vor den südlichen Toren des alten Berlin-Cölln hinweisen.

Neukölln wird 1920 Teil von Groß-Berlin

Mit dem im Frühjahr 1920 vom Preußischen Landtag verabschiedeten „Groß-Berlin-Gesetz(Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin)[2] wurden zahlreiche Umlandorte am 1. Oktober 1920 zu Groß-Berlin vereinigt und der Stadtkreis Neukölln zusammen mit den Dörfern Britz, Rudow und Buckow zum 14. Verwaltungsbezirk. Mit der Verwaltungsreform 2001 wurde der Bezirk Neukölln zum achten Verwaltungsbezirk der Bundeshauptstadt.

Neukölln ab 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Neukölln zum Amerikanischen Sektor von Berlin und war bis 1990 ein Teil von West-Berlin. Die Berliner Mauer trennte es vom Nachbarbezirk Treptow, der zu Ost-Berlin gehörte.

Seit der Verwaltungsreform am 1. Januar 2001 bildet der Bezirk Neukölln den achten Berliner Bezirk (vorher den vierzehnten). Neukölln (ebenso wie Spandau und Reinickendorf) blieben aufgrund ihrer Größe von mehr als 200.000 Einwohnern die einzigen ohne Zusammenlegung mit einem anderen Bezirk.

Bildungswesen

Bereits im 19. Jahrhundert zeigte sich mit dem schnellen Bevölkerungswachstum die Notwendigkeit eines umfangreichen Schulbauprogramms. Gegen Ende des Jahrhunderts waren auf Betreiben des Gemeinderats neben der höheren Bildungsanstalt Städtische Realschule mit Progymnasium jeweils sieben Gemeindeschulen und zwar getrennt nach Knaben und Mädchen errichtet worden. Dazu kam noch je eine Schule der katholischen und der evangelischen Kirchengemeinde sowie eine Fortbildungsschule. Ebenfalls zur Verbesserung der Bildung trugen zwei Volksbibliotheken bei.[3]

Öffentlicher Verkehr im Ortsteil Neukölln

U-Bahnlinien

S-Bahnlinien

Buslinien

RIXI, der Freundschafts- und Friedens-Buddy Bär

Straßen und Plätze

Die längsten und am dichtesten bebauten Straßen sind die Karl-Marx-Straße, die Hermannstraße und die Sonnenallee.

Parkanlagen, Friedhöfe und Gewässer

Siehe auch Parks in Neukölln

Sehenswerte Bauwerke

Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Neukölln

Einkaufszentren

Kulturveranstaltungen (Auswahl)

In Neukölln hat sich in den vergangenen Jahren ein bemerkenswertes Künstlernetzwerk entwickelt.

Neukölln in Medien (Musik, Film)

Bekannte Bewohner Neuköllns

Berliner Gedenktafeln
 
 
 

Literatur

  • Dieter Althans, Robert Dupuis, Cornelia Hüge, Rainer Pomp, Jan Sonnenberg: Rathaus Rixdorf – Rathaus Neukölln, Veröffentlichung anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Neuköllner Rathauses. Bezirksamt Neukölln von Berlin, Bezirksbürgermeister/Hochbauamt, Berlin 2008, ISBN 978-3-00-026396-5.
  • Heinz Buschkowsky: Neukölln ist überall. Ullstein Buchverlage, Berlin 2012, ISBN 978-3-550-08011-1.
  • Bezirksamt Neukölln von Berlin, Abt. Bauwesen (Hrsg.): 100 Jahre Bauen für Neukölln – Eine kommunale Baugeschichte. Berlin 2005, ISBN 3-00-015848-0.
  • Christiane Borgelt, Regina Jost: Architekturführer Berlin-Neukölln. Stadtwandel Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-933743-91-5.
  • Wolfgang Borowski, Bezirksamt Neukölln von Berlin (Hrsg.): Berlin-Neukölln – Seine Geschichte und Denkmale Rixdorf. Berlin 1999.
  • Verena S. Diehl, Jörg Sundermeier, Werner Labisch (Hrsg.): Neuköllnbuch. Verbrecher-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-935843-28-3.
  • Bernd Kessinger: Neukölln. Die Geschichte eines Berliner Stadtbezirks. Vergangenheitsverlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86408-064-7.
  • Neuköllner Kulturverein (Hrsg.): Nahaufnahme Neukölln. Kinos, Kameras, Kopierwerk. Argon Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-87024-153-5.
  • Falk-Rüdiger Wünsch: Neukölln – Alte Bilder erzählen. Sutton Verlag, Erfurt 1998, ISBN 3-89702-096-3.
  • Dorothea Kolland (Hrsg.): Zehn Brüder waren wir gewesen…. Spuren jüdischen Lebens in Neukölln, Hentrich & Hentrich Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-942271-29-5.

Weblinks

 Commons: Berlin-Neukölln – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wie aus Rixdorf Neukölln wurde. In: Berliner Morgenpost, 7. Oktober 2008.
  2. Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin
  3. Behörden, Anstalten, Vereine. In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte, 1900, Teil 5, Rixdorf, S. 158.
  4. Website des Huxleys. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  5. Ausstellungshinweise auf der Website des Körnerparks. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  6. Website des Heimatshafens Neukölln. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  7. Website des Karnevals der Kulturen. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  8. Website des Museums Neukölln. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  9. Website der Neuköllner Oper. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  10. Website des Puppentheater-Museums Neukölln. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  11. Kleinkunst im Schillerkiez – das Theater-Café „Sowieso“.
  12. Website der Werkstatt der Kulturen. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
  13. In Rixdorf is’ Musike. Bezirksamt Neukölln, abgerufen am 23. September 2009.
  14. Neuköllner Schluckspechtsymphonie in Suffmoll von Freigestirn Kreativkiez Neukölln, abgerufen am 28. November 2011.
  15. Berlin:Hasenheide hasenheidefilm.de, abgerufen am 28. November 2010.
  16. Berlin-Neukölln in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
  17. Kreuzkölln – Kiez im Double Feature. Abgerufen am 17. Oktober 2009.
  18. Info zum Film. Abgerufen am 11. März 2010.

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