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Chaim Shaul Abud

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Chaim Shaul Abud (geb. 1890 in Aleppo [1] ; gest. 1977 in Jerusalem) war Rabbiner, Kantor, Erzieher, Philanthrop sowie Dichter und Komponist von religiösen jüdischen Liedern (Baqashot).

Vita

Abud wurde in eine Famillie von Rabbinern geboren: Sein Vater Avraham Abud wie auch sein Großvater Eliyahu Abud waren ebenfalls Rabbiner. In seiner Jugend studierte Chaim Shaul Abud die Tora und die Halacha mit ihren 613 Mizwot sowie die in Aleppo beheimatete Kunst des Baqashot, einer Form der religiösen jüdischen Dichtung, die auch in gesungener Form vorgetragen wird. Einer seiner Lehrer in Aleppo war Raphael Antebi Ades Tabbush. [2] [3]

Im Jahr 1907 ging er nach Buenos Aires um dort als Kantor und Lehrer an einer jüdischen Gemeinde zu arbeiten. 1929 migrierte Abud nach Palästina, ließ sich im Jerusalemer Stadtteil Beit Israel nieder und gründete eine religiöse Schule. [4]

Chaim Shaul Abud war gut vertraut mit der arabischen Musik sowie deren Maqamat und verfasste viele Melodien im arabisch-jüdischen Stil zu jüdisch-religiösen Texten. Etliche der von Abud nierdergeschriebenen Melodien beruhten auf bereits bekannten arabischen Melodien, wie z.B. denen des ägyptischen Sängers und Komponisten Mohammad Abdel Wahab. [5] [6] [7] Er gründete und verwaltete auch einen Fond, der Darlehen für in Jerusalem lebenden Juden vergab.

Viele seiner Melodien und Texte wurden Bestandteil des musikalischen Repertoire im religiösen Kontext des sephardischen Judentums. Abud sammelte die Texte der vorhanden Baqashot in einem Buch mit dem Titel Sefer shire zimra ha-shalem im sefer ha-bakkshot le-shabbat. Diese Sammlung wurde zum Stabdardwerk für den Vortrag von Baqashot und Pizmonim nach Art der Jerusalemer sephardischen Schule. [8] Abud war somit auch einer der Begründer des Brauchs der in Jerusalem lebenden Juden am Sabbat Baqashot vorzutragen.

Bis ins hohe Alter unterrichtete Chaim Shaul Abud Schüler in der Kunst der arabisch-jüdischen Musik und des Vortrags liturgischer jüdischer Gedichte (piyyutim). Zu seinen bekannten Schülern gehörten der aus dem Irak stammende Rabbiner Ovadia Yosef sowie die Kantoren Moshe Habusha und Yehiel Nahari. [9]

Literatur

  • Dan Diner: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur, Band IV (Ly-Po), Springer-Verlag, 2016, Seite 561
  • David Sutton: Aleppo - City of Scholars, Mesorah Publications, 2005, Seite 57 und 123

Weblinks

Video und Audio

Andere Wikis

Einzelnachweise

  1. Anm.: In manchen Publikationen wird anstatt 1890 das Jahr 1906 als Geburtsjahr von Chaim Shaul Abud angegeben.
  2. Dan Diner: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur, Band IV (Ly-Po), Springer-Verlag, 2016, S. 561
  3. David Sutton: Aleppo - City of Scholars, Mesorah Publications, 2005, S. 57
  4. Haim S Aboud - חיים שאול עבוד auf www.pizmonim.com
  5. Chaim Shaul Abood / Mohamed Abdel Wahab: Harchev Ulami - הרחב אולמי - לחן מ. עבדל ווהב (מלים חיים שאול עבוד) מקאם נהוונד
  6. Chaim Shaul Abood / Mohamed Abdel Wahab: Yah Ezrati - יה עזרתי - עבדל ווהב, מודפס בשיר ושבחה
  7. Haim S Aboud - חיים שאול עבוד auf www.pizmonim.com
  8. Dan Diner: Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur, Band IV (Ly-Po), Springer-Verlag, 2016, S. 561
  9. מרן הפייטן: קבע את נוסח השירה המזרחית auf www.ynet.co.il
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Chaim Shaul Abud aus der freien Enzyklopädie PlusPedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der PlusPedia ist eine Liste der ursprünglichen PlusPedia-Autoren verfügbar.