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Blaxploitation

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Blaxploitation ist ein US-amerikanisches Filmgenre, das seine Blütezeit in den 1970er-Jahren hatte. Der Name ist ein Kofferwort aus black, dem englischen Wort für schwarz und Exploitation, die Bezeichnung für ein Filmgenre mit Billigproduktion und expliziten Darstellungen. Der Begriff bezieht sich auf Exploitationfilme, die aus der Sicht von Afroamerikanern gedreht wurden.

Geschichte

Ende der 1960er-Jahre entstanden viele Filme als Reaktion auf das durch die Bürgerrechtsbewegung entstandene neue Selbstbewusstsein der afro-amerikanischen Bevölkerung, die sich auch im Kino wiedererkennen wollte. Die Filmindustrie begann, sich auf dieses vernachlässigte Marktsegment zu konzentrieren und setzte auf „schwarze“ Themen, um den Markt der schwarzen Kinobesucher zu erschließen. Beteiligt waren dabei auch viele Exploitationfilmer, die die Realität in den Ghettos der Schwarzen und emanzipatorische Themen als Aufhänger benutzten, um Low-Budget-Gangsterfilme mit klaren Darstellungen von Sex und Gewalt zu drehen. Die Filme wurden wegen ihres Inhalts anfangs nur in sogenannten Grindhouses gezeigt.

Blaxploitation wurde von vorwiegend schwarzen Schauspielern und Regisseuren geprägt. Als ihre Stars galten der Regisseur Melvin van Peebles und die Schauspielerin Pam Grier (u. a. Coffy (1973) und Foxy Brown (1974)).

Neben Grier wurde die Rolle der weiblichen Stars in titelgebenden Hauptrollen sonst durch Tamara Dobson als US-Agentin in den beiden Filmen Ein Fall für Cleopatra Jones (OT: Cleopatra Jones) und Cleopatra Jones gegen die Drachenlady (OT: Cleopatra Jones and the Casino of Gold) ausgefüllt.

Der wohl erfolgreichste Film dieser Ära ist Shaft, basierend auf den Romanen von Ernest Tidyman, in dem erstmals ein Schwarzer (Richard Roundtree) die Rolle des Protagonisten spielte.

Die Blaxploitation-Filme handeln gewöhnlich von groben, potenten Helden, Kriminalität, Zuhälterei (siehe auch Pimp), Drogen und einem mafiös dominierten Milieu. Diese Gangster- und Kriminalfilme spielten in den Wohnvierteln der Schwarzen. Die Filme sind außerdem für ihre heute auch von DJs geschätzten Soundtracks bekannt, die oft von schwarzen Stars wie Isaac Hayes (Shaft, Truck Turner, Tough Guys), Curtis Mayfield (Superfly), Willie Hutch (The Mack, Foxy Brown) oder Marvin Gaye (Trouble Man) beigesteuert wurden.

Nachdem Blaxploitation-Filme beim schwarzen Publikum ein großer Erfolg geworden waren, verfilmte man Stoffe mit klassischen „weißen“ Themen, die auf das schwarze Publikum zugeschnitten wurden. Bestes Beispiel ist die Black-Reihe (z. B. Dr. Black & Mr. Hyde, Blacula und Blackenstein).

Nur wenige Filme hatten hohe Qualität, die meisten Streifen waren Low-Budget-Produktionen, die auf schnellen Markterfolg optimiert waren, um die Blaxploitation-Welle kommerziell abzuschöpfen. Heute hat Blaxploitation Kultcharakter, und die Filme genießen weltweit größte Popularität bei Cineasten. In Japan etwa finanzierte Nakata Ryo, Frontmann des Funk-Ensembles Osaka Monaurail, den Vertrieb mehrerer Blaxploitation-Filme, die so neben den erneuten Kinovorstellungen erstmals auch auf Video veröffentlicht wurden. Nakata gab zudem das Buch „The Soul Of Black Movies“ als Huldigung an die Blaxploitation-Ära heraus.

Blaxploitation Filme hatten auch einen großen und bedeutenden Einfluss auf amerikanische Regisseure. Einer der bekanntesten Anhänger ist Quentin Tarantino, der in seinen Filmen unzählige Elemente des Blaxploitation-Genres übernommen hat. In Tarantinos Jackie Brown (1997) spielt mit Pam Grier eine der bekanntesten Vertreterinnen des Genres mit. Aber auch Kill Bill – Volume 1 (2003), Death Proof – Todsicher (2007), Inglourious Basterds (2009) und zuletzt Django Unchained (2012) weisen deutliche Elemente der Blaxploitation-Filme auf. Weitere Filme mit Blaxploitation-Einfluss sind z. B. Austin Powers in Goldständer (2002), Superbad (2007) sowie die Genre-Parodien Undercover Brother (2002) und Black Dynamite (2009).

Filme

Literatur

  • Harry M. Benshoff: Blaxploitation Horror Films: Generic Reappropriation or Reinscription? In: Cinema Journal. Jg. 39, Nr. 2, Winter, 2000, ISSN 0009-7101, S. 31–50.
  • Darius H. James: That's blaxploitation! Roots of the baadasssss 'tude. St. Martin's Griffin, New York NY 1995, ISBN 0-312-13192-5.
  • Mikel J. Koven: Blaxploitation Films. Pocket Essentials, Harpenden 2001, ISBN 1-903047-58-7.
  • Alan McQueen, Martin McCabe: The Superfly Guide to Blaxploitation. Titan, London 1998, ISBN 1-85286-944-5.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Blaxploitation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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