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Bertrand Sänger

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Bertrand Eugen Sänger (geb. im 19. Jahrhundert; gest. im 20. Jahrhundert) war ein deutscher Komponist und Kapellmeister.

Leben

Bertrand Sänger komponierte Musik für Bühne und Film. Sein Wirkungszeitraum liegt zwischen 1887 und 1925. Er arbeitete in Berlin und Wien und begann seine Karriere als Kapellmeister.

Zusammen mit Julius Einödshofer komponierte er 1898 in Berlin die Musik zu “Das Paradies der Frauen”, einer großen Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz, die Julius Freund nach Le Royaume des femmes von Gaston Serpette geschrieben hatte[1].

Am 7. Juli 1905 dirigierte er in Wien die Erstaufführung von Carl Michael Ziehrers phantastisch-komischer Operette “Fesche Geister”[2] im Sommertheater "Etablissement Venedig", die dank des Auftretens der Soubrette Mizzi Zwerenz ein durchschlagender Erfolg wurde.

“Kapellmeister Bertrand Sänger führte den orchestralen Teil sehr sicher durch alle Hindernisse zum Siege” schrieb “f.” in der “Wiener Zeitung” vom 8. Juli 1905[3].

Im Herbst 1907 dirigierte der junge Wilhelm Furtwängler als Kapellmeister-Eleve in Zürich zehn Aufführungen von Bertrand Sängers Märchenspiel "Rübezahl"[4].

Am 15. Dezember 1908 dirigierte Sänger am Neuen Operetten-Theater Berlin die 200. Aufführung von Leo Falls Operette “Die Dollarprinzessin”, bei welcher u.a. Julius Sachs, Albert Paulig, Mizzi Wirth und Maria Forescu sangen[5]

Nach dem Ende des Weltkrieges wohnte Sänger nachweislich in Berlin[6] ; ab 1918 begann er für das neue Medium Film zu arbeiten. Es lassen sich Musikbeiträge zu fünf Stummfilmen nachweisen.

Werke

Operetten

  • Das Mädel mit Geld : Original-Posse mit Gesang von Engelbert Karl. Berlin: Bloch 1887[7]
  • Das Singspiel der Zarin: Operette in drei Aufzügen von Max Trausil und Ed. Jacobson. Leipzig : C.A. Koch's Verlag 1888[8]
  • Die Bonbonnière : Operette in 1 Akt von Josef Siegmund u. Louis Taufstein. Wien : Bárd & Bruder, 1905[9]
  • "Der Wandervogel" : Komödie mit Gesang und Tanz in drei Akten von Alexander Siegmund Pordes. Berlin: Bermühler [ca. 1907][10]
  • Der Pfiffikus : Operette in 3 Akten von Josef Siegmund u. Fritz Blank. Budapest ; Leipzig [u.a.] : Bard, 1908[11]

Filmmusik

Bertrand Sänger schrieb zum Vortrag im Kino[12] “Film-Gesänge”, die im Berliner Verlag von Curt Max Roehr erschienen. Auch stellte er Musikstücke zur Begleitung von stummen Filmen zusammen[13]. In mehreren davon spielte Hans Albers eine Hauptrolle. Ihr Produzent war Max Nivelli[14].

  • Glück, weshalb entfliehst du mir!: „Oed und einsam flieh'n die Tage" aus „Die Tochter des Bajazzo"
  • Das Lied des Nisames: „Die Nacht ist voller Rosenhauch" aus „Der Fluch des Nuri"
  • Das Lied vom Glück: „Oft meinte ich" aus „Lebensbahnen"
  • Wanderlied: „Will nun wandern in die Welt" aus „Der Glücksucher"

Weiteres

  • Ein Abenteurer: „Herein! Willkommen, Freund“. Komisches Duett f. T. u. Bar. m. Pfte. Sänger, Bertrand Eugen, Op. 7. Köln, P.J. Tonger; Mk 3.- (1881)[15]
  • Kußlied aus: Cousin Bobby. Operette in 3 Akten von Benno Jacobson und Franz Wagner ; Musik von Carl Millöcker. Bearb. von Bertrand Sänger. Leipzig [u.a.] : Cranz, [ca. 1890][16]
  • Rübezahl: ein Märchenspiel in 5 Bildern mit Musik und Tanz. Musik v. B. Sänger. Text von Karl Skraup. Berlin: Entsch, 1893 - 51 pages[17]
  • Herkules. Marsch für piano von Bertrand Eugen Sänger. Verlag: Prag: S. Neustadtl's John, [1895][18]
  • König Zipapek, der edle Zwerg. Moderne Märchen-Operette in drei Akten von A. Bernstein-Sawerski[19] und A.S. Pordes-Milo. Musik von B. Sänger. Leipzig, G. Richter [©1909][20]

Filmografie

  • 1918: Das alte Bild
  • 1918: Der Fluch des Nuri
  • 1918: Der Glücksucher
  • 1918: Lebensbahnen
  • 1919: Die Tochter des Bajazzo, auch: Das alte Lied (Deutschland 1918/19)

Literatur

  • Herbert Birett: Stummfilmmusik. Materialsammlung. Deutsche Kinemathek Berlin 1970
  • Herbert Biret: Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme. Entscheidungen d. Filmzensur Berlin, Hamburg, München, Stuttgart 1911-1920. München: Saur 1980
  • Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (Hrsg.) : Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch, Berlin: F.A. Günther & Sohn, 1918, 1920, 1934
  • Lothar Prox : Perspektiven einer Wiederaufbereitung von Stummfilmmusik, in: Stummfilmmusik gestern und heute. Hrsg. v. der Stiftung Deutsche Kinemathek. Verlag Volker Spiess, Berlin 1979, S. 9-26
  • Irene Stratenwert mit Hermann Simon (Hrsg.): Pioniere in Celluloid. Juden in der frühen Filmwelt. Henschel, Berlin 2004, ISBN 3-89487-471-6
  • Claus Tieber : Gesang in Wiener Kinos der Stummfilmzeit. Vortrag, gehalten beim Symposium zur Filmmusikforschung 14. – 16. Juni 2012, Universität Salzburg. Vgl. wordpress.com[23]
  • Michael Wedel : Schizophrene Technik, sinnliches Glück. Filmoper, Filmoperette, Filmsingspiel. In: Der deutsche Musikfilm. Archäologie eines Genres. München, Edition Text + Kritik 2007. ISBN 978-3883778358. S. 69-191
  • Friedrich von Zglinicki : Der Weg des Films. Geschichte der Kinematographie und ihrer Vorläufer. Berlin: Rembrandt Verlag, 1956

Weblinks

Einzelbelege

  1. vgl. operone[1]
  2. Phantastisch-komische Operette in einem Vorspiel und zwei Abteilungen von Leopold Krenn und Carl Lindau, vgl. planet-vienna.com[2]
  3. vgl. anno.onb.ac.at[3]
  4. vgl. furtwangler.net[4]: “He made his conducting debut on October 10, conducting the ballet Tanzbilder and on October 31, Pfitzner's Fest auf Sollhaug, and then ten performances of Rübezahl set to music by Bertrand Sänger.”
  5. vgl. Programmheft Neues Operetten-Theater Berlin 15. Dezember 1908. Zur 200. Aufführung von DIE DOLLARPRINZESSIN von Willner/ Grünbaum, Leo Fall (Musik). Insz.: Otto Lang, Dirigent: Bertrand Saenger. Mit Julius Sachs, Mizzi Wirth, Albert Paulig, Alfred Walters, Mia Weber, Oskar Braun, Carl Bachmann, Maria Forescu, Poldi Augustin, August Tost, Julius Reichwald. Berlin, Selbstverlag / Druck: Imberg & Lefson 1908 ; eine Photopostkarte (Elite Berlin Nr. 3166/4), die Oscar Braun und Poldi Augustin in "Die Dollarprinzessin" zeigt, bei [5], eine weitere aus demselben Verlag (Nr. 3166/5) mit Poldi Augustin und Mia Werber bei [6] (aufgerufen am 23. August 2014)
  6. das Deutsche Bühnen-Jahrbuch, Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuch, verzeichnet Sänger für die Jahre 1918-1920 als “Kapellmeister, wohnhaft Charlottenburg, Roscherstr. 1”
  7. vgl. worldcat.org[7]
  8. als Bertrand Eugen Sänger, vgl. worldcat.org[8], on line unter BSB digitale-sammlungen.de[9]
  9. vgl. worldcat.org[10]
  10. vgl. worldcat.org[11]
  11. vgl. worldcat.org[12]
  12. zum Phänomen des Gesangs im Stummfilmkino vgl. Wedel S. 69 f. und Tieber 2012
  13. Filmbegleitmusiken wurden, wo eine Originalkomposition zu teuer gewesen wäre, gerne aus Teilen von Werken verschiedener Komponisten 'kompiliert' ; ein Beispiel ist bei Prox, Perspektiven S. 18-19 abgedruckt: die Musikaufstellung zu "Titanic" von Hansheinrich Dransmann, Berlin.
  14. geboren als Max Levin, vgl. filmportal.de[13], bekannt wurde seine Produktion “Der Ritualmord, oder: Die Geächteten” von 1919, bei der Joseph Delmont Regie führte, vgl. Stratenwerth-Simon S. 134, 234 f. ; sie muß leider als verschollen gelten.
  15. vgl. hofmeister[14]
  16. vgl. worldcat.org[15]
  17. vgl. worldcat.org[16]
  18. vgl. worldcat.org[17]
  19. Albert Bernstein-Sawerski, * 3. April 1870 Walldorf b. Meiningen; Bühnenautor in Berlin; nach 1938 in Paris. Vgl. literaturrat.de[18]
  20. vgl. worldcat.org[19], enthält die Lieder : Ich bin der Koenig Zipapek [20], Sie zieh'n dir aus die Jacken! [21] und Zipapek und Belladine [22]
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