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Carbromal

Aus Jewiki
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Strukturformel
Strukturformel von Carbromal
Allgemeines
Freiname Carbromal
Andere Namen
  • 2-Brom-N-carbamoyl-2-ethylbutanamid (IUPAC)
  • 2-Brom-N-carbamoyl-2-ethylbuttersäureamid
  • 2-Brom-2-ethylbutyrylharnstoff
  • Bromdiethylacetylharnstoff
  • Bromadal
  • Dormiturin
  • Planadalin
  • Uradal
  • Bromdiäthylacetylcarbamid
Summenformel C7H13BrN2O2
CAS-Nummer 77-65-6
PubChem 6488
ATC-Code

N05CM04

Kurzbeschreibung

geruch- und geschmackloses, weißes Kristallpulver oder rhombische Kristalle[1]

Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Hypnotikum, Sedativum, Ganglienblocker

Eigenschaften
Molare Masse 237,09 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,54 g·cm−3 (25 °C)[1]

Schmelzpunkt

116–119 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
Bitte die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine Einstufung verfügbar
H- und P-Sätze H: siehe oben
P: siehe oben
Toxikologische Daten

316 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Carbromal ist ein Arzneistoff, der als Sedativum und Hypnotikum verwendet wurde und jetzt als obsolet gilt. Es wurde 1909 von Bayer als Adalin® patentiert.

Chemie

Chemisch gesehen handelt es sich dabei um ein bromiertes Harnstoff-Derivat (Bromacylureid), das mit dem Bromisoval verwandt ist. Außerdem stehen die Bromacylureide strukturell der Barbitursäure nahe.[5]

Wirkung

Bromacylureide sind schwächer hypnotisch wirksam als die Barbiturate. Bei der Biotransformation dieser Wirkstoffe werden Bromid-Ionen frei, die eine Eliminationshalbwertszeit von zwölf Tagen aufweisen. Dies führt bei längerer Anwendung zu einer Kumulation.[5]

In einer Studie[6] konnte der hypnotische Effekt von 300 mg/kg Carbromal durch eine Dosis von 5 mg/kg Coffein vollständig aufgehoben werden. Eine weitere Studie[7] untersuchte die karzinogene Wirkung von Carbromal; es konnte eine Korrelation zwischen der wochenlang niedrig dosierten Gabe und dem Auftreten von adrenalem Phäochromozytom beobachtet werden, vor allem in der Gruppe mit höherer Carbromal-Dosierung.

Nebenwirkungen

Zu den Nebenwirkungen gehören u. a. Hautausschläge; von Wirkstoffen verursachte Hautreaktionen werden als Dermatitis Medicamentosa bezeichnet.[8][9] In der Literatur wurden auch Fälle von Carbromal-Abhängigkeit beschrieben.[10]

Die Einnahme von größeren Dosen kann zu Nebenwirkungen führen, die für Bromismus typisch sind.[11]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Vorlage:HSDB
  2. Carbromal. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 18. November 2014.
  3. Diese Substanz wurde in Bezug auf ihre Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. Eintrag zu Carbromal in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM).
  5. 5,0 5,1 H. J. Roth, H. Fenner: Arzneistoffe. Thieme, Stuttgart u. New York, 1988. S. 272.
  6. Hermann Druckrey, Eva Müller, Margarete Stuhlmann: Die Beeinflussung der sedativen Wirkung durch Antipyretika und Coffein. In: Naunyn-Schmiedebergs Archiv für Experimentelle Pathologie und Pharmakologie. 185, 1937, S. 221, doi:10.1007/BF01925281.
  7. Bioassay of carbromal for possible carcinogenicity. In: National Cancer Institute carcinogenesis technical report series. Band 173, 1979, S. 1–135, PMID 12799690.
  8. P. Borrie: A purpuric drug eruption caused by carbromal. In: British medical journal. Bd. 1, Nr. 4914, März 1955, S. 645–646, PMID 13230580, PMC 2061381 (freier Volltext).
  9. H. W. Buck, J. C. Mitchell: Dermatitis Medicamentosa Caused by Diethyl Bromacetyl Carbamide (Carbromal). In: Canadian Medical Association journal. Bd. 89, Nr. 9, August 1963, S. 419, PMID 20327677, PMC 1921693 (freier Volltext).
  10. M. Steel, J. M. Johnstone: Addiction to carbromal. In: British medical journal. Band 2, Nummer 5143, August 1959, S. 118, PMID 13671224, PMC 1989911 (freier Volltext).
  11. D. Lugassy, L. Nelson: Case files of the medical toxicology fellowship at the New York City poison control: bromism: forgotten, but not gone. In: Journal of medical toxicology : official journal of the American College of Medical Toxicology. Band 5, Nummer 3, September 2009, S. 151–157, PMID 19655290, PMC 3550397 (freier Volltext).
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Carbromal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.