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Busan

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Busan ist auch der piemontesische Name der italienischen Gemeinde Busano in der Provinz Turin.
Großstadt Busan
Hangeul: 부산광역시
Hanja: 釜山 廣域市
Revidierte Romanisierung: Busan Gwangyeoksi
McCune-Reischauer: Pusan Kwangyŏksi
Basisdaten
Fläche: 526 km²
Einwohner: 3.515.439 (Stand: 2015[1])
Bevölkerungsdichte: 6.683 Einwohner je km²
Gliederung: 15 Stadtteile (Gu) und

ein Landkreis (Gun)

Postleitzahl: 600-010 (Jung-gu) –
619-963 (Gijang-gun)
Verwaltungssitz: Busan
Vorlage:Imagemap Südkorea1

Busan (kor. 부산, Hanja 釜山, frühere Schreibweisen: Pusan; Fusan[2][3]) ist nach der Hauptstadt Seoul die zweitgrößte Stadt Südkoreas und liegt am südöstlichen Ende der Koreanischen Halbinsel an der Küste des Japanischen Meeres.

Busan gehört zur Provinz Gyeongsangnam-do, ist aber seit dem Jahr 1963 politisch eine unabhängige Einheit.

Geografie

Busan Hafen, Blick nach Süden

Der Name Busan bedeutet etwa „Kesselberg“ und spielt auf die Geländegestalt an, die eine Amphitheater-artige, von einer Bergkette umgebene Ebene an der Küste ist. Die Stadt liegt an der Mündung des Nakdonggang und hat in der über die politischen Grenzen hinausgehenden Agglomeration 4.562.012 Einwohner (2005). Die vielen Buchten machen Busan zu einem guten Naturhafen. Während die Ostküste wenig Inseln oder Buchten zu bieten hat, findet man diese umso mehr, folgt man dem großzügigen Bogen der Küste nach Südwesten zur Südküste. In der Stadt gibt es mehrere Hügel und Berge zwischen 100 und 400 Metern Höhe, den Gudeoksan, den Baegyangsan, den Sanghaksan, den Hwangnyeeongsan, den Gaejwasan und Jangsan, die meist zu Parks oder Naherholungswäldern ausgebaut sind. Der Hafen wird durch die direkt vor der Küste liegende Insel Yeongdo unterteilt und geschützt.

Der bis zu 700 Meter hohe Höhenzug Geumjeongsan nördlich Busans ist ein beliebtes Ausflugsziel und Erholungsgebiet für die Einwohner der Stadt. Busan zieht auch nationale Touristen an, speziell mit dem Strand von Haeundae.

Klimatabelle

Busan
Klimadiagramm
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8
 
 
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2
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: KMA, Daten: 1971–2000[4]; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Busan
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 7,6 9,1 13,0 17,8 21,5 24,0 27,3 29,2 26,1 22,1 16,1 10,3 Ø 18,7
Min. Temperatur (°C) −0,7 0,5 4,6 9,7 14,0 17,7 21,9 23,2 19,2 13,7 7,6 1,8 Ø 11,1
Niederschlag (mm) 37,8 44,9 85,7 136,3 154,1 222,5 258,8 238,1 167,0 62,0 60,1 24,3 Σ 1.491,6
Sonnenstunden (h/d) 6,4 6,3 6,6 6,5 7,2 6,1 5,3 6,8 5,6 6,5 6,2 6,5 Ø 6,3
Regentage (d) 5,6 6,2 8,1 9,3 9,5 11,2 13,0 11,3 8,8 5,4 5,6 4,3 Σ 98,3
Luftfeuchtigkeit (%) 51 55 59 67 70 79 85 81 75 65 59 54 Ø 66,7
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24,0
17,7
27,3
21,9
29,2
23,2
26,1
19,2
22,1
13,7
16,1
7,6
10,3
1,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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222,5
258,8
238,1
167,0
62,0
60,1
24,3
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: KMA, Daten: 1971–2000[4]; wetterkontor.de

Geschichte

Auf der Insel Yeongdo gefundene Scherben und Werkzeuge weisen darauf hin, dass bereits seit 6.000 Jahren Menschen in der Region leben. In der Frühgeschichte der Region waren hier kleine Fischerdörfer angesiedelt. Ab der Mitte des ersten Jahrhunderts nach Christus gehörte das Gebiet zum Gaya-Königreich. Das Königreich betrieb regen Handel mit dem Japan der Yamato-Zeit indem es Eisen exportierte.[5]

Im 14. Jahrhundert plünderten oft Wokou die Küstenstädte Koreas. Daher wurde zum Schutz der Gegend eine Festung bei Dongnae errichtet.

Im folgenden Jahrhundert begann der Handel zwischen Japan und Korea aufzublühen, reguliert und formalisiert durch einen Vertrag aus dem Jahr 1443. Busan wurde als Hafen für japanische Schiffe geöffnet, und eine kleine Gemeinde japanischer Händler ließ sich in einer ihnen zugewiesenen Handelsstation nieder, die von den Koreanern Waegwan (kor. 倭館, dt. „Japan-Gebäude“) genannt wurde. Hier trieben Kaufleute der japanischen Domäne Tsushima Handel mit Korea.

Dieses Zusammenleben fand im Jahr 1592 ein abruptes Ende, als der japanische Herrscher Toyotomi Hideyoshi nach der Einigung Japans versuchte, Korea zu erobern. Am 14. April dieses Jahres landete er mit mehr als 200.000 Mann bei Busan und eröffnete damit den heute von Nord- und Südkorea genannten Imjin-Krieg. Die Festungen in Busan und Dongnae wurden überrannt und zwanzig Tage später wurde Seoul erobert. Da Friedensverhandlungen nicht erfolgreich waren, kam es im Januar 1597 zu einer zweiten Invasion, die von chinesischen und koreanischen Truppen aufgehalten wurde. Der Imjin-Krieg endete, als die japanischen Truppen nach dem Tode Toyotomi Hideyoshis im August 1598 abzogen. Der Handel mit Japan wurde in der folgenden Zeit langsam wiederaufgenommen, die Waegwan-Siedlung 1607 in der Gegend des heutigen Jwacheon-dong neu eröffnet, dann 1678 in die Nähe des heutigen Yongdusan Parks verlegt und vergrößert. Diese Choryang Waegwan (草梁倭館) genannte Niederlassung hatte auch quasi-diplomatische Funktionen. So halfen hier Beamte von Tsushima bei der Vorbereitung koreanischer Gesandtschaften, die nach Edo zogen, wenn ein neuer Shōgun sein Amt antrat.

Kurz nachdem Japan von westlichen Mächten gezwungen wurde, sich zu öffnen, tat Japan wiederum dies nun in Korea: Im Jahr 1875 schickten sie ein Kriegsschiff, welches bei Busan und Ganghwado westlich von Seoul Vorfälle provozierte. Dadurch wurden die Koreaner 1876 gezwungen, durch den Ganghwado-Vertrag die Häfen von Incheon, Wŏnsan und Busan für japanische Händler zu öffnen. Auch andere Nationen begannen, diplomatische und Handelsbeziehungen aufzubauen. Bald wurde die Bedeutung von Busan als Handelspunkt offensichtlich. 1867 wurde dadurch das Waegwan unnötig und aufgelöst. 1888 wurde eine Telegraphenverbindung nach Seoul fertiggestellt, die mit einem Seekabel nach Nagasaki und damit Japan verbunden wurde.

Ein Foto vom Rathaus, welches während der japanischen Kolonialzeit gebaut wurde
Eine Karte Fusans um 1930

Busan war noch immer recht klein, als Korea 1910 in das Japanische Kaiserreich eingegliedert wurde. Da Japanisch damals Nationalsprache war, wurde der Stadtname 釜山 japanisch Fusan gelesen. In dieser Zeit bis zur Unabhängigkeit 1945 baute Japan die Stadt deutlich aus: Von 1911 bis 1916 wurde der Osthafen gebaut, ebenso neue Fabriken und Wohngebiete. Auch blühte der Handel weiter auf. 1935 waren 45 Prozent der Einwohner der Stadt japanischstämmig.

Im Koreakrieg war Busan zusammen mit Daegu die einzige wichtige Stadt, die nie von den nordkoreanischen Truppen eingenommen wurde. Südkoreanische und Truppen der Vereinten Nationen hielten den schmalen Streifen der Halbinsel, der heute als Busan Perimeter bekannt ist. Da Seoul schnell erobert wurde, wurde Busan für mehrere Monate temporäre Hauptstadt Südkoreas. Durch Flüchtlinge aus den besetzten Gebieten schwoll die Einwohnerzahl in dieser Zeit vorübergehend auf vier Millionen an.

Während der Olympischen Sommerspiele 1988, die in Seoul ausgetragen wurden, wurden die Segel-Wettbewerbe in Busan veranstaltet. Seit 1996 findet jährlich das Pusan International Film Festival statt. Im Herbst 2002 war Busan Gastgeber der Asienspiele und eine der Städte, in der Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 ausgetragen wurden.

Wirtschaft

Die Millionenstadt ist eine der führenden Industriestädte des Landes: Textil- und Bekleidungsindustrie, Schuhproduktion, Nahrungsmittelverarbeitung u.a. Fisch und Meeresfrüchte (großer Fischereihafen), Maschinenbau, Schiffsmaschinenbau, Fahrzeug- und Schiffbau, Holzindustrie, chemische und pharmazeutische Industrie, Gummiprodukte, Elektroindustrie (u.a. Rundfunk- und Fernsehgeräte).

Busan Fischmarkt

Verkehr

Der Containerhafen Busans stand 2003 an fünfter Stelle weltweit. Busan gilt als der wichtigste Umschlagort für den internationalen Handel Südkoreas.

In Busan sind zurzeit vier U-Bahn-Linien in Betrieb, siehe U-Bahn Busan. In der U-Bahn gibt es eine (wahrscheinlich in der Welt einzigartige) U-Bahn-Bibliothek, in der aus offenstehenden Regalen Bücher für das Lesen während der Fahrt geliehen und anschließend zurückgegeben werden können. Auch gibt es ein ausgedehntes Netz von Stadtbussen.

Busan verfügt mit dem Flughafen Busan über einen eingeschränkt internationalen Flughafen, mit Verbindungen nach Tokio, Osaka, Nagoya und Fukuoka in Japan, Wladiwostok und Juschno-Sachalinsk in Russland, Peking, Shanghai, Xi’an, Shenyang, Qingdao, und Hongkong in China, Manila auf den Philippinen, München in Deutschland, Bangkok in Thailand, Taipei in Taiwan, Guam in den USA und Ho Chi Minh in Vietnam. National werden Seoul, Incheon und Jeju-do angeflogen. Lufthansa verbindet Busan mit Zwischenstopp in Seoul mit Deutschland.

Es gibt internationale Fährrouten nach Shimonoseki, Fukuoka (Hakata-Hafen) und zur Insel Tsushima in Japan, sowie nach Yantai in China. Die nationalen Fährrouten wurden zusehends reduziert, es gibt aber weiterhin eine Route zur Insel Geojedo.

Wie die meisten Städte Südkoreas ist Busan durch viele Express-Busse und Intercity-Busse sehr gut zu fast allen Städten des Landes angebunden. Als Endpunkt der Gyeongbu-Strecke ist Busan sehr gut an das Eisenbahnnetz angeschlossen (siehe Südkorea#Schienenverkehr). Der Hochgeschwindigkeitszug KTX fährt die Strecke von 409 Kilometern nach Seoul in 160 Minuten.

Stadtbezirke

Das Stadtgebiet ist in 15 Stadtteile (Gu) und einen Landkreis (Gun) unterteilt.

Sehenswürdigkeiten

  • Universität Busan: Im Norden der Stadt liegt die Universität Busan. Rund um die Universität befinden sich Cafés, Bars und Restaurants sowie Unterhaltung für die Studenten.
  • Jalgalchi-Markt: Der Jalgalchi-Markt in der Nähe des Hafens ist für seine große Auswahl an frischem Fisch und anderen Meeresprodukten bekannt. Der Markt liegt in einem von engen Gassen durchzogenen Stadtgebiet.
  • Shinsegae Centum City: In Busan befindet sich außerdem das größte Kaufhaus der Welt, das Shinsegae Centum City. Das Kaufhaus bekam am 26. Juni 2009 den Guinness-Weltrekordtitel: „The world’s largest department store“.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

  • Chung Mong-joon (* 1951), südkoreanischer Politiker und Fußballfunktionär
  • Charles Pedersen (1904–1989), US-amerikanischer Chemiker bei DuPont und Nobelpreisträger
  • Chae Jung-an (* 1977), südkoreanische Schauspielerin und Sängerin
  • Cho Sung-hyung (* 1966), südkoreanische Filmregisseurin, Filmeditorin und Professorin
  • Gang Dong-won (* 1981), südkoreanischer Schauspieler
  • Gong Yoo (* 1979), südkoreanischer Schauspieler
  • Im Su-hyang (* 1990), südkoreanische Schauspielerin
  • Jang Hyuk (* 1976), südkoreanischer Schauspieler
  • Jeon Jungkook (* 1997), südkoreanischer Sänger
  • Daniel Dae Kim (* 1968), US-amerikanischer Schauspieler
  • Kim Dong-won (* 1965), südkoreanischer Perkussionist und Komponist
  • Kim Du-bong (* 1886; † zwischen 1957 und 1961?), nordkoreanischer Politiker
  • Kim Hae-sook (* 1955), südkoreanische Schauspielerin
  • Kim Hye-soo (* 1970), südkoreanische Schauspielerin
  • Halla Huhm (1922–1994), südkoreanische Tänzerin und Tanzpädagogin
  • Kwon Jae-hwa (* 1937), südkoreanischer Taekwondo-Großmeister
  • Park Gok-ji (* 1965), südkoreanische Filmeditorin
  • Park Jimin (* 1995), südkoreanischer Sänger
  • Park Si-yeon (* 1979), südkoreanische Schauspielerin

Weblinks

 Commons: Busan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ministerium für Verwaltung und Inneres(MOGAHA, 행정자치부): Volkszählung 2015
  2. in Ernst von Hesse-Wartegg; Korea: Eine Sommerreise nach dem Lande der Morgenruhe, Dresden, 1894
  3. Korea in Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 407–412.
  4. KMA: Klimainformationen Busan. World Meteorological Organization, abgerufen am 17. Juli 2012.
  5. Peter H. Lee, Yongho Ch’oe, Hugh H. W. Kang: Sources of Korean Tradition. Volume One: From Early Times Through the Sixteenth Century. Columbia University Press, 2013, ISBN 9780231515313 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  6. Chongqing Municipal Government

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