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Dagobert Lindlau

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Dagobert Lindlau (1986)

Dagobert Lindlau (* 11. Oktober 1930 in München; † 30. November 2018 in Vaterstetten[1]) war ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Leben und Werk

Als Kind wurde er 1944 bei einem Bombenangriff auf München schwer verletzt. Nach dem Abitur arbeitete er für Zeitungen und Zeitschriften sowie als Autor von Drehbüchern und Übersetzer von Theaterstücken. 1954 kam Dagobert Lindlau als Fernsehjournalist zum Bayerischen Rundfunk.[2] 1962 gestaltete er die Sendung Anno in das bis heute bestehende Magazin Report München um. 1965 wurde er Chefreporter beim Bayerischen Rundfunk, daneben war er von 1967 bis 1969 Redaktionsleiter bei Report München. Lindlau moderierte von 1975 bis 1987 den Weltspiegel und von 1979 bis 1982 die NDR Talk Show.

1984 hatte er im deutschen Film Morgen in Alabama einen Cameo-Auftritt als Reporter. Zwischen 1987 und 1989 war er ARD-Korrespondent in Wien, danach kehrte er als Chefreporter zum Bayerischen Rundfunk zurück. 1991 moderierte er in der ARD die Gesprächsrunde Veranda. Dagobert Lindlau war an drei Auszeichnungen mit dem Adolf-Grimme-Preis beteiligt. 1967 erhielt der Bayerische Rundfunk den Preis für das von Lindlau geführte Interview mit Max Horkheimer zum „faschistischen Antifaschismus“.[3][4] 1970 wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis in Bronze für die Reportage Perry Mason lebt geehrt.[3][5] 1986 erhielt er die „Besondere Ehrung für hervorragende Verdienste um das Fernsehen in der Bundesrepublik Deutschland“.[3][6]

Lindlaus Reportagen lösten auch kontroverse Diskussionen aus. Seine Berichte über das organisierte Verbrechen in der Bundesrepublik wurden von Politikern und Polizeibeamten angezweifelt. Die auf Lindlaus Recherchen beruhenden Bücher Der Mob (1987) und Der Lohnkiller (1992) wurden jedoch zu Bestsellern. Auch Lindlaus Romane Rakket (1990) und Strahlers Woche (1997) basieren auf Milieustudien. Ebenso löste seine Berichterstattung über das rumänische Programm zur Systematisierung der Dörfer im Weltspiegel eine heftig geführte Diskussion aus.[7]

Lindlau lebte zuletzt bei München im Ruhestand. In seinem 2006 erschienenen Buch Reporter – eine Art Beruf blickte er auf rund 50 Berufsjahre als Journalist zurück. Dagobert Lindlau hatte einen implantierten Defibrillator, den er später abschalten ließ.[8]

Dagobert Lindlaus Lebensgefährtin war die im Jahr 2017 verstorbene Plastische Chirurgin Ursula Schmidt-Tintemann.[9]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Trauer um BR-Journalist und Schriftsteller Dagobert Lindlau. In: BR24. 30. November 2018, abgerufen am 30. November 2018.
  2. Reporter Dagobert Lindlau tot: Der Unbeugsame. In: faz.net. 30. November 2018, abgerufen am 30. November 2018.
  3. 3,0 3,1 3,2 Dagobert Lindlau: Anmerkungen zur Vita. In: Website von Dagobert Lindlau. Abgerufen am 30. November 2018.
  4. Grimme-Preis mit Bronze: Report: Der faschistische Antifaschismus. Grimme-Institut, archiviert vom Original am 10. März 2015; abgerufen am 30. November 2018.
  5. Preisträger 1970: Dagobert Lindlau. In: Grimme-Institut. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 30. November 2018.
  6. Preisträger 1986: Dagobert Lindlau. Grimme-Institut, archiviert vom Original am 4. November 2014; abgerufen am 30. November 2018.
  7. Dagobert Lindlau: Rumänien: Gottlob ist nicht geschleift. In: Die Zeit 48/1988. 25. November 1988, abgerufen am 30. November 2018.
  8. München: Medizinkonzern zahlt freiwillig an Lindlau. In: sueddeutsche.de. 8. August 2013, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 30. November 2018.
  9. Alles Gute, Frau Professor! – Die „Mutter der plastischen Chirurgie“ feiert 90. Geburtstag. In: Gräfinger Anzeiger. 26. Juni 2014, abgerufen am 30. November 2018.
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