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Chiemsee

Aus Jewiki
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Chiemsee in Bayern. Weitere Bedeutungen unter Chiemsee (Begriffsklärung).
Chiemsee
Chiemsee021.jpg
Geographische Lage Alpenvorland
Zuflüsse Tiroler Achen, Prien
Abfluss Alz
Inseln Herreninsel, Fraueninsel, Krautinsel
Orte am Ufer Prien am Chiemsee, Breitbrunn am Chiemsee, Gstadt am Chiemsee, Seebruck, Chieming, Bernau am Chiemsee, Übersee (Chiemgau)
Größere Städte in der Nähe Rosenheim, Traunstein
Daten
Koordinaten 47° 52′ N, 12° 24′ O47.86194444444412.401111111111518.19Koordinaten: 47° 52′ N, 12° 24′ O
Chiemsee (Bayern)
Chiemsee
Höhe über Meeresspiegel 518,19 m ü. NN
Fläche 79,90 km²[1]
Länge 13,725 km[1]
Breite 9,200 km[1]
Volumen 2.047,84 Mio. m³dep1[1]
Umfang 64 km[1]
Maximale Tiefe 73,4 m[1]
Mittlere Tiefe 25,63 m[1]
pH-Wert 8,3dep1
Einzugsgebiet 1.398,56 km²[1]
Besonderheiten

drittgrößter deutscher See

Karte Chiemgau.png
Karte des Chiemgaus mit dem Chiemsee

Der Chiemsee [ˈkiːmzeː], auch „bayerisches Meer“ genannt, ist mit einer Fläche von 79,9 km² der größte See in Bayern und nach dem Bodensee und der Müritz der drittgrößte See in Deutschland (der Starnberger See hat allerdings ein größeres Wasservolumen).

Der Chiemsee verfügt über ein Volumen von 2.047.840.000 m³ bei einem Umfang von 63,96 km (Uferlänge mit Inseln 83 km). Das Einzugsgebiet beträgt 1.398,56 km², davon 605 km² in Bayern. Die Inseln im See sind Herreninsel (238 ha), Fraueninsel (15,5 ha) und Krautinsel (3,5 ha), die zusammen die Gemeinde Chiemsee bilden, sowie die gemeindefreie Insel Schalch (22 m²).

Es wird gemutmaßt, dass der See, der Ort Chieming und der gesamte Chiemgau nach einem Grafen mit dem Namen Chiemo benannt seien.

Entwicklung

Der Chiemsee entstand wie viele andere Voralpenseen am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren als Ausschürfung eines Gletschers (Zungenbeckensee). Ursprünglich bedeckte der See eine Fläche von fast 240 km², was etwa dem dreifachen der heutigen Wasserfläche entspricht. Innerhalb von 100 Jahren verringerte sich die Wasserfläche um ca. 200 ha. Vor 1904 wurde der Wasserspiegel um zirka einen Meter abgesenkt. Dadurch wurden große Flächen trockengelegt.

See und Umgebung

Blick von der Fraueninsel auf den Chiemsee

Der größte Zufluss des Sees ist die Tiroler Achen, der einzige Abfluss die Alz. Die Zuflüsse Tiroler Achen und Prien spülen Sand und Geröll in den See, so dass er langsam verlandet.

Die Landschaft um den Chiemsee, der Chiemgau, ist eines der beliebtesten Erholungsgebiete Bayerns. Der landschaftliche Reiz des Chiemsees entsteht durch die unmittelbare Nähe der Chiemgauer Berge (Hochfelln, Hochgern, Hochplatte und Kampenwand). Der See steht unter dem Schutz der internationalen Ramsar-Konvention.

Bekannt ist der See vor allem durch zwei seiner drei größeren Inseln: Auf der Fraueninsel befindet sich ein Nonnenkloster. Noch bekannter ist die Herreninsel, auf der sich zwei Schlösser befinden: Ein Landschaftspark mit dem Alten Schloss (einem ehemaligen Kloster) sowie das Neue Schloss Herrenchiemsee des „Märchenkönigs“ Ludwig II., das dem Schloss von Versailles nachempfunden ist. Die dritte Insel – die Krautinsel – ist unbewohnt. Außerdem gibt es drei sehr kleine Inseln: Der Schalch westlich der Fraueninsel sowie zwei namenlose, baumbestandene Inselchen 54 bzw. 80 Meter südlich der Krautinsel, mit jeweils wenigen Quadratmetern Fläche.

Im Westen, nördlich der Herreninsel, ist der Chiemsee durch Buchten tief gegliedert, von West nach Ost:

  • Schafwaschener/Aiterbacher Winkel (darin im Süden Grünmanndl Winkel)
  • Kailbacher Winkel
  • Mühlner Winkel

Zwischen diesen Buchten ragen Halbinseln in den See.

Der Chiemsee gliedert sich in den größeren, offenen Weitsee im Nordosten (mit der Chieminger Bucht im Osten) sowie in den Inselsee im Südwesten. Während die drei größeren Inseln die Gemeinde Chiemsee bilden und zum Landkreis Rosenheim gehören, bildet fast der gesamte See (Wasserfläche) mit der winzigen Insel Schalch und mit einigen Schwemmlandinseln im Mündungsdelta der Tiroler Achen ein gemeindefreies Gebiet des Landkreises Traunstein Der Irschener Winkel, eine kleine Bucht im Süden an der Mündung der Bernauer Ache, gehört zur Gemeinde Bernau am Chiemsee. Der Aiterbacher Winkel, eine kleine Bucht im Südwesten, gehört zur Gemeinde Rimsting. Die Kreisgrenze verläuft genau am Westufer des Sees, mit Abweichungen in den vorgenannten Buchten. Der See ist Eigentum des Freistaates Bayern, für dessen Verwaltung die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen zuständig ist.

Am 24. November 1989 wurde nach Gesamtkosten von 280 Millionen DM die Ringkanalisation um den Chiemsee eröffnet. Vor dem Bau des Ringkanals flossen jährlich rund 115 Tonnen Phosphat in den See. Die beiden Äste der 68 Kilometer langen Rohrleitung treffen sich in Prien. Von dort wird das Abwasser zu einer 4,5 Kilometer entfernten Kläranlage geleitet, dann fließt es nach 9 Kilometern in den Inn.

Panoramaansicht auf den Chiemsee: rechts die Fraueninsel

Ökologie

Fauna

In der Freiwasserzone des Sees sind Zander, Seeforelle, Regenbogenforelle, Seesaibling, Renke und Mairenke anzutreffen, in der Uferzone Hecht, Aal,Wels, Spiegelkarpfen, Schleie, Brachse, Güster, Rotauge, Rotfeder, Hasel, Aitel, Schied, Nerfling, Zährte, Laube und Elritze. In der Bodenzone kommen die Große Bodenrenke, Kilch, Rutte, Barbe, Nase, Perlfisch, Flußbarsch, Kaulbarsch, Bartgrundel, Schmerle und Koppe vor.

Kultur

Der Chiemsee hat als reizvolles Motiv zahlreiche Maler inspiriert, weshalb es unzählige Werke in der Malerei gibt, die den Chiemsee und dessen Inseln, aber auch die nähere Umgebung des Chiemgaus thematisieren. Um den Priener Maler Paulus hat sich ein Zirkel von Malern gebildet, die gemeinhin als „Chiemseemaler“ bezeichnet werden. Paulus hat seine Bilder nach seinem Tod der Gemeinde hinterlassen, die eine ständige Ausstellung seiner Werke veranlasst hat.

Mit dem Begriff Goldener Chiemsee-Kessel wird ein in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gefertigter „Kultkessel“ bezeichnet, der Anleihen an den Formenschatz der Keltenzeit macht.

Datei:KURT MOSER (1926-1982) CHIEMSEE MIT FRAUENINSEL.jpg
Kurt Moser (1926–1982): Chiemsee mit Fraueninsel

Sport und Freizeit

Beliebte Ausflüge mit dem Raddampfer Ludwig Fessler

Der See stellt auch ein wichtiges Erholungsgebiet für die umliegenden Regionen dar. Neben dem Badebetrieb an verschiedenen Orten rund um den See wird vor allem der Segelsport am Chiemsee gepflegt; daneben wird der See auch mit Ruder- und Tretbooten befahren. Motorboote sind nur mit Ausnahmegenehmigung und unter strengen Auflagen erlaubt; Elektroboote sind dagegen häufiger anzutreffen. Ebenso wie Motor- oder Elektroboote benötigen Segelboote mit mehr als 9,20 m Länge oder mit einem Hilfsmotor über 4 kW oder mit Wohn-, Koch- oder sanitären Einrichtungen eine Zulassung des Landratsamtes Traunstein und ein Kennzeichen sowie einen privatrechtlichen Gestattungsvertrag mit der Bayerischen Schlösserverwaltung. Sinngemäß das Gleiche gilt für Liegeplätze an Bojen oder Stegen. Tauchen ist nur mit Genehmigung des Landratsamtes zulässig.

Der von Radfahrern und Spaziergängern genutzte Uferweg rund um den Chiemsee führt meist direkt am Wasser entlang und ermöglicht Ausblicke auf den See.

Fotos

Siehe auch

Literatur

  • Emmeran Bayberger: Der Chiemsee. in: Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig 1888, S. 1-77 (Digitalisat des gesamten Mitteilungsheftes)
  • Arno Berleb: Die Schifffahrt am Chiemsee. Schiffe und Menschen auf dem bayerischen Meer. Edition Förg, Rosenheim 2005, ISBN 3-933708-16-8
  • Paul Höfling: Die Chiemsee-Fischerei. Beitrag zu ihrer Geschichte. Beiträge zur Volkstumforschung Bd. 24, München 1987
  • Michael Lohmann: Chiemsee-Naturführer. Landesbund für Vogelschutz, Prien ²1988.
  • Josef Reiter, Wolfgang Dietzen: Natur- & Kulturführer Chiemsee. Chiemgauer Verlagshaus, Breitbrunn a. Chiemsee 2010, ISBN 978-3-9813620-0-8

Weblinks

 Commons: Chiemsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Chiemsee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikivoyage: Chiemsee – Reiseführer

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Chiemsee aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.