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Domenico Grimani

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Domenico Grimani.

Domenico Grimani (* 19. Februar 1461[1] in Venedig; † 27. August 1523 in Rom) war Patriarch von Aquileia und ein bedeutender Mäzen und Kunstsammler.

Leben

Domenico Grimani wurde als Sohn von Antonio Grimani und Caterina Loredan geboren. Schon in früher Jugend zeigte er ein starkes Interesse an den humanistischen Wissenschaften. Seine erste Ausbildung erhielt er in Venedig, bevor er zu weiteren Studien nach Florenz ging. Dort lernte er Lorenzo il Magnifico und die Humanisten Angelo Poliziano und Giovanni Pico della Mirandola kennen. Am 20. September 1493, im Alter von 33 Jahren, wurde er von Papst Alexander VI. zum Kardinal von San Marco erhoben. Von dieser Zeit an hielt er sich abwechselnd in Rom und in Venedig auf.

1499 geriet seine Familie in politische Schwierigkeiten. Sein Vater, der gegen seinen Willen zum Generalkapitän der Flotte ernannt worden war, erlitt gegen die Türken bei Zonchio eine schwere Niederlage und wurde vor dem Großen Rat Venedigs des Hochverrats angeklagt. Antonio Grimani entzog sich der Vollstreckung eines Urteils durch Flucht zu seinem Sohn nach Rom. Erst 1510 – im Zuge der Bedrohung Venedigs durch die Liga von Cambrai – wurde er rehabilitiert und konnte nach Venedig zurückkehren, wo er 1521 zum Dogen gewählt wurde.

In Rom erwarben die Grimani ein Grundstück zum Bau eines Palastes in der Nähe der heutigen Piazza Barberini. Im Zuge der Ausschachtungsarbeiten kamen zahlreiche antike Funde zum Vorschein, die den Grundstock zu Grimanis Antikensammlung bildeten. Er sammelte Münzen und Medaillen, Gemmen und Kameen sowie Skulpturen. Andere Stücke kamen durch den im Rom der Zeit florierenden Antikenhandel in die Sammlung. Außerdem gab es eine bedeutende Bibliothek mit alten Manuskripten und Kodices. Eine weitere Bücher- und Kunstsammlung war in einem Palast der Grimani in der Nähe von Santa Maria Formosa in Venedig untergebracht, wo vor allem Handschriften und Gemälde aus den Niederlanden aufbewahrt wurden.

Kurz vor seinem Tod vermachte Domenico Grimani in einem Testament die Sammlung – bis auf wenige Stücke für seinen Neffen Marino Grimani – der Republik Venedig. Die Serenissima ließ – trotz der Proteste eines leer ausgegangenen Erben – die Sammlung nach Venedig bringen, wo sie zunächst im Kloster Santa Chiara auf der Insel Murano untergebracht wurde. Nachdem das Testament wegen seiner Abfassung außerhalb des Territoriums der Serenissima erfolgreich angefochten worden war, wurde sie bis auf wenige Stücke, die im Dogenpalast ausgestellt wurden, an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben. Diese antiken Statuen aus dem Besitz Grimanis bildeten den Grundstock für Venedigs hervorragende Antikensammlung, die heute im Museo Correr zu bewundern ist.

Literatur

  • Theobald Freudenberger: Die Bibliothek des Kardinals Domenico Grimani. In: Historisches Jahrbuch, Bd. 56 (1936), S. 15–45, ISSN 0018-2621.
  • Gino Benzoni, Luca Bortolotti: Grimani, Domenico. In: Mario Caravale (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 59 (Graziano–Grossi Gondi), Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2002 (italienisch).
  • Pio Paschini: Domenico Grimani. Cardinali di S. Marco († 1523). Storia & Letteratura, Rom 1943.

Weblinks

 Commons: Domenico Grimani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Essai de liste générale des cardinaux. VIII. Les cardinaux du XVIe siècle. In: Annuaire Pontifical Catholique, 1935, S. 115, ISSN 1153-7299.


Vorgänger Amt Nachfolger
Niccolo II. Donati Patriarch von Aquileia
1498–1517
Marino Grimani
Guillaume Briconet Kardinalbischof von Albano
1508–1509
Philipp von Luxemburg
Guillaume III. Kardinal Briconet Kardinalbischof von Frascati
1510–1511
Raffaele Riario Kardinalbischof von Porto
1511–1523
Francesco Soderini
Antonio Trombetta Bischof von Urbino
1514–1523
Giacomo Nordi
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Domenico Grimani aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.